Am Sonntag, 15. Juni 2025, waren wir, eine einheimische Familie aus Feutersoey, am Familienberg Wispile wandern. Dort stehen an einigen Stellen am Wegrand ausrangierte Sesselliftbänkli, die zum Ausruhen einladen. Kurz nach 13 Uhr befanden wir uns vor der Mittelstation. Unsere drei Kinder ...
Am Sonntag, 15. Juni 2025, waren wir, eine einheimische Familie aus Feutersoey, am Familienberg Wispile wandern. Dort stehen an einigen Stellen am Wegrand ausrangierte Sesselliftbänkli, die zum Ausruhen einladen. Kurz nach 13 Uhr befanden wir uns vor der Mittelstation. Unsere drei Kinder flitzten voraus und setzten sich auf eines dieser Sesselliftbänkli. Kaum hatten sie sich auf den Sessel gesetzt, mussten wir zusehen, wie das schwere Metallkonstrukt nach vorne kippte. Wir rannten sofort zur Unfallstelle. Dort angekommen, fanden wir unsere Kinder schreiend unter der Sesselliftbank eingeklemmt vor. Glücklicherweise kam uns ein Ehepaar zu Hilfe und so konnten wir das schwere Metallgerüst anheben und unsere Kinder befreien.
Wie konnte das nur passieren? Die Sesselliftbank wurde direkt und ohne irgendeine Befestigung oder Verankerung im Boden auf das leicht abfallende Wiesland gestellt.
Nach einem ersten Untersuchen unserer Kinder stellten wir fest, dass sie wohl ganz viele Schutzengel gehabt hatten: Unsere älteste Tochter (8) hatte eine geschwollene Hand, unser Sohn (6) einen geschwollenen Finger. Beide schienen im ersten Moment mit einem grossen Schock davon gekommen zu sein. Unsere jüngste Tochter (4) war mit dem Kopf auf einen Stein aufgeschlagen und hatte eine grosse, blutende Beule an der Stirn, die kurz vor dem Aufplatzen war. Eine grosse Schürfwunde am Rücken stammte vom Sessel, der auf sie gekippt war. Da sie über Rückenschmerzen klagte, fuhren wir mit ihr sofort ins Spital Zweisimmen und dann, auf Empfehlung der Ärzte, zu weiteren Kontrollen ins Inselspital Bern. Zum Glück gab es dort Entwarnung: Es gebe keine inneren Verletzungen. Unsere Kinder hatten grosses Glück im Unglück gehabt. Wir wollen uns gar nicht vorstellen, wie es ausgegangen wäre, wenn das Metallgerüst ein Kind am Kopf getroffen hätte.
Am nächsten Morgen war uns wichtig, diesen Vorfall zu melden. Nicht, dass dieses Sesselliftbänkli einfach wieder hingestellt wird und das nächste Unglück auf sich wartet. Wir meldeten uns telefonisch bei Gstaad Saanenland Tourismus und uns wurde gesagt, dass sie sich schnell darum kümmern und uns Rückmeldung geben würden.
Erst nach gut zwei Wochen rief uns ein Mitarbeiter der Bergbahnen Destination Gstaad AG an, um uns nach dem Unfallhergang zu fragen. Nach unserer Schilderung wurde uns gesagt, dass wir schauen müssten, wo wir oder – in dem Fall – die Kinder sich hinsetzen. Dies liege in unserer Verantwortung. Weiter wurde gesagt, dass dieses Sesselliftbänkli inzwischen befestigt wurde. Und zum Glück sei ja nichts passiert. Dieser Anruf galt als einzige Entschuldigung!
Für uns ist es ein absolutes No-Go, wie hier mit einer einheimischen Familie umgesprungen wurde. Diesen Vorfall einfach so kleinzureden, finden wir nicht in Ordnung.
Weiter möchten wir mit diesen Zeilen einfach davor warnen, diese Sesselliftbänkli zu benutzen, ohne dass ein Erwachsener sie zuvor kontrolliert hat.
FAMILIE RECKER, FEUTERSOEY