Buntes Heimfest in Saanen

  25.08.2017 Saanen

MARIANNA BETTLER
Nach einer stürmischen Gewitternacht lockerte sich die Wolkendecke am Samstagmorgen mehr und mehr auf, so dass die Sonne ihre Strahlen über den prächtig hergerichteten Festplatz zwischen dem Maison Claudine Pereira und der Tannigermatte schicken konnte. Dem Organisationsteam, welches für die Vorbereitungen des Festes «Für Jung und Alt» keine Mühe gescheut hatte, war die Erleichterung über das trockene und warme Wetter anzusehen.

Im grossen, mit leuchtenden Sonnenblumen, bunten Girlanden und Ballonen geschmückten Festzelt wurden die Heimbewohner/innen, ihre Angehörigen und viele auswärtige Besucher/innen vom «Trio Saanenland» mit Ländlermusik und vom Kinderjodlerchörli Saanenland mit fröhlichen Jodelliedern unterhalten. Dass die Kinder während des ganzen Tages immer wieder mit Freuden aufgetreten sind, verdient ein grosses Lob.

Am Vormittag bot die Molkerei Gstaad «Schluck» aus dem Kessi und «Gebsenidle» an und wer Geduld hatte, ergatterte später ein Hämpfeli «Britsche». Zum Mittagessen wurde Raclette abgestrichen und die Kochmannschaft des Hauses verlockte die Hungrigen mit saftigem Braten vom Spiess, Pommes-Frites und feiner Gemüsesuppe. Zum Nachtisch wurde man mit frischem Eis, Früchtekuchen oder herrlichen Cremeschnitten verwöhnt. Für einmal blieb das Restaurant im Haus geschlossen und fast alle Bewohner/innen genossen ihr Essen im Festzelt oder im Freien, umgeben von ihren Liebsten, Freunden und Bekannten.

Nebst den kulinarischen Köstlichkeiten konnte man einem Holzbildhauer beim Schnitzen oder einer Töpferin beim Arbeiten mit der Töpferscheibe zuschauen. An den diversen Marktständen gab es Filzsachen, Strickarbeiten, Kerbschnitzereien und andere originelle Gebrauchsgegenstände zu bewundern und zu kaufen. Der Samariterverein und die Air Glacier machten auf ihr Tätigkeitsfeld aufmerksam und der fahrbare Holzofen von Early Beck verbreitete wohlriechenden Brotduft. Das frischgebackene Sauerteigbrot konnte auch gleich degustiert werden.

Ab und zu wurde zum «Rädle» aufgerufen. Die hübschen Trachtenkinder vom Jodlerchörli verkauften die Karten, drehten das Rad und verteilten die Preise. Ein echtes Highlight war die Kutschenfahrt. Sogar Leute mit einer Gehbehinderung liessen sich aufs Wägeli helfen und genossen die kurze Spritzfahrt durchs Saanendorf. Die Kinder vergnügten sich am Brunnen, liessen sich zu Prinzessinen oder lustigen Fabelwesen schminken, versuchten sich im Schachspiel oder suchten das Spielzimmer im Innern des Hauses auf. Des schönen Wetters wegen wurden die Innenräume weniger besucht. Frauen von Pro Senectute gaben dort Auskunft über ihre Dienstleistungen und an Stellwänden wurde über verschiedene Pflegeberufsausbildungen informiert. Im Saal lief eine Diashow, welche Bilder aus dem Heimalltag zeigte. Die vielen strahlenden Gesichter der Heimbewohner/innen sind Zeugen von einer warmherzigen fröhlichen Atmosphäre.

Den Verantwortlichen für das Maison Claudine Pereira ist es offensichtlich wichtig, den ihnen anvertrauten Menschen Licht und immer wieder ein fröhliches Lachen in den Alltag zu zaubern und sie ab und zu mit etwas Besonderem zu überraschen. Dass nicht alle Betagten Rummel und Ablenkungen geniessen mögen, ist verständlich. Aber im Allgemeinen wird eine Abwechslung geschätzt.

Das Leitungsteam hat mit dem Heimfest «Für Jung und Alt» den alten Menschen, ihren Angehörigen, den Kindern und der Bevölkerung ein unvergessliches Geschenk gemacht. Dafür gebührt allen Beteiligten ein herzliches «Vergelts Gott»!


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