Sie bewegen sich wieder! Etwa 70 Kinder und Eltern eröffneten am letzten Wochenende die «Bewegten Momente 2025». An insgesamt sechs Sonntagen dürfen die Kinder auch dieses Jahr nach Herzenslust alles ausprobieren, was die Turnhalle im Ebnit so hergibt. Und auch in manch einem Mami oder Papi erwachte erneut die kindliche Spielfreude...
SONJA WOLF
Es vibriert in der Turnhalle Ebnit. Ein kleines Mädchen mit Nuggi im Mund jagt mit dem gefühlt doppelt so grossen Unihockey-Schläger begeistert dem Ball hinterher. Ein Neunjähriger versucht indes, seine Saltos auf dem Trampolin zu perfektionieren. Und auch die Eltern hat es gepackt: Natürlich sind sie hauptsächlich da, um ihre Kinder zu beaufsichtigen und ihnen Hilfestellung zu geben – gerade, wenn diese noch jünger sind. Aber die Eltern der etwas älteren geniessen es auch, einfach mit ihren Kids zusammen Badminton oder Tischtennis zu spielen, zu shooten oder sich sogar ganz in Eigenregie ein wenig zu betätigen: Denn wie oft hat man schon Zeit, mit dem farbigen Band rhythmische Sportgymnastik zu treiben oder sich im Jonglieren zu üben?
Die Kinder toben sich aus – die Eltern aber auch
Es ging rund am vergangenen Sonntag, und das schon am ersten BeMo vom Jahr 2025. Sport- und Freizeitkoordinator Stefan Rhyn zeigte sich zufrieden: «Wir haben etwa 70 Kinder und Eltern gezählt, die sich fleissig sportlich betätigt haben.» Im Frühling sind noch zwei weitere Termine geplant, im Spätherbst drei weitere Spieltage. «Wir fangen mit den BeMo immer erst dann an, wenn die Bergbahnen nicht mehr laufen. Skifahren geht dann nicht mehr, man kann aber auch noch nicht so gut wandern oder Velo fahren.» Die BeMo beleben also die Zwischensaison, im November dann analog nach der Wander- und Velosaison und vor dem Start der Wintersportsaison. «Die Kinder nehmen das Angebot gerne an und toben sich aus, die Eltern aber auch!», freut sich Rhyn. Dabei sei es eigentlich egal, wie das Wetter draussen ist. Selbst bei den frühlingshaften Temperaturen am letzten Sonntag waren die einzelnen Stationen und Parcours in der Turnhalle stark begehrt. «Die BeMo gehen ja nur jeweils von 10 bis 13 Uhr, da können die Familien ja immer noch am Nachmittag etwas unternehmen», kommentiert Stefan Rhyn.
«Wir kommen drei bis vier Mal pro Jahr», sagt auch Steve Reichenbach. Mit Frau Yvonne und den beiden Kindern Zoey und Jason sind sie gekommen und haben den gemeinsamen Spiel- und Sportvormittag in vollen Zügen genossen. «Hier ist es cooler als im Sportunterricht, weil es mehr Sachen hat als in der Schule. Und weil die Eltern mit dabei sind zum Spielen!», sagt Sohnemann Jason.
«Zum Glück haben wir viele Helfer»
Stefan Rhyn ist Sport- und Freizeitkoordinator der Gemeinde Saanen und Produktmanager bei Gstaad Saanenland Tourismus. Bei den BeMo kümmert er sich – zusammen mit der zweiten Sportund Freizeitkoordinatorin Katrin Espiasse – um die Administration und schaut am BeMo-Tag selbst, dass alles gut abläuft.
SONJA WOLF
Seit wann gibt es die BeMo?
Die BeMo hier im Saanenland wurde im Jahr 2008 ins Leben gerufen. Die ursprüngliche Idee war schweizweit, Kindern in Städten, die möglicherweise weniger Bewegungsmöglichkeiten hatten und übergewichtig waren, eine sportliche Alternative zu bieten.
Mit Übergewicht und Untätigkeit haben die Kinder im Saanenland aber weniger zu kämpfen...
Ja genau. Hier sind viele recht sportlich und vielleicht sogar in einem Turnverein oder einem Skiclub. Hier ging es eher darum, ein Angebot zwischen den beiden Hauptsaisons zu schaffen.
Wer kann an den BeMo teilnehmen?
Teilnehmen können alle Familien mit Kindern bis zum Alter von zehn Jahren.
Wer trägt die Kosten für die BeMo?
Die Teilnahme für die Familien ist kostenlos, da der Anlass finanziell von der Gemeinde unterstützt wird. Die Organisation und Administration erfolgen durch die Sport- und Freizeitkoordination der Gemeinde Saanen und GST, also hauptsächlich durch Katrin Espiasse und mich. Zum Glück haben wir aber viele Helfer.
Wer hilft noch mit?
Es gibt immer drei bis vier Familien, die am Sonntag früher kommen und beim Aufstellen der Stationen helfen. Fürs Aufräumen bleiben sogar noch mehr Teilnehmende ein wenig länger vor Ort. Das Aufräumen ist dann immer schnell gemacht und noch dazu ein grosser Spass.