Die Oberländische Verbandsschau ist ein Gradmesser für die Oberländer Viehzucht. Dass die Viehzüchter aus dem Saanenland die Konkurrenz nicht zu scheuen brauchen, bewiesen sie in Thun mit vier Titeln und 13 Podestplätzen.

35 Rinder und 135 Kühe der Rassen Simmental, Swiss Fleckvieh und Red Holstein/Holstein wurden am 11. März an der 23. Oberländischen Verbandsschau auf dem Expo-Areal in Thun dem Richter vorgeführt. Die Qualität der aufgeführten Tiere war ausgezeichnet. Auch das Saanenland war vertreten – einmal mehr mit Erfolg. Holten die Viehzüchter aus dem Saanenland im Vorjahr drei Titel und zehn Podestplätze, waren es heuer vier Titel und dreizehn Podestplätze. Mit zwei Misstiteln war der Betrieb von Alex Gobeli am erfolgreichsten.

Rinder Simmental
In der Kategorie 2 erreichte Dino Bionda von Herbert Reichenbach aus Lauenen mit Rang 2 das Podest. Dies nicht zuletzt dank seiner Grösse und Breite im Körper.

Rinder Swiss Fleckvieh
Das Rind der Kategorie 1, Hardy Xaviere aus dem Stall von Marco Schopfer aus Saanenmöser, zeigte sehr viel Länge im Körper und Feinheit im Fundament und holte sich damit Rang 3. Ein Achtungserfolg, ist doch das Rind sechs Monate jünger als die viel grössere Siegerin dieser Gruppe.

Erstlaktierende Kühe Rasse Simmental
In der Kategorie 2 wurde Pilatus Bernina von Andreas Rolli (Gstaad) dank ihrer sehr starken Bemuskelung und der sehr guten Qualität ihres Euters vom Richter mit Rang 3 belohnt.

Erstlaktierende Kühe Swiss Fleckvieh
Einmal mehr war es Anjou Anita von Ferdinand Bergmann aus dem Abländschen, die mit ihrem Ausdruck, ihrer Eleganz und dem Topeuter den Richter überzeugte und in Kategorie 3 als Siegerin hervorging. Ihre Breite und Verwachsenheit im Euter brachten ihr am Schluss auch den Schöneutertitel Junior ein.

Erstlaktierende Kühe Redholstein/Holstein
In der Kategorie 2 dominierten die «Saanenländerinnen». Den Kategoriensieg und den Juniormisstitel holte sich Atwood Sunny aus dem Stall von Alex Gobeli (Saanen). Sie zeigte erneut sehr viel Style, Feinheit im Fundament und eine sehr überzeugende Euterqualität. Rang 2 ging an die sehr lange und breite Absolute Fabienne von Erich Zingre aus dem Grund. Ihre enorme Nacheuterhöhe war nicht zu übersehen.

Mehrkälbrige Kühe Simmental
Unic Felicia von Ueli Bach (Turbach) wurde Dritte in der Kategorie 5. Die sehr feine Kuh zeigte eine bestechende Seitenansicht im Euter. Ihre Beaderung und die Voreuterverbundenheit waren ein Blickfang. In der Kategorie 6 wiederholte Franz Marina aus dem Stall von Jakob und Jonathan Trachsel (Feutersoey) ihren Vorjahressieg. Sie überzeugte einmal mehr mit ihren Typeigenschaften, dem Ausdruck und dem sehr ausbalancierten Euter. Mit Rang 2 ebenfalls einen Podestplatz erreichte Sepp Eliane von Stefan und Jonathan Perreten aus Lauenen. Sie beeindruckte mit ihrer Euterbodenhöhe und der Beaderung. Auch zeigte sie sehr viel Eleganz und Jugendlichkeit.

Mehrkälbrige Kühe Swiss Fleckvieh
Mit Rang 3 in der Kategorie 3 gewann
Pickel Prinzessin von Ferdinand Bergmann (Abländschen) einen weiteren Podestplatz für das Saanenland. Die sehr schöne Typkuh besitzt ein Euter mit sehr viel Tiefe im Zentralband und Querspalt. Die Siegerin in der Kategorie 5 heisst Pierolet Falk aus dem Stall von Ueli Hefti (Turbach). Die sehr harmonische Kuh zeigte eine bestechende Euterqualität mit hervorragenden Übergängen. Das verhalf ihr am Schluss bei den Misswahlen zum Gewinn des Schöneutertitels.

Mehrkälbrige Kühe Redholstein/Holstein
Die rote Armani Sayuri von Alex Gobeli gewann in der Kategorie 4. Ihre Präsenz im Ring mit dem aufgesetzten Widerrist und dem ausbalancierten Euter mit sehr viel Drüsigkeit überzeugten den Richter bis zum Schluss. Somit stand ihr für den Misstitel nichts mehr im Weg. Nach dem Juniormisstitel holte der Betrieb Gobeli damit den zweiten Misstitel an der diesjährigen Verbandsschau.

PD/ANITA MOSER