Bun di Grischun! – die HPS Gstaad auf Reisen
24.10.2025 GstaadVom 15. bis 19. September fand das diesjährige Lager der Heilpädagogischen Schule Gstaad statt. Die Schülerinnen und Schüler durften gemeinsam mit ihren Begleitpersonen in den Kanton Graubünden reisen. Es war eine kurzweilige und erlebnisreiche Woche in ...
Vom 15. bis 19. September fand das diesjährige Lager der Heilpädagogischen Schule Gstaad statt. Die Schülerinnen und Schüler durften gemeinsam mit ihren Begleitpersonen in den Kanton Graubünden reisen. Es war eine kurzweilige und erlebnisreiche Woche in eindrücklicher Natur mit mehrheitlich sonnigem Wetter und tollen Ausflügen.
Früh am Montagmorgen begann unsere Reise mit drei Kleinbussen und einem Anhänger auf dem Parkplatz der HPS in Gstaad. Die Fahrt ging flott voran, denn Staumeldungen gab es keine. Das Simmental lag bald hinter uns und nach dem Brünigpass folgte die erste Pause an der Raststätte Giswil. Der kleine Hunger ging beim Anblick des Spielplatzes kurz vergessen. Frisch gestärkt ging es anschliessend weiter Richtung Osten. Nach einer weiteren Stunde Fahrt erblickten wir vom Hirzelpass aus den Zürichsee. Von da an dauerte es nur noch kurz, bis wir in Kilchberg ankamen.
Die Busse wurden beim Lindt Home of Chocolate geparkt. Die Kinder zogen lange Gesichter, als es zuerst zum See anstatt zur Schokoladenfabrik ging. Am Seeufer – beim Anblick des Wassers und beim Essen des Picknicks – trat die Schokolade doch noch etwas in den Hintergrund. Am Nachmittag stand dann endlich der Besuch des Schokoladenmuseums auf dem Programm. Dabei lernten die Kinder die Geschichte der Kakaobohne kennen und konnten die Abläufe der Schokoladenherstellung aus nächster Nähe verfolgen. Natürlich durfte auch das Degustieren von allerlei köstlichen Schokoladenvariationen in braun, weiss und schwarz nicht zu kurz kommen.
Mit vollen Bäuchen und vielen Erinnerungen traten wir den letzten Teil unserer Reise an. Entlang des smaragdgrün schimmernden Walensees ging es weiter nach Landquart. Dort wurden wir auf dem Plantahof herzlich empfangen und durften für eine Woche unsere Zimmer beziehen.
Der nächste Tag startete mit einer Fahrt durchs Prättigau Richtung Klosters. Ziel war das Madrisaland. In Klosters angekommen, konnten wir von der Talstation aus nur die ersten drei Masten der Gondelbahn Richtung Madrisa sehen. Der vierte Mast verschwand im dichten Nebel. Oben angekommen, hinderte dieser Nebel die Kinder jedoch nicht daran, sofort den Erlebnisspielplatz zu finden und dort eine spassige Zeit zu verbringen. Die einen fanden die Kugelbahn super, die anderen die grosse Turmrutschbahn oder das Milchkannen-Bowling – das Madrisaland hatte einiges zu bieten. Und ein Schüler erwies sich als Naturtalent im Alphornblasen. Er spielte und spielte und spielte und würde wohl immer noch spielen, wenn wir gegen Mittag nicht zu einer kurzen Wanderung zu einer gemütlichen Brätlistelle an einem Bach aufgebrochen wären. Nach einer guten halben Stunde kamen wir dort an und sofort wurde das Feuer entfacht. Bei diesem eher garstigen Wetter wurden die Bratwürste und Cervelats vom Grill noch mehr geschätzt. Da der Aussichtspunkt Mässplatte wegen des Nebels nicht besucht werden konnte, ging es nach der Mittagspause wieder zurück zum Spielplatz. Dort angekommen, zeigte sich dann plötzlich doch noch der blaue Himmel. So hätten wir sogar die Züglete sehen können, welche am Vormittag nur durch das Geläut der Kuhglocken hörbar war.
Der Besuch des Heididorfes in Maienfeld, dem Ort, an dem Johanna Spyri die Inspiration für ihre weltbekannte Geschichte fand, stand am Mittwoch auf dem Programm. Dank einer kompetenten Dame in Bündner Tracht erhielten wir dort einen spannenden ersten Einblick in die Lebensumstände der damaligen Zeit. Der folgende Kräuter-Workshop, bei dem die Kinder ihren eigenen Lippenbalsam herstellen konnten, sorgte für konzentrierte Gesichter und feinen Zitronenmelisse-, bzw. Zimtgeruch im Arbeitssaal. Nach dem Mittagessen unter der Linde – bei dem die Dorfhühner für eine brösmelifreie Zone sorgten – wurden die Häuser inspiziert. Einige Schülerinnen und Schüler waren fasziniert von den alten Schulzimmern und den früheren Sitten und Bräuchen. Die Schrift von damals stellte, zur Freude der Kinder, auch die Betreuungspersonen vor ungeahnte Leseherausforderungen. Zufrieden kehrten wir später am Nachmittag wieder zurück nach Landquart.
Am Donnerstag hiess es sehr früh aufstehen. Das Frühstück musste arg gekürzt werden, damit wir es auf den Zug schafften. So erreichten wir pünktlich den Bahnhof Landquart und konnten nach Chur reisen. Dort hiess es umsteigen auf die Rhätische Bahn. Im berühmten roten Zug reiste die Gruppe nach Arosa. Die Fahrt über Viadukte und durch verschiedene Tunnels war eindrücklich. In Arosa angekommen, ging es mit der Gondelbahn noch höher hinaus – bis zum Bärenland. Als Überraschung durften wir dort die Bären besuchen. Ehemalige Zirkusbären und Tiere aus schlechter Haltung leben dort und haben nun ein naturnahes Zuhause in grösstmöglicher Freiheit erhalten. Die Bären waren nicht die einzigen Tiere, die wir an diesem Tag antreffen durften. Nach einer Panoramawanderung Richtung Arosa folgte auf dem letzten Abschnitt der sogenannte Eichhörnchenweg. Doch bis zur Feuerstelle war es eher der eichhörnchenfreie Weg. Dort angekommen, durften die Kinder am Bächlein oder im Wald spielen. Und die Eichhörnchen? Das Zauberwort hiess «Geduld». So kamen sie schliesslich hervor und frassen die mitgebrachten Erdnüsse sogar aus der Hand.
Rasch waren die Koffer am Freitagmorgen gepackt und im Anhänger verstaut, sodass sich die Kleinbuskolonne mit vielen glücklichen und zufriedenen Gesichtern Richtung Westen in Bewegung setzen konnte. In Interlaken legten wir einen letzten Zwischenhalt ein. Mit der Standseilbahn ging es auf die Heimwehfluh. Dank wunderschönem Wetter hatten wir eine klare Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Der Spielplatz interessierte die Kinder jedoch eindeutig mehr als die Aussicht. Sie genossen ausgelassen die Spielgeräte. Nach einer feinen Glace ging es für den letzten Teil der Rückreise wieder via Standseilbahn zurück zu den Kleinbussen. In Gstaad wurden wir von den Eltern der Kinder sowie von Freunden der HPS herzlich in Empfang genommen.
Allen Unterstützerinnen und Unterstützern der HPS Gstaad sagen wir ganz herzlich «engraziel fetg!»
HPS GSTAAD/CLAUDIA HUONDER, SCHULLEITERIN, MIT IHREM TEAM







