Spannung beim Banked Slalom dank Nachwuchstalenten
04.03.2025 SportAm vergangenen Wochenende fand bei strahlendem Sonnenschein zum neunten Mal der Banked Slalom in Gstaad statt. 92 Teilnehmer:innen stellten sich den Steilwandkurven unterhalb Les-Gouilles–Chalberhöni. Insbesondere die junge Snowboarderin Selina Ruf aus Saanen begeisterte mit der Bestzeit des Tages bei den Damen und zog sogar an zwei ehemaligen Snowboardcross-Weltcupfahrerinnen vorbei.
ELISA OPPERMANN
«Die jungen Fahrerinnen und Fahrer zeigen wunderschönes Snowboarden und es macht einfach Spass ihnen zuzusehen. Das Niveau der U13 & U11 Kategorien ist extrem hoch», sagt Guido van Meel, Gründer und Organisator des Banked Slaloms im Interview. Wie hoch das Niveau wirklich war an der neunten Ausgabe des Snowboardrennens, bewies insbesondere die elfjährige Selina Ruf aus Saanen. Mit einer Bestzeit von 00:51,87 setzte sie sich nicht nur an die Spitze ihrer eigenen Kategorie, sondern fuhr auch die Bestzeit aller Damen heraus. Beeindruckenderweise konnte sie sich hierbei auch gegen die ehemaligen Snowboardcross-Weltcupfahrerinnen Stefanie Rieder und Leonie Widmer durchsetzen. Aber auch bei den Herren lieferten die jungen Nachwuchsfahrer eine wahre Verfolgungsjagd: «Bei der U15 Kategorie gab es mehrere Fahrer, die sich in den Top 10 der Herren Kategorie einreihen würden», so van Meel.
Herausfordernde Streckenpräparation
Austragungsort für die diesjährige Ausgabe des Rennens war wie immer die blaue Piste unterhalb Les Gouilles– Chalberhöni. Schon die Vorbereitungen forderten das Organisationsteam heraus. Die Sonnenseite des Grabens hatte in diesem Jahr wenig Schnee, zudem hatte der Regen für eine harte Zwischenschicht, mit mehligem Schnee darunter gesorgt. Trotzdem schaufelten neun Helfer täglich an der Strecke, um optimale Bedingungen zu schaffen. «Es war dieses Mal wirklich nicht einfach, aber es hat sich gelohnt», so van Meel. Seit Dienstag wurde gearbeitet, am Wochenende war die Piste dann bereit für die Fahrer:innen. «Wir sind sehr dankbar für die vielen Helfenden, ohne diese Unterstützung wäre es nicht möglich.» Das Wettkampfformat folgt einem klaren Rhythmus: Erst ein Trainingslauf, dann Schaufelarbeiten, danach der erste Wertungslauf, erneutes Schaufeln und schliesslich der zweite Lauf. Die Strecke verändert sich während des Rennens und wird laut van Meel gegen Ende immer besser, obwohl der Schnee in der Nachmittagssonne schwerer wird. Entsprechend sind die zweiten Läufe meist schneller – es sei denn, ein grober Fehler passiert. Zusätzlich lobt van Meel insbesondere die familiäre Atmosphäre des Rennens: «Es kommen Familien aus der ganzen westlichen Hälfte der Schweiz, um hier gemeinsam teilzunehmen und Spass zu haben, dafür lohnt sich der Aufwand dann natürlich», berichtet er zufrieden.
WAS IST DER BANKED SLALOM?
Der «Banked Slalom» ist eine besondere Disziplin im Snowboardsport und zählt hierbei zu den ältesten Wettkampfformen. Er stammt aus der Zeit, in der Snowboards noch keine Stahlkanten hatten und nur im weichen Schnee benutzt wurden. Der Begriff setzt sich aus dem Englischen «banked» (Steilwandkurve) und Slalom zusammen, da sich das Rennen ausschliesslich aus einer Abfolge von aneinandergereihten Steilwandkurven zusammensetzt. Trotz der sportlichen Herausforderungen bleibt der Banked Slalom laut den Verantwortlichen eine sehr sichere Wettkampfform. Zwar sollten absolute Anfänger:innen nicht starten, doch alle anderen – ob jung oder alt – könnten auf ihrem individuellen Niveau mitmachen und Freude haben.
EOP







