360 Kilometer Länge, 21’000 Meter Höhe, 1 Ziel

  18.08.2020 Sport, Gstaad

Hugues Jeanrenaud lief in einem zwölftägigen Projekt 360 Kilometer durch die ganze Schweiz, um Spendengelder zu sammeln: Diese ermöglichen körperlich eingeschränkten Athletinnen und Athleten den Start an den Paralympics 2021. Seine neunte Etappe nahm der Sportler vergangenen Samstagmorgen in Gstaad in Angriff.

NADINE HAGER
Elf Etappen, 21’000 Höhenmeter und alle vier Sprachregionen der Schweiz – Hugues Jeanrenaud setzte dieses grosse Alpenüberquerungsprojekt zwischen dem 6. und dem 17. August in die Tat um. Bereits zur neunten Etappe trat er am vergangenem Samstag an; diese führte ihn von Gstaad bis nach L’Etivaz. Die Idee hinter dem Ganzen ist jedoch weniger eine sportliche, sondern vielmehr eine menschliche. In Zusammenarbeit mit Swissparalympics rief der 43-Jährige zum Spenden für Schweizer Anwärterinnen und Anwärter der Paralympics 2021 auf.

Athleten brauchen finanziellen Support
Die Qualifikation für die Paralympics 2021 findet via Europa- und Weltmeisterschaften statt. Die Teilnahme an diesen Wettkämpfen verlangt von den Athletinnen und Athleten grosse finanzielle Mittel – so müssen Reisekosten, Trainer, Begleitpersonen oder auch die Sportkleidung bezahlt werden. Sponsoren sind somit von grosser Wichtigkeit für das sportliche Kräftemessen an den Qualifikationen und die spätere Teilnahme an den Paralympics. Hugues Jeanrenaud setzte mit seinem Projekt genau dort an: Auf einer eigens zu diesem Zweck kreierten Onlineplattform konnten Spenderinnen und Spender eine beliebige Anzahl Kilometer kaufen – und Teile davon sogar selber mit ihm mitlaufen.

Gstaad war im Projekt dabei
Am Samstagmorgen war Gstaad Ausgangspunkt der drittletzten Etappe des 360km-Laufes. Mit Hugues Jeanrenaud startete auch Théo Gmür: Der Schweizer Skiabfahrtsweltmeister im Behindertensport begleitete ihn auf der ganzen Etappenlänge.

Am Start des vergangenen Samstages war auch das RTS vor Ort und produzierte einen TV-Beitrag über Hugues Jeanrenaud und den Star Théo Gmür.

Gemeinsam stark
Bereits 298km war Jeanrenaud bis zu jenem Etappenstart in Gstaad gelaufen. In einem kurzen Interview gegenüber dem «Anzeiger von Saanen» meinte er, trotzdem sei er fit genug für den letzten knappen Sechstel der Strecke. Dabei hob er hervor, dass dies aber nicht sein eigener Verdienst sei; seine Kraft schöpfe er aus seiner Begleitung. «Wenn ich kein Team hätte, weiss ich nicht, ob ich vorwärtskommen würde. Ich habe genügend Energie für dieses Projekt, weil wir dies zusammen machen.» Die Begleitung von anderen Sportlern, Spendern oder seinen Fans ist für Hugues Jeanrenaud also entscheidend.

Durchhalten für das grosse Ziel
Während seines ganzen Projektes war der Sportler nie mit Problemen konfrontiert. Zwar erzählte er, seine Füsse würden schmerzen und das bereite ihm Angst – doch ansonsten: «Berge, bezaubernde Landschaften, die vier Sprachregionen der Schweiz durchqueren, viele Begegnungen und Glück mit dem Wetter ... Das ist genial!»

Seine Schmerzen hinderten ihn nicht am Genuss seines Projektes.

Anstrengung trägt Früchte
Das Durchbeissen lohnte sich: Mit seiner Aktion hat der Sportler 7014 Franken sammeln können. Dank ihm ist nun für einen Teil der Finanzierung der Schweizer Athletinnen und Athleten auf ihrem Weg zu den Paralympics 2021 gesorgt – und auch die Spuren der Inspiration, die Hugues Jeanrenaud hinterlassen hat, bleiben.

Man kann weiterhin spenden und die Athleten unterstützen unter: www.swissparalympic.ch/ spenden


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