Die Berner Oberländerinnen und Oberländer zeigen Solidarität mit blinden und augenkranken Menschen in Armutsgebieten. 2024 spendeten sie 26’009 Franken für die Augenarbeit der CBM Christoffel Blindenmission. Dies entspricht 520 Operationen am ...
Die Berner Oberländerinnen und Oberländer zeigen Solidarität mit blinden und augenkranken Menschen in Armutsgebieten. 2024 spendeten sie 26’009 Franken für die Augenarbeit der CBM Christoffel Blindenmission. Dies entspricht 520 Operationen am grauen Star, wie die CBM in einer Medienmitteilung schreibt.
«Die Einwohnerinnen und Einwohner des Berner Oberlands spendeten der CBM Christoffel Blindenmission im vergangenen Jahr gesamthaft 79’091 Franken. Davon flossen 26’009 Franken in die Augenarbeit der CBM. Dieser Betrag entspricht 520 Grauer-Star-Operationen, die komplett und teilweise erblindeten Menschen in Armutsgebieten die Sehkraft zurückgebracht haben», schreibt die CBM.
Grauer Star häufigster Grund für Blindheit
Weltweit leben 43 Millionen blinde Menschen. Von ihnen haben rund 17 Millionen aufgrund des grauen Stars ihr Augenlicht verloren. Obwohl korrigierbar, ist der graue Star die global häufigste Ursache für Blindheit. Beim grauen Star trübt sich die Augenlinse langsam ein, bis die betroffene Person schliesslich erblindet. Die erblindeten Personen leben vor allem in den Armutsgebieten Afrikas, Asiens und Lateinamerikas.
Eine Grauer-Star-Operation koste in den CBM-Projektländern durchschnittlich rund 50 Franken, informiert die CBM. «Diese Kosten übersteigen die finanziellen Möglichkeiten der in Armut lebenden Personen jedoch in der Regel um ein Vielfaches. Häufig können sie sich nicht einmal eine medizinische Abklärung leisten.»
In Armutsgebieten raubt der graue Star auch Kindern das Sehvermögen. Die häufigsten Ursachen hierbei sind Vererbung, Infektionen in der Schwangerschaft oder Mangelernährung.
Im letzten Jahr habe die internationale CBM-Föderation dank Spenden 103’000 Grauer-Star-Operationen ermöglicht. Insgesamt hätten im Jahr 2024 rund 1,4 Millionen Menschen augenmedizinische Leistungen erhalten.
Zukunftsweisende Operation
Dank CBM-Spenden hat auch Oscar aus Madagaskar sein Augenlicht wiedererlangt. Seine Sehbehinderung zeigte sich bereits früh. «Oscar hat schon mit fünf Jahren alles verschwommen gesehen», erläutert Felistine Rasoafiavy, Oscars Mutter, die vier Kinder allein aufzieht. «Der Dorfarzt sagte, mein Sohn müsse am grauen Star operiert werden. Ich habe aber nur einen kleinen Imbissstand. Was er einbringt, reicht gerade für das Nötigste und für Oscars Schulgebühren.» So verringerte sich Oscars Sehvermögen Jahr um Jahr. «Ich sah die Wandtafel am Schluss nur noch sehr schlecht», erinnert sich der heute 13-Jährige.
Über die Kirche erfährt Felistine Rasoafiavy eines Tages von der CBM-geförderten Augenklinik in Tuléar. Für Familien in Armut würden Spendende der CBM die Kosten tragen. Dort wird Oscar erfolgreich operiert. Seine Mutter ist überglücklich, und begeistert erzählt Oscar: «In der Schule sehe ich jetzt alles. Mit meinen Freunden spiele ich ohne Probleme Fussball. Ich bediene auch die Kunden an Mamas Imbissstand und helfe ihr im Haushalt.» Dank der neu erlangten Sehkraft wird Oscar die Schule abschliessen und sich damit Zukunftsperspektiven erarbeiten können.
PD/AMO