Ein Traum, eine Leidenschaft, eine grosse Idee: Der ehemalige Gstaader Bruno Matti hat nach zehn Jahren Arbeit seinen ersten Fantasyroman veröffentlicht – samt eigens komponierter Begleitmusik. «Die Eisbären im Land der Schneefelsen» richtet sich an junge ...
Ein Traum, eine Leidenschaft, eine grosse Idee: Der ehemalige Gstaader Bruno Matti hat nach zehn Jahren Arbeit seinen ersten Fantasyroman veröffentlicht – samt eigens komponierter Begleitmusik. «Die Eisbären im Land der Schneefelsen» richtet sich an junge Erwachsene, verbindet Abenteuer mit einer leisen Botschaft über Freundschaft und Zusammenhalt. Die Illustrationen stammen von seiner Frau Irina, die Musik von ihm selbst. Ein Familienprojekt – und eine ganz persönliche Geschichte.
ELISA OPPERMANN
Ursprünglich gelernter Schreiner aus Gstaad, lebt Bruno Matti heute mit seiner Frau Irina in Habkern bei Interlaken. Drei halbe Tage pro Woche pendelt er nach Saanen, wo er seit 2020 als Polygraf beim «Anzeiger von Saanen» arbeitet. Wer ihn dort kennt, hätte kaum geahnt, dass er in seiner Freizeit an einem Eisbären-Roman schreibt – und auch noch die passende Filmmusik dazu selbst komponiert.
Ein Traum, der zur Geschichte wurde
Am Anfang stand ein Traum. Eine einzelne Szene, die sich tief eingeprägt hatte. Aus dieser Bildwelt entwickelte Matti die Geschichte rund um Hadon – einen mutigen, klugen Eisbären mit Ecken, Kanten und Entwicklungspotenzial. Acht Jahre schrieb er an dem Buch, zwei weitere suchte er nach einem passenden Verlag und schliesslich finanzierte er die Veröffentlichung über eine Crowdfunding- Kampagne. Ohne die Unterstützung seiner Frau, so sagt er, wäre das Buch nie erschienen. Irina Matti hat nicht nur das Projekt begleitet, sondern auch die Illustrationen beigesteuert – der Roman ist damit ein echtes Familienprojekt.
Musik für die Fantasie
Was das Buch einzigartig macht, ist die Verbindung von Text und Musik. Bruno Matti hat für einzelne Szenen klassische Musik komponiert, die Leserinnen und Leser begleitend anhören können. «Wie im Film», beschreibt er das Konzept – nur dass die Geschichte diesmal aus Buchstaben besteht. Die Musik sei so geschrieben, dass sie Emotionen wie Spannung, Trauer oder Hoffnung direkt verstärken könne – eine Art akustischer Verstärker für die innere Bilderwelt.
Ein Bär mit Botschaft
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Hadon, ein junger Eisbär, der zu Beginn der Geschichte sehr auf sich selbst fokussiert ist. Erst im Laufe seiner Reise erkennt er, dass er alleine nicht weiterkommt. «Es geht schlecht alleine, viel besser mit Freunden und Familie», fasst Matti die zentrale Botschaft seines Romans zusammen.
Der Autor erkennt sich selbst in seiner Figur wieder – auch wenn er lachend zugibt, dass Hadon «mutiger und weiser ist». Vielleicht, sagt er, sei Hadon die stärkere Version seiner selbst. Jedenfalls habe er beim Schreiben auch eigene Entwicklungsschritte nachvollzogen.
Inspiration zwischen Welten
Inhaltlich bewegt sich der Roman im Spannungsfeld zwischen Abenteuer, innerem Wachstum und fantastischer Welt. Inspiration holte sich Matti bei seinen Lieblingsautor:innen. J.K. Rowling, C.S. Lewis und Cornelia Funke nennt er als prägende Einflüsse. Stilistisch ist das Buch leichter zugänglich als Tolkien oder andere Klassiker – es verzichtet bewusst auf allzu düstere Elemente und bleibt auch für jüngere Leserinnen und Leser verständlich. Bruno Matti ist gläubiger Christ – und wollte diesen Aspekt seines Lebens ebenfalls im Buch unterbringen. Aber ohne erhobenen Zeigefinger. «So wie ich meinen Glauben lebe», sagt er, «soll er auch im Buch vorkommen. Aber das Buch ist für jeden verständlich, egal mit welchem Hintergrund.» An eine Fortsetzung von Hadons Reise denkt Bruno Matti bereits. Vorerst aber widmet er sich einem neuen Projekt: einem Kriminalroman, an dem er zurzeit arbeitet.