Am vergangenen Freitagabend fand im Landhaus Saanen die 26. Generalversammlung der Landwirtschaftlichen Vereinigung statt. Nach den statutarischen Geschäften wurden wichtige Informationen weitergegeben, sodass sich die Landwirte darauf einstellen können, was in Zukunft auf sie ...
Am vergangenen Freitagabend fand im Landhaus Saanen die 26. Generalversammlung der Landwirtschaftlichen Vereinigung statt. Nach den statutarischen Geschäften wurden wichtige Informationen weitergegeben, sodass sich die Landwirte darauf einstellen können, was in Zukunft auf sie zukommen wird.
VRENI MÜLLENER
Dem Jahresbericht des Präsidenten David Perreten war zu entnehmen, dass der Verein in allerlei Gremien und Kommissionen Einsitz hat. Spannende Ansätze bestehen in der Zusammenarbeit mit Gstaad-Saanenland-Tourismus. Ein grosses Augenmerk liegt auf dem Projekt zur regionalen Entwicklung (PRE). Dazu gehört der Ausbau des Projekts regionales Kalbfleisch Saanenland, das gemeinsam mit der Buure Metzg und der IG Procurement Hotelierverein Gstaad-Saanenland aufgegleist und weiterentwickelt wurde. In diesem Zusammenhang orientierte Rolf von Siebenthal über die Pläne, im Bödemli ein Schlachthaus für die Zukunft zu bauen.
Die üblichen Geschäfte einer Generalversammlung gingen ohne Wortmeldung über die Bühne. Mit Einnahmen von Fr. 27’638.50 und Ausgaben von Fr. 31’295.20 schliesst die Jahresrechnung mit einem kleineren Verlust ab als budgetiert. Daniel Yersin, der bisher das Amt des Kassiers ausübte, steht im obligatorischen Austritt. Diese Aufgabe übernimmt zukünftig Christine Frautschi, ein bisheriges Vorstandsmitglied. Martin Reichenbach wurde in Abwesenheit für eine weitere Amtsdauer wiedergewählt. Nach dem Austritt von Esther Schopfer im Lauf des vergangenen Jahres, besteht der Vorstand aus sieben stimmberechtigten Mitgliedern und der Geschäftsführerin Patricia von Grünigen. Die Verkleinerung des Vorstands wurde bewusst herbeigeführt. «Auch wenn so nicht mehr alle Interessenvertreter eine Stimme im Vorstand haben, werden wir die verschiedenen Betriebszweige in unserem Wirken berücksichtigen», versicherte der Vorsitzende. Der Vorstand sei aber auf Anregungen und Rückmeldungen der Mitglieder angewiesen.
Vielseitiges Tätigkeitsprogramm
Das Jahresprogramm mit 15 ganz verschiedenen Tätigkeiten wurde verabschiedet. Speziell zu erwähnen ist der alljährlich durchgeführte Alpsennenkurs. Da auf die neue Alpsaison neue Verarbeitungsrichtlinien erscheinen, ist es für die Betroffenen von grosser Bedeutung, diesen Abend nicht zu verpassen, um an diese wichtigen Informationen zu kommen. Die beiden Zugpferde in der Zusammenarbeit Tourismus und Landwirtschaft, die Gstaad Züglete und der Alpkäsemarkt Saanen haben ihren festen Platz im Jahresprogramm. Von Interesse werden sicher die verschiedenen Kurse zu Tier- und Eutergesundheit sein. Nicht wegzudenken ist die Anmeldestelle für die Schlachtviehmärkte (mit individueller Hilfestellung) und die Viehbörse, beides wird kompetent von der Geschäftsführerin Patricia von Grünigen betreut.
Wichtige Informationen
In seiner Kurzpräsentation wies Tourismusdirektor Flurin Riedi auf die interessanten Schnittstellen zwischen Tourismus und Landwirtschaft hin. Nationalrat Andreas Gafner überbrachte stellvertretend die Grüsse des Berner Bauernverbands und betonte, wie wichtig es sei, als Bauern zusammenzustehen. «Nur so können wir stark auftreten», so der Landwirt aus dem Simmental. Es sei von grosser Bedeutung, dass die landwirtschaftliche Vertretung in der nationalen Politik erhalten bleibe. Grossrat Ernst Wandfluh orientierte über die Zukunft der örtlichen Schlachtviehmärkte und rief dazu auf, diese Möglichkeit des Viehabsatzes zu nutzen, damit die Preise auf einem guten Niveau gehalten werden können.
Mit Jürg Iseli bewirbt sich ein Landwirt für das Amt des Präsidenten des Berner Bauernverbandes, der die Bergund Alpwirtschaft aus eigener Erfahrung kennt. Heidi Schopfer, Mitglied im grossen Vorstand des Bauernverbandes, rief dazu auf, die Mitgliederversammlung am 28. März in Thun zu besuchen und Iseli bei der Wahl zu unterstützen.
Im letzten Teil des Abends stellte Christopher Kolly, seine Tätigkeit bei der Abteilung Strukturverbesserung und Produktion im Kanton Bern vor. Er erläuterte das Vorgehen, um rechtzeitig an finanzielle Unterstützung zu kommen, wenn die Wasserversorgung einer landwirtschaftlichen Liegenschaft erneuert oder verbessert werden muss. Das trockene Sommerwetter im vergangenen Jahr habe viel Handlungsbedarf aufgedeckt.
«Wenn wir unsere Arbeit lieben, machen wir sie auch gut!» Mit dieser Aussage rief David Perreten auf, die Freude am Beruf Landwirt zu erhalten und schloss die reich befrachtete Versammlung.