JENNY STERCHI
Die Helferinnen und Helfer, die in diesem Jahr ihre Turnierkleidung abholten, fanden neben Pullover, Shirts und Hose auch einen Zettel. Auf dem war ausführlich beschrieben, wie die Kleiderrückgabe vonstatten geht, die in diesem Jahr zum ersten Mal realisiert ...
JENNY STERCHI
Die Helferinnen und Helfer, die in diesem Jahr ihre Turnierkleidung abholten, fanden neben Pullover, Shirts und Hose auch einen Zettel. Auf dem war ausführlich beschrieben, wie die Kleiderrückgabe vonstatten geht, die in diesem Jahr zum ersten Mal realisiert wird.
Keine Erkenntnis ohne Versuch
Das Organisationskomitee des Swatch Beach Pro Gstaad hat beschlossen, die Helferbekleidung für zwei Jahre in Gebrauch zu behalten. «Wir verteilen jedes Jahr eine riesige Menge Kleider an die Helferinnen und Helfer, was wir sehr gerne machen», erklärt Giuliana Schmid, Leiterin der Geschäftsstelle des Swatch Beach Gstaad. «Damit sind wir allerdings Teil des Phänomens ‹Fast Fashion›, das weder ressourcenschonend noch nachhaltig funktioniert.» Es sei sowohl die Meinung des OKs als auch Giuliana Schmids ganz persönliches Anliegen, aktiv dagegen zu steuern. Eine Umfrage unter den Volunteers im Vorfeld der Umsetzung dieser Idee habe eine grosse Zustimmung signalisiert. «Wie gross dann der administrative Aufwand beim Realisieren dieser Idee sein wird, gilt es am nächsten Turnier zu beobachten», schaut Giuliana Schmid voraus.
«Darf ich den Pullover behalten?»
«Ja, und wenn du im nächsten Jahr wieder dabei bist, bringe diesen wieder mit.» In einem ersten Versuch, wird ein Kleiderkreislauf auf zwei Wegen geschaffen. Zum einen kann die Helferbekleidung nach dem Turnier zurückgegeben werden. Pullover und Regenjacken werden aufbereitet, eingelagert und im nächsten Jahr wieder verteilt.
Zum anderen können die Helferinnen und Helfer, den Pullover und die T-Shirts wie bisher als Dankeschön heimnehmen. Aber bitte im nächsten Jahr nicht vergessen, wenn sie wieder im Einsatz stehen!
«Darf ich die Regenjacke behalten?»
Nein, die Regenjacke sollte auf jeden Fall zurückkehren in die Kleiderausgabe. Sie ist aufwendig in der Produktion, braucht entsprechend viele Ressourcen in der Herstellung.
«Darf ich das T-Shirt behalten?»
Das T-Shirt dürfen die Helferinnen und Helfer behalten und bringen es im nächsten Jahr für einen erneuten Einsatz wieder mit. Gerne werden aber nicht länger gebrauchte Shirts entgegengenommen. Sie gehen als Kleiderspende wie bisher nach Afrika.
Nachhaltigkeit in zweiter Instanz
Die Pullover, die für dieses Turnier ausgewählt wurden, sind zu einem grossen Anteil aus Bio-Baumwolle gefertigt. Die T-Shirts sind aus recyceltem Material.
Auch wenn die Bestellung – da für zwei Jahre und mit einigen Verlusten gerechnet – etwas grösser ausfällt, dürften die Kosten für Kleider sinken.
Und vielleicht animiert das Behalten des Pullovers dazu, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.