Baugenehmigung für Gstaad House erteilt
02.10.2025 GstaadUnterhalb der Lauenenstrasse stehen bereits die Bauprofile. Sie markieren den Ort, an dem in den kommenden Jahren ein neues Gebäude entstehen soll: das sogenannte Gstaad House. Geplant ist ein Gebäude, das neben privaten Sammlungen auch Platz für öffentliche ...
Unterhalb der Lauenenstrasse stehen bereits die Bauprofile. Sie markieren den Ort, an dem in den kommenden Jahren ein neues Gebäude entstehen soll: das sogenannte Gstaad House. Geplant ist ein Gebäude, das neben privaten Sammlungen auch Platz für öffentliche Ausstellungen, Konzerte und Veranstaltungen bietet.
SONJA WOLF
Nun ist die Baubewilligung für das Projekt Gstaad House erteilt, wie die Gemeinde Saanen auf Anfrage bestätigt. Damit ist der Weg frei für den Bau eines mehrstöckigen Holzgebäudes, entworfen vom internationalen Architekturbüro Foster and Partners.
Öffentliche Räume und private Sammlungen unter einem Dach
Laut Angaben von Foster und Partners auf ihrer Website soll das Gstaad House verschiedene Funktionen vereinen. Für die Bevölkerung von Bedeutung ist vor allem das Erdgeschoss: Dort sind Ausstellungsflächen vorgesehen, die für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden können – etwa Kunstausstellungen, Konzerte oder andere Anlässe. Ein multifunktionaler Saal soll flexibel eingesetzt werden.
Unterirdisch ist auf einer Fläche von 3000 Quadratmetern Platz für die Aufbewahrung wertvoller Objekte wie Kunst, Antiquitäten, Mode oder Automobile. In den beiden oberen Stockwerken sind zum einen ein privater Klub vorgesehen und zum anderen private Galerieräume, die tageweise für die Klubmitglieder reserviert sind und an anderen Tagen der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.
Eine integrierte Rampe umschliesst das gesamte Gebäude und verbindet alle Ebenen vom Erdgeschoss bis zum Penthouse, was eine durchgehende Zirkulation für Fussgänger und Fahrzeuge ermöglicht.
Siamak Siassi ist Gründer und Vorstandsvorsitzender der Gstaad House (Switzerland) AG. Seit 2018 widmet er sich hauptberuflich der Realisierung des Projekts. Im Gespräch mit dem Anzeiger von Saanen erklärt er seine Motivation und seine Pläne.
SONJA WOLF
Siamak Siassi, Sie haben Ihre Karriere im Bankwesen hinter sich gelassen, um sich seit 2018 ganz dem Projekt Gstaad House zu widmen. Was treibt Sie an?
Ich bin davon überzeugt, dass Sammlerstücke erst dann ihren vollen Wert entfalten, wenn man sie mit anderen teilen kann. Meine Hauptidee war, einen Ort zu schaffen, an dem Sammler ihre Objekte sicher aufbewahren können – und zugleich die Möglichkeit haben, sie in einem passenden Rahmen zu präsentieren und damit zu handeln. Die zweite Idee war, Gstaad House auch als Marke zu etablieren – nicht nur als Gebäude. Der Name könnte dann für besondere Anlässe, gemeinsame Projekte mit Partnern oder eigene Produkte verwendet werden.
Was bedeutet das Projekt für die Menschen in Saanen?
Wir möchten das Haus bewusst auch für die Öffentlichkeit öffnen. Es wird Tage geben, an denen es Konzerte gibt oder Ausstellungen zugänglich sind. Ein multifunktionaler Eventraum mit moderner Infrastruktur erlaubt es, ganz unterschiedliche Anlässe durchzuführen. Und was mir besonders wichtig ist: Die Infrastruktur draussen – Zufahrtswege und Kreisel – kommt allen zugute, auch den lokalen Gewerbetreibenden.
Foster and Partners zählt zu den bekanntesten Architekturbüros der Welt. Wie sind Sie zu dieser Zusammenarbeit gekommen?
Ich habe von Anfang an nach einem Partner gesucht, der nicht nur über die nötige Erfahrung verfügt, sondern auch eine globale Sichtweise mitbringt. Foster and Partners hat sofort verstanden, worum es mir geht: einen Ort zu schaffen wie ein Ökosystem, das sich in die Natur eingliedert und gleichermassen für verschiedene Bereiche wie Autos, Kunst, Mode und Antiquitäten und in den oberen Bereichen auch für Dining, Wellness und Gemeinschaft funktioniert. Die Architekten waren von der Idee begeistert – und für mich war klar, dass ihr Entwurf das Gebäude selbst zu einem architektonischen Wahrzeichen macht.
Ein architektonisches Wahrzeichen zieht auch viele Besuchende an...
Richtig. Während der Bauauflage 2022 gab es daher auch Einsprachen, weil einige befürchteten, dass zu viele Besuchende kommen und es Verkehrsprobleme geben könnte. Wir haben diese Bedenken ernst genommen, und gerade deshalb war es mir wichtig, zuerst die Infrastruktur bereitzustellen.
Die Infrastruktur steht also, die Baubewilligung liegt vor. Wann geht es mit dem Bau los?
Der Bau des Gstaad House selbst startet voraussichtlich ab April 2026.
Gibt es auch ein lokales Team?
Ja, unbedingt. Neben Foster and Partners sind hier in der Gemeinde zum Beispiel die Egger Ingenieure AG und die Gemeinde Saanen wichtige Partner. Für mich ist entscheidend, dass wir als Team arbeiten.