Erfolg für Team Clinique La Prairie

  23.08.2022 Sport

Das Team Clinique La Prairie um Captain Sébastien Le Page entschied das Finalspiel des 25. Hublot Polo Gold Cups Gstaad mit 9:7½ für sich. Für Le Page war es der erste Sieg in dieser Turnierklasse.

JENNY STERCHI
Der Hublot Polo Gold Cup Gstaad hat auch nach zwei Jahren Zwangspause nichts von seinem Glanz und seiner Faszination eingebüsst. Die Polopferde galoppierten in atemberaubenden Tempo übers Feld, die Spieler sorgten mit spektakulären Manövern für Nervenkitzel bei den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern.

Spannende Spiele und Wetterglück
Die vier Teams begaben sich am Donnerstag in die Vorrundenspiele, wo ein erstes Kräftemessen stattfand. Zu verschenken hatten die Teams aber schon an diesem ersten Turniertag nichts. Die Hitze der Tage zuvor wurde am Donnerstag zum Wohl der Tiere von einem wolkenverhangenen Himmel abgelöst.

Die Teams Clinique La Prairie und Kielder Agro Uruguay, die bereits in der Vorrunde siegreich waren, liessen auch in den Halbfinalspielen am Samstag keine Niederlage zu. Die Bedingungen mit Sonne, Wolken und vielen interessierten Besuchenden waren hervorragend.

Nach dem verregneten Freitag war das Wetter die grosse Unbekannte am Wochenende. Doch die Parade, die sich traditionell am Freitagnachmittag durch die Gstaader Promenade bewegt, konnte trockenen Fusses bestaunt werden. Auch dieser Teil des Anlasses hat nach zweijähriger Abstinenz nichts an Charme eingebüsst. Im Gegenteil, die Begeisterung und das Interesse waren vielleicht sogar noch ein kleines bisschen grösser als beim letzten Mal, wie der von Zuschauenden dicht gesäumten Strassenrand verriet.

Premiere in Gstaad
Ein spannendes Finalspiel, das erst in den letzten Sekunden entschieden wurde, war sehenswert und über lange Zeit ausgeglichen. Dem Team Clinique La Prairie mit Sébastien Le Page (Captain) aus Frankreich und den drei Argentiniern Facundo Kelly, Lucas Labat und Raul Laplacette gelangen im vierten und letzten Chukker die entscheidenden Treffer zum 9:7½. Captain Le Page sagte nach dem Spiel: «Ich muss zugeben, dass ich mir am Ende des dritten Chukkers gesagt habe, dass wir den Sieg verpassen könnten, aber wir sind zum letzten Chukker aufgewacht.» Wie ihnen der Sieg am Ende doch gelang, erklärte Sébastien Le Page so: «Dieser Final hätte so oder so ausgehen können, aber ich hatte das Gefühl, dass Kielder Agro im letzten Chukker begann, sich selbst unter Druck zu setzen. Ich spürte, dass sie nervöser wurden, und das hat vielleicht den Unterschied ausgemacht. Die Tatsache, dass sie nicht mit Bautista Beguerie spielen konnten – er hatte sich im Halbfinal den Arm gebrochen –, muss sie ebenfalls beunruhigt haben, und das hat sicherlich ihre Strategie beeinflusst.»

Der Franzose feierte mit dem Sieg am 25. Hublot Polo Gold Cup Gstaad seinen ersten Triumph auf diesem hohen Niveau. Er, der Chef des Schweizer Clubs Polo Park Zürich, spielte zum ersten Mal in Gstaad. Das Turnier beim Gstaad Airport gilt als das höchste Sommerturnier der Schweiz.

Sagenhafter Torschütze
Raul Laplacette, die Nummer 4 im Team Clinique La Prairie, wurde nicht nur zum besten Profispieler des Turniers erkoren. Mit seinen acht Treffern im Final und insgesamt 15 Toren im Lauf des Turniers schnappte er sich auch den Titel des Torschützenkönigs. Wer ihn auf dem Spielfeld beobachtete, hielt einige seiner Schläge für Zauberei. Schier unmögliche Situationen nutze er für erfolgreiche Abschlüsse.

Doch auch der Schweizer Luca Meier, Captain beim Team Kielder Agro Uruguay, machte mit viel Übersicht und Taktik neben Routiniers wie Ezequiel Martinez-Ferrario und Tomi Astelarra auf sich aufmerksam. Nicht umsonst wurde er als bester Amateurspieler des Turniers ausgezeichnet.

Im kleinen Final konnte sich das Team Hublot Gstaad mit seinem Sieg gegen das solide Team von Gstaad Palace Rang 3 sichern. Auch dieses Spiel war sehr ausgeglichen und dennoch voller Dynamik. Beinahe jedes Tor wurde sofort mit einem Gegentreffer beantwortet. Sehenswert war auch das Duell zwischen den Argentiniern Pedro Fernandez-Llorente und Dario Musso, wobei Letzterer in den letzten 30 Sekunden einen 40-Meter-Strafstoss verschoss, der eine Verlängerung und erneute Siegchancen für das Team Gstaad Palace bedeutet hätte.

Ein schöner Sieg für Hublot, sehr zur Freude seines Kapitäns Henry Fielding Elser, mit 16 Jahren der jüngste Spieler, der jemals an diesem Turnier teilgenommen hat. Er war für seinen Vater Marco Maximilian Elser eingesprungen. Dieser hatte sich eine Zerrung zugezogen, die eine Teilnahme an den Spielen verunmöglichte.

Vermutlich werden die Teams nächstes Jahr nach Gstaad zurückkehren, wenn auf dem Flugplatz Saanen vom 17. bis 20. August 2023 zur Revanche eingeladen wird.


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