Au-Pair-Vermittlung ins Welschland, Tessin, nach Irland und Frankreich
01.04.2025 RegionEinmal im Jahr lädt die landeskirchliche Stellenvermittlung für Aupairs, aupair.ch, die Delegierten der Kirchlichen Bezirke Obersimmental-Saanen, Frutigen-Niedersimmental, Thun und Interlaken-Oberhasli zur Delegiertenversammlung ein. Präsidentin Veronika Maurer und ...
Einmal im Jahr lädt die landeskirchliche Stellenvermittlung für Aupairs, aupair.ch, die Delegierten der Kirchlichen Bezirke Obersimmental-Saanen, Frutigen-Niedersimmental, Thun und Interlaken-Oberhasli zur Delegiertenversammlung ein. Präsidentin Veronika Maurer und Stellenvermittlerin Lisa Ioset informierten am Montag, 17. März über das vergangene Jahr. Zufrieden genehmigten die Delegierten die beiden Jahresberichte sowie die von Finanzverwalterin Corinne Trummer vorgestellte Jahresrechnung 2025 und das Budget einstimmig.
Präsidentin Veronika Maurer aus Spiez konnte in ihrem sechsten Amtsjahr an der Delegiertenversammlung vom 18. März in Matten bei Interlaken wieder über ein ruhiges Geschäftsjahr berichten. Im letzten Jahr wurden weniger Probleme an Lisa Ioset (vor ihrer Heirat Zeller) herangetragen, aber es haben sich leider auch weniger junge Frauen (junge Männer sind auch herzlich willkommen) als Au-pair beworben. Die Vermittlungszahl liegt mit insgesamt 23 Vermittlungen (21 im Welschland, keine ins Tessin, eine nach Irland und eine nach Frankreich) unter den 29 Vermittlungen vom Vorjahr und das macht sich auch in der Jahresrechnung bemerkbar.
Bauernfamilien im Welschland gesucht
Die Nachfrage nach einer Au-pair-Stelle bei einer Bauernfamilie im Welschland ist gestiegen – viele Oberländer Jugendliche wünschen sich eine solche – und aupair.ch ist auf der Suche nach entsprechenden Stellen. Es wurde ein Zeitungsbericht in französischer Sprache in verschiedenen landwirtschaftlichen Zeitungen in der Romandie publiziert. Lisa Ioset musste feststellen, dass es nicht so einfach ist, da auch bei den Bauernfamilien ein Wandel spürbar ist. Die klassische Bauernfamilie existiert oftmals nicht mehr. Die Frauen üben ihren erlernten Beruf aus und eine Betreuung ist nicht mehr gleich möglich, oder es wird kein Familienanschluss gewährleistet, da die Familie unter sich bleiben will.
Wie erreicht aupair.ch die Jugendlichen?
Ein Thema bleibt weiterhin aktuell: Wie erreichen wir die Jugendlichen? Über Mund-zu-Mund-Propaganda oder über eine Empfehlung ist sicher die beste Art. So sind in diesem Jahr mehrere junge Frauen aus dem Saanenland Aupairs. Aupair.ch hat einen Instagram-Kanal, für den aktuelle Au-pairs Fotos zur Verfügung stellen und auch auf anderen Kanälen, wie z.B. auf den Internetseiten der Kirchgemeinden, Kirchenblätter oder auch mal in der Zeitung wird Werbung gemacht.
Da aupair.ch die Vermittlung für einen relativ geringen Betrag anbietet, um allen interessierten Jugendlichen einen Sprachaufenthalt zu ermöglichen, fällt das Budget niedrig aus. Der Verein wird zwar als landeskirchliche Stellenvermittlung von den reformierten Kirchen des Berner Oberlandes finanziell mit einem Pro-Kopf-Beitrag unterstützt, aber auch hier machen sich die Kirchenaustritte bemerkbar.
Ein Welsch- oder auch Auslandsjahr als Horizonterweiterung
Oft sind Jugendliche in der Berufswahl noch etwas unschlüssig, wenn sie in der 9. Klasse sind, oder sie haben für ihren Wunschberuf noch keine Lehrstelle gefunden. Hier ist ein Zwischenjahr für die Erweiterung der bisherigen Fremdsprachenkenntnisse sehr nützlich.
Ein Sprachaufenthalt erhöht die beruflichen Chancen und Möglichkeiten und kann auch eine gute Perspektive sein. Und so sagt Sabrina, Au-pair in diesem Jahr 2024/25: «Nach der Schule ein Au-pair-Jahr zu machen, war eine wunderbare Entscheidung. In nur sechs Monaten habe ich bereits so viel gelernt. Nicht nur Französisch, sondern auch viel über mich selbst – Selbstvertrauen zu gewinnen, Verantwortung zu übernehmen, selbstständiger zu werden… Ich wurde herzlich in meiner Au-pair-Familie aufgenommen und freue mich auf weitere sechs Monate mit diesen wunderbaren Menschen.» Stellenvermittlerin Lisa Ioset betreut die Aupairs über das ganze Jahr und der Besuch in ihrer Familie gehört zu den Aufgaben. «Die Besuche sind sehr spannend, die Familien sind unglaublich verschieden und auch die Arbeiten der Au-pairs sehr unterschiedlich», so die Stellenvermittlerin. Um aupair.ch noch bekannter zu machen, ist Lisa Ioset gerne bereit, sich und aupair.ch zum Beispiel in Schulen, an Berufswahlanlässen, im KUW oder auch bei Anlässen der kirchlichen Bezirke oder der Kirchgemeinden in den Bezirken vorzustellen.
125-jähriges Bestehen im Jahr 2026
Im Jahr 2026 darf die aupair.ch-Sektion Berner Oberland ihr 125-jähriges Bestehen feiern. «Ich habe in alten Schriften gestöbert. Auch wenn ein Wandel der Zeit stattgefunden hat und immer noch anhält, sind die Sorgen der Jugendlichen und Gastfamilien ähnlich geblieben. Die landeskirchliche Stellenvermittlung wurde damals zum Schutz der Kinder, welche in die Romandie geschickt wurden, durch Pfarrer gegründet», erzählte Präsidentin Veronika Maurer an der Delegiertenversammlung. «Dieses langjährige Bestehen unserer Sektion ist klar den kirchlichen Bezirken und deren Wohlwollen zu verdanken. Wir danken euch für eure Unterstützung mit den Beiträgen und Spenden sowie euren Anregungen aus den Bezirken.»
KERSTIN KOPP/ AUPAIR.CH