Seit zehn Jahren ist ein schnell erreichbarer und funktionstüchtiger Operationssaal Dreh- und Angelpunkt für die Aufrechterhaltung des Betriebs im Geburtshaus Maternité Alpine. Nun wird der OP in Zweisimmen geschlossen, doch das Angebot im Geburtshaus soll unverändert ...
Seit zehn Jahren ist ein schnell erreichbarer und funktionstüchtiger Operationssaal Dreh- und Angelpunkt für die Aufrechterhaltung des Betriebs im Geburtshaus Maternité Alpine. Nun wird der OP in Zweisimmen geschlossen, doch das Angebot im Geburtshaus soll unverändert weitergehen.
KEREM S. MAURER
Seit dem 1. Juli 2025 befinde sich die Spital STS AG mit dem Betriebskonzept für den Spitalstandort Zweisimmen «in der Transformation», schreibt Thomas Straubhaar, Verwaltungsratspräsident der Spital STS AG, im offiziellen Informationsorgan der STS vom 1. Oktober und verkündet: «Per 1. Oktober wird der Operationsbetrieb eingestellt.» Bedeutet dies jetzt das Aus für das Zweisimmner Geburtshaus? Nein, denn die Maternité Alpine und die Spital STS AG seien nach mehreren Gesprächen übereingekommen, dass die Maternité Alpine ab Sommer 2026 als Mieterin am Spitalstandort Zweisimmen einziehen könne. Die Maternité Alpine bestätigt in einer aktuellen Mitteilung: «Dafür wurde mit der Spital STS AG eine Absichtserklärung unterzeichnet.» Beide Parteien würden räumlich unabhängig bleiben. Und beide würden weiterhin ihre individuellen Leistungsaufträge erfüllen, betont Straubhaar. Ein entsprechender Mietvertrag sei in Ausarbeitung, beide Parteien führten diesbezüglich die Gespräche weiter.
Unverändertes Angebot
Mit der Absicht, Synergien zu nutzen, Schnittstellen in der Versorgung zu verbessern und Kosten zu senken, habe die Maternité Alpine bereits aktiv am integrierten Versorgungsmodell der GSS mitgearbeitet, schreibt Anne Speiser, Genossenschaftspräsidentin der Maternité Alpine, im offiziellen Informationsorgan der Spital STS AG. Nach dem Scheitern des GSS-Modells und der Schliessung des OP-Betriebs am Spital Zweisimmen werde eine Neuausrichtung der Maternité Alpine zwingend nötig. Fakt sei, so Speiser, dass die stationäre und ambulante geburtshilfliche Versorgung in der Region zusammen gedacht werden müsse und nicht kostendeckend betrieben werden könne. Mit einem Umzug in die Räumlichkeiten der Spital STS AG sei es für die Maternité Alpine zwingend nötig, Kosten einzusparen. Ebenso wären vereinfachte Verlegungen von Frauen oder Neugeborenen auf der Strasse oder in der Luft nach Thun oder Interlaken bei einem Notfall zielführend. Noch einmal Anne Speiser: «Das Ziel am neuen Standort ist die Aufrechterhaltung der hebammengeleiteten geburtshilflichen Versorgung.» Und obschon das alles noch etwas wage klingt, zeigt sich die Genossenschaft überzeugt. «Der Betrieb läuft weiter wie bisher», schreibt sie in erwähnter Mitteilung.
Anne Speiser war bis Redaktionsschluss für eine Stellungnahme nicht erreichbar.