Erneuter Triumph der brasilianischen Beachvolleyball-Teams

  11.07.2016 Sport

​​Das Gstaad Major 2016 ging am Wochenende mit brasilianischen Siegerinnen und Siegern zu Ende. Wie schon im Jahr zuvor fanden letzte Woche bei hochsommerlichen Temperaturen rund 45 000 Zuschauer den Weg in die Gstaader Beach-Arena.

JENNY STERCHI
Auf das zahlreiche Publikum war wieder einmal Verlass. Auch wenn die Zuschauer schnell ins Schwitzen gerieten, liessen sie sich zu den gewohnten Gesten animieren. So wurde beinahe jeder Block vom Publikum gefeiert und kommentiert.

Brasilianische Übermacht
Bei den Damen setzten sich, wie schon im vergangenen Jahr, die Brasilianerinnen Larissa und Talita durch und gewannen in zwei Sätzen. Ihre Finalgegnerinnen, die US-Amerikanerinnen Kerri Walsh und April Ross, wehrten sich nach Kräften. Aber gegen die Südamerikanerinnen scheint im Moment «kein Kraut gewachsen» zu sein. Larissa gewann bisher sagenhafte 58 Goldmedaillen in ihrer Karriere. Hält ihre bestechende Form an, begeben sie sich mit besten Aussichten ins Olympische Turnier.
Auch Turnier-Direktor Ruedi Kunz hält die Doppelsiegerinnen vom Gstaad Major neben ihren Konkurrentinnen aus den USA und den Drittplatzierten Ludwig/Walkenhorst aus Deutschland für die Olympia-Favoriten im August.
Bei den Herren hat zwar nicht das favorisierte Team Alsion/Bruno Schmidt aus Brasilien den Weg in den Final gefunden. Aber dennoch bleibt der Titel mit dem Sieg des Duos Pedro Solberg/ Evandro in den Händen südamerikanischer Beachvolleyballer. Sie hatten am Freitag für das Ausscheiden des letzten Schweizer Teams Beeler/Strasser im Achtelfinal gesorgt.
Im letzten Jahr hatten es die Letten Samoilovs/Smedins noch in den Final geschafft. Sie spielten am vergangenen Sonntag gegen die Spanier Herrera/Gavira um Platz 3 und gewannen in einem packenden Match. Ganze neun Matchbälle forderten die Spanier von den Letten, um den zweiten und entscheidenden Satz zu beenden.
In der diesjährigen Endrunde standen die US-Amerikaner Lucena/Dalhausser den brasilianischen Finalisten gegenüber: zwei unglaublich gross gewachsene Athleten spielten gegeneinander und Evandro blockte mit einer Körpergrösse von 2,11 m den ebenfalls riesig wirkenden Dallhausser (2,07 m) erfolgreich. Das Gstaader Podium der Herren ist nach Meinung des Turnierdirektor ebenfalls von seinen Olympia-Favoriten besetzt.
Beiden Siegerteams wurden neben Medaillen und Checks über je 57 000 US-Dollar auch die begehrten Kuhglocken überreicht. «Die Beachvolleyball

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Athleten fliegen auf die für Gstaad spezifische Trophäe», sagt der Turnierdirektor Ruedi Kunz. «Sie fragen untereinander nicht nach Medaillen. Viel wichtiger ist, ob jemand schn eine Kuhglocke in Gstaad gewonnen hat.»

Gstaad Major mit eigenem Charakter
«Die Athleten, die aus dem Turnier ausscheiden, bleiben gerne noch etwas länger in Gstaad, weil sie die Atmosphäre so sehr geniessen», sagt Ruedi Kunz, Turnierdirektor. Er erklärt es mit der speziellen Nähe zwischen Athleten, Publikum und Veranstalter, die es so an keinem anderen Turnier gebe. Entsprechend wehmütig sei man beim Rücktritt eines so sympathischen Beachvolleyballers, wie Philip Gabathuler. Der gab seinen Rückzug vom Spitzensport letzte Woche im Rahmen des Gstaad Major bekannt. «Aber fehlen wird er am Gstaad Major 2017 sicher nicht», verspricht Kunz. Aus einem kleinen Wettbewerb heraus gilt es für ihn, am nächsten Beachvolleyball-Turnier im Saanenland einen Tag lang als Maskottchen Musmusculus zu fungieren. Diese Herausforderung hat er mit Freuden angenommen.

Mehr Aufmerksamkeit für Side Events
Während die Bollywood-Tanzstunde auf dem Center Court am Mittwoch Abend nicht so viele Besucher angelockt hatte, lauschten dem Konzert der Mundartband «HECHT» am Sonntagmittag doch eine Vielzahl von Besuchern. Sicher war der Zeitpunkt der Anlässe nicht ganz unerheblich für das unterschiedliche Interesse. Ein Event im Event war die Auslosung für das Olympische Beachvolleyball-Turnier am Samstagabend, zu dem Skirennfahrer Patrick Küng extra ins Saanenland kam, um die Lose zu ziehen. Der Eindruck des Turnierdirektors von den Side Events ist ein positiver: «Die Side Events werden je länger je besser besucht. Es gibt Leute, die keine Tickets gekauft haben und nur auf dem Areal unterwegs sind.» Besonders am Samstagabend war das Gelände um den Center Court herum sehr gut besucht. «Die Menschenmenge hier im Village, das war bombastisch!», freute sich Ruedi Kunz.

Ein Abbau in Rekordzeit
Da der Übergang vom BeachvolleyballTurnier zum neu lancierten Damentennis-Turnier in diesem Jahr fliessend war, stellte es beide Veranstalter vor eine schwierige Aufgabe. Das Gelände musste innerhalb eines Tages und zweier Nächte für die bereits gestarteten Ladies Championship Gstaad umgebaut werden. Bereits gestern Vormittag konnten die Organisatoren des Gstaad Majors das Kassenhaus und die TV-Kabinen an die Veranstalter des Tennisturniers übergeben. Der Umbau des Spielfeldes war auch auf bestem Wege, bis am Nachmittag fertiggestellt zu sein. Mit personellem Mehraufwand sei diese Herausforderung in Angriff genommen worden, erklärte Ruedi Kunz. Und er sagte gestern Mittag zuversichtlich: «Wir sind auf bestem Wege, das Areal pünktlich und vollständig am Dienstag übergeben zu können. Wenn das Wetter mithilft, können wir den Um- und Abbau bis am Montag in den späten Abendstunden abschliessen.»


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