Ländlerfest Gstaad oder «Musik ist ein gelebtes Gefühl»

  21.06.2022 Kultur

Die Promenade, das Prunkstück des Dorfes Gstaad, bildete den Rahmen für den Ländlermarkt und das Ländlerfest. Bereits am Vorabend der beiden Events entdeckte man emsiges Treiben auf der «Flaniermeile». Zum Auftakt, quasi im Vorprogramm, sorgten das Schwyzerörgeliquartett «Schlitzohre», das Midi-Duo «Steinebärg» und die einheimische Familienkapelle Walker für gute Stimmung.

EUGEN DORNBIERER-HAUSWIRTH
Der Tag begann früh für die Marktfrauen und -männer. Einige kamen von weit her, um entlang der prächtigen Gstaad-Promenade ihre Marktstände aufzubauen, zu dekorieren und einzurichten. Arnold Welten, Kopf des OK-Teams, war mit Rat und Tat zugegen, um den emsig arbeitenden Marktleuten letzte Tipps zu geben. Alles lief ruhig und ohne Hektik. Pünktlich um 10 Uhr öffneten 22 Anbieter ihre Stände. Den Gästen aus nah und fern wurde ein reichhaltiges und vielfältiges Angebot präsentiert. Alle Händler verdienten Bestnoten. Aber der Hit des Tages war wohl das Softeis-Angebot – nicht verwunderlich, an diesem sonnigen und heissen Samstag.

Musik verbindet Menschen
Das volkstümliche Jahresprogramm Gstaad-Saanenland 2022 beschenkte alle Anhänger der Volksmusik grosszügig. Ländlerformationen aus den verschiedensten Landesteilen der Schweiz gastierten im Saanenland, entlang der Promenade in Gstaad. Die Spielplätze der Formationen waren: Charly’s, Sporthotel Victoria, Hotel Restaurant Bernerhof, Kapälliplatz, Rialto Restaurant und Bar sowie Posthotel Rössli.

Möglich, dass sich manche der Flanierenden überlegt hatten, welchen Schritt sie programmieren sollen. Eine Dame sagte, sie werde im Walzerschritt dahin gleiten und nicht – was ja auch denkbar gewesen wäre – im Marschschritt. Keine diesbezüglichen Gedanken mussten sich Kinder machen, denn die hüpfen, wippen und tänzeln in der Regel instinktiv im Takt der Musik.

Wo Musik erklingt, da lässt man sich gerne blicken. Volksmusik, meistens in der fröhlich-heiteren Dur-Tonart im 2/4- oder ¾-Takt, verbreitet ein Gefühl innerer Zufriedenheit. Die Schwyzerörgeli spielenden Marina, Corinne, Anita und der Kontrabassist Christian des Quartetts «Örgelifründe Aegelsee» schreiben auf ihrer Website: «Musik ist ein gelebtes Gefühl, manchmal ganz kühl, dann wieder einfühlsam und leise, immer auf verschiedene Weise kann man Musik und den Rhythmus spüren. Musik verbindet Menschen, sie weht über alle Grenzen, in jeder Sprache und Nation hat Musik den gleichen Ton …»

Zufriedenes OK
Ein vier bis fünf Personen umfassendes Team für Brauchtum und Volksmusik Gstaad-Saanenland organisierte das Ländlerfest Gstaad. Arnold Welten, Sprecher des Teams, ist ein routinierter Organisator, gestaltet er doch seit 36 Jahren Volksmusikanlässe. Er lernte das Schwyzerörgelispielen bei Hans Oesch und entschied sich, seine Karriere nicht als Musikant sondern als Organisator von Musikanlässen fortzusetzen.

Gefragt nach seinem Fazit, sagte er: «Der diesjährige Anlass bereitet mir grosse Freude. Mit Ausnahme geringfügiger Probleme lief alles elegant und anmutig. Die aus unterschiedlichen Gegenden der Schweiz hergereisten Musikformationen überzeugten mit ihren verschiedenen Stilrichtungen – vom Ländlertrio, Schwyzerörgeliquartett bis zum Jodelgesang und Alphorn. Diese Kombination, in Verbindung mit unseren einheimischen Formationen, ist das Besondere, das Faszinierende an unserem Gstaader Ländlerfest. Das ist genau das, was die Leute wieder suchen».

Aufzeichnung «RadioBeo»: Ausstrahlung am Sonntag, 24. Juli von 10 bis 12 Uhr.

 


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