Heute beginnt offiziell das Swatch Major Gstaad. Seit letzten Sonntag werden Helfer in Empfang genommen, ausgestattet und für die etwas anderen Abläufe in diesem Jahr sensibilisiert. Der Schutz des internationalen Teilnehmerfeldes steht im Vordergrund, denn nach Gstaad folgen die Olympischen Sommerspiele in Tokio.

Als Viersterneturnier gehört das Gstaader Turnier nach wie vor zur höchsten Kategorie, die der Weltverband des Beachvolleyballsports FIVB festgelegt hat.

In diesem Jahr kommt hinzu, dass das Swatch Major Gstaad als letztes Kräftemessen der Weltklassespieler vor den Olympischen Sommerspielen gilt. Entsprechend gross ist die Verantwortung der Veranstalter im Saanenland im Hinblick auf die gesundheitliche Sicherheit der Athletinnen und Athleten.

Massives Schutzkonzept
Bereits mit der Zusage des Turniers orientierten sich die Organisatoren vor Ort an den GGG-Bestimmungen. Das bedeutet, dass jeder, der Zutritt zum Turnier wünscht, entweder von einer Covid-19-Erkrankung genesen, dagegen geimpft (beides mittels offiziellem Zertifikat nachweisbar) oder darauf getestet ist. Dabei werden sowohl ein PCR-Test (max. 72 Stunden alt) als auch ein Antigen-Test (max. 48 Stunden) akzeptiert. Diese Regelung gilt auch für die Zuschauenden.

Das Ticket berechtigt nach Vorweisen eines der drei «G» den Zutritt ins Stadion und auf das Gelände. Die abendlichen Treffen im Beach-Village, wie sie während der Beachwoche sonst von vielen Einheimischen und Gästen zelebriert wurden, sind in diesem Jahr schlicht nicht möglich.

Die internen Bereiche sind nochmals durch klare Abläufe und räumliche Trennung abgesichert. Schon der Test aller Helfer, die am Wochenende in die Curlinghalle kamen, um dort ihre Kleider abzuholen, war eine administrative Meisterleistung. Aber mit der oft zitierten Schweizer Präzision wurde das Testprozedere übersichtlich und geordnet durchgeführt. Vier Testrunden stehen zur Verfügung, in denen jeweils rund 20 Personen ihren Schnelltest unter fachmännischer Anleitung und Aufsicht absolvieren können. «Bei hohem Personenaufkommen kann es schon zu Wartezeiten kommen», war es vom Personal zu hören. Das warten auf die Ergebnisse nehme nun mal Zeit in Anspruch, die meisten zeigten jedoch Verständnis. Jedes Testergebnis wird akribisch festgehalten und dokumentiert.

Der Schnelltest ist für alle Helfer, egal ob gross oder klein, bei Ankunft am Turnier obligatorisch. Die Desinfektion der Infrastruktur war ebenso professionell geregelt wie die Anleitung zur Selbsttestung unter Aufsicht. Ungültige Testresultate und ungelenke Probenentnahmen brachten die Verantwortlichen nicht aus der Ruhe.

Sport im Vordergrund
Das Swatch Major Gstaad versammelt kurz vor den Olympischen Spielen die Creme de la Creme des internationalen Beachvolleyballsports im Saanenland. Ruedi Kunz verrät: «Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern ist die Weltnummer 1 am Start.» Für die Schweiz steigen bei den Frauen die Olympionikinnen Tanja Hüberli/Nina Betschart, Joana Heidrich/Anouk Vergé-Dépré sowie mit einer Wildcard Esmée Böbner/Zoé Vergé-Dépré ins Hauptfeld ein.

Bei den Männern sind es Marco Krattiger/Florian Breer, Adrian Heidrich/Mirco Gerson und Quentin Métral/ Yves Haussener, die dank einer Wildcard ins Turniergeschehen eingreifen dürfen.

«Ausgehungerte» Zuschauer
«Wir freuen uns, dass die begehrten Finaltickets innert Stunden ausverkauft waren», berichtete Turnierdirektor Ruedi Kunz. Und auch das Ende Juni aufgeschaltete Ticketkontingent wurde zu grossen Teilen bereits gebucht. Aufgrund der ausserordentlichen Schutzmassnahmen werden keine Tickets vor Ort verkauft.

Für jene Beachvolleyballfans, die kein Ticketglück hatten oder die Menschenmenge derzeit noch meiden, gibt es verschiedenen Möglichkeiten, das Turniergeschehen in Gstaad zu verfolgen. Das Schweizer Fernsehen wird Resultate melden und Einblicke ins Turnier geben. Viele Matches, auch bereits im Qualifikationsmodus, können ab heute im Livestream via Website mitverfolgt werden.

PD/JENNY STERCHI