Dank eBau effizienter?
22.04.2022 SaanenlandSeit dem 1. März ist im Kanton Bern das elektronische Baubewilligungsverfahren in Kraft. Baueingaben sollen dank dem neuen System effizienter bearbeitet werden können. Für die Bauherrschaften und Architekten ändert nicht viel – aber wer computerversiert ist, ist klar im Vorteil.
ANITA MOSER
Seit dem 1. März müssen sämtliche neuen Baugesuche zwingend über die kantonale Plattform eingereicht werden. «Für die Bauherren ändert nicht viel», sagt Patricia Matti, Architektin, Gemeinderätin von Saanen und Präsidentin der Bau- und Planungskommission. Für die Architekten sei das elektronische Baubewilligungsverfahren schon seit Längerem ein Thema, dementsprechend hätten die meisten bereits Routine, so Matti. Und auf dem Regierungsstatthalteramt arbeite man bereits seit einiger Zeit nach dem neuen System.
Registrieren und loslegen
«Keine Angst haben und einfach machen», rät Patricia Matti jenen Architekten, die noch wenig Erfahrung mit dem Portal haben. Dasselbe gelte auch für Privatpersonen, die Baueingaben ohne Architekt selber machen. Als Erstes muss man sich auf dem Portal registrieren und die Login-Daten eingeben. Auch jene, die beispielsweise einen Mistplatzneubau, einen kleinen Anbau oder eine Scheune planen. Es sei fast wie beim Ausfüllen der elektronischen Steuererklärung, erklärt Matti. «Fehlt eine zwingende Angabe bei den Pflichtfeldern, kann das Gesuch nicht abgeschlossen und somit nicht eingereicht werden.»
Effizienter bearbeiten
Für das Dossier sind nach wie vor die original unterschriebenen Gesuchsunterlagen im Doppel in Papierform auf dem Bauinspektorat einzureichen. Erst ab dann gilt das Baugesuch als eingereicht.
Ziel des neuen Systems ist, dass die Gesuche effizienter bearbeitet werden können. «Die Wege sind kürzer, Rückmeldungen sind einfacher zu machen, ebenso geht das Weiterleiten der Unterlagen an die Fachstellen schneller», erklärt Patricia Matti. «Wenn Unterlagen fehlen, können Rückweisungen und Nachforderungen von jeder betroffenen Fachstelle direkt auf dem Portal gestellt werden.» Und last but not least wird dank des neuen Systems der Papierverbrauch massiv reduziert. Denn bisher mussten die Unterlagen an jede Fachstelle geschickt werden.
Das neue Eingabesystem steckt noch in den Kinderschuhen, da und dort hat es auch bereits Nachbesserungen gegeben. «Je mehr das System genutzt wird, desto eher erkennt man, was noch nicht funktioniert», betont Patricia Matti.
Laufende Gesuche in herkömmlicher Form, neue nur noch digital
Gesuche, die noch nicht digital eingereicht wurden, werden wie vor der Systemänderung bearbeitet. Das heisst, dass zum Beispiel Projektänderungen von Gesuchen, welche noch nicht digital eingereicht wurden, auch künftig in Papierform einzureichen sind. Hingegen werden neue Gesuche in herkömmlicher Weise seit dem 1. März nicht mehr akzeptiert, sie werden «als formell mangelhaft zur Verbesserung an den Gesuchsteller zurückgewiesen», wie der Kanton festhält.
Sämtliche e-Baugesuche des ganzen Kantons sind während der Einsprachefrist mit entsprechenden Login-Daten auf der kantonaler Plattform einsehbar. www.portal.ebau.apps.be.ch/public-instances