Der BSC Young Boys in Bewegung

  05.07.2022 Interview

Zum dritten Mal war der BSC YB zu Gast im Saanenland. Zwecks Vorbereitung auf die Fussballmeisterschaft 2022/23 trainierte das Super-League-Team vom 28. Juni bis 3. Juli auf dem gepflegten Rasen des FC Sarina in Saanen. Unter Anleitung ihres neuen Trainers Raphael Wicky bewegten sich die Spieler mit und ohne Ball und konnten den Weg nach Saanen (und zurück) mit E-Bikes zurücklegen. Bewegt und begeistert ob der einzigartigen Landschaft sowie der Gastfreundschaft im Huus Hotel Gstaad in Saanen waren alle.

INTERVIEW: EUGEN DORNBIERER-HAUSWIRTH
Nach vier Meistertiteln in Folge mussten die Berner in der Saison 2021/22 dem FC Zürich den Vortritt lassen. Damit ist beim BSC YB niemand zufrieden. Man will den Meisterpokal wieder in die Bundesstadt holen. Das Trainingslager in Saanen war Teil dieser Absicht. So einfach werde die Realisierung dieses Vorhabens allerdings nicht vonstatten gehen, erklärte Albert Staudenmann, Leiter Unternehmenskommunikation BSC YB, dem «Anzeiger von Saanen».

Im Anschluss an das Trainingslager 2021, das ebenfalls in Saanen stattgefunden hatte, begann die Fussballmeisterschaft. YB startete fulminant und gewann im ersten Drittel der Meisterschaft viele Punkte. Inwieweit kann dieser Erfolg mit dem Trainingslager in Verbindung gebracht werden?
Das Trainingslager hatte ohne Zweifel eine positive Wirkung auf den Saisonstart. Wir geniessen im Saanenland ausgezeichnete Voraussetzungen. Im Huus Hotel sind wir hervorragend aufgehoben und der FC Sarina bietet allerbeste Trainingsinfrastruktur.

Wo sehen Sie die Ursachen für das schwächere Abschneiden im zweiten und vor allem im letzten Drittel der Meisterschaft?
Das Fussballspiel ist eine körperbetonte Sportart, die physisch von den Spielern ausserordentlich viel fordert. Trotz ausgeklügelter Trainingsmethoden können Verletzungen nicht verhindert werden. Unsere Mannschaft wurde vom Verletzungspech arg gebeutelt. Möglich, dass wir die Doppelbelastung – Einsätze in der Meisterschaft und in der Champions League – nicht optimal gemanagt haben. Zudem können verletzungsbedingte Ausfälle oft nicht eins zu eins ersetzt werden. Darunter leiden die Spielkombinationen sowie das Angriffs- und Verteidigungsverhalten.

Verantwortlich für die 1. Mannschaft ist ein neuer Cheftrainer. Welche Schwerpunkte fixierte er für das Trainingslager in Saanen?
Ein sehr wichtiger Aspekt gilt der Teambildung. Aktuell umfasst der Kader – mit eingerechnet einige Nachwuchsspieler – 30 Mann aus acht Nationen (Frankreich, Guinea, Kamerun, Kongo, Kosovo, Portugal, Sambia, Schweiz). Hier im Trainingslager in Saanen soll die Mannschaft zusammenwachsen, sollen die Spieler zwischenmenschliche Beziehungen aufbauen können.

Nicht minder wichtig sind der Aufbau und die Weiterentwicklung der körperlichen Fitness. Jeder Spieler muss seine konditionelle Basis erarbeiten, um die ersten 30 Spiele bis November durchstehen zu können.

Selbstverständlich wird auch dem Spiel mit dem Ball, individuell und in Form taktischer Spielzüge, Zeit eingeräumt. Und für die Harmonisierung des Mannschaftsspiels sind mehrere Trainingsspiele geplant.

Die 1. Mannschaft des BSC YB hat sich zum dritten Mal im Huus Hotel niedergelassen.
Dem ist so! Das Besondere im Huus Hotel ist die Einzigartigkeit – und das in jeder Beziehung. Nur Bestnoten vermögen die Qualität abzubilden, denn jeder Wunsch wird einem von den Lippen gelesen.

Sind weitere Beherbergungen im Huus Hotel vorgesehen?
Unser Aufenthalt 2022 bedeutet das Vertragsende. Es laufen Gespräche für eine Fortsetzung.

Sind im Trainingslager auch Freizeitaktivitäten geplant und wenn ja, welche?
Weil extrem hart trainiert wird, sind die Spieler froh, wenn sie in der freien Zeit im Spa- und Wellnessbereich des Hotels regenerieren können. Eine Abwechslung der besonderen Art war eine kurze Velotour mit anschliessendem Grillplausch. Das war ein perfekter Teambildungsevent!

Welche Ziele setzten sich die Verantwortlichen des BSC YB für die Spielsaison 2022/23?
Der BSC YB ist ein sehr ambitionierter Verein. Angestrebt wird der maximale Erfolg, will heissen: den Schweizermeistertitel zurückzugewinnen. Derartige Ambitionen haben logischerweise auch andere Vereine. Deshalb holten wir im Saanen-Trainingslager den notwendigen Schwung und hoffen, dass in der Meisterschaftssaison 2022/23 auch das zweite und dritte Drittel erfolgreich verlaufen werden.


SHOOTINGSTAR LEWIN BLUM

Der sympathische junge Mann wuchs im beschaulichen Roggwil BE auf. Sein Vater war Jugendtrainer beim FC Roggwil. Nachvollziehbar, dass Lewin den Fussballkindergarten bei seinem Vater besuchte. Als zehnjähriger «Giel» durfte er zusammen mit zwei, drei guten Spielern seines Dorfvereins Probetrainings im YB-Selektionsteam besuchen. Das war in der Tat selektiv, man war dabei oder fiel raus. Als Elfjähriger schaffte Lewin den Sprung ins U12-Team bei YB. Danach durchlief er alle Jugend- und Juniorenstufen bei YB. In der sogenannten YB-Schule absolvierte er das 7., 8. und 9. Schuljahr. Mit dem vierjährigen Sport-KV, fifty-fifty Schule und Fussball, beendete er seine Schul- und Lehrzeit. Seit 2021 ist er Fussballprofi. Lewin entwickelte sich zu einem Fussballer mit grossem Potenzial. Als rechter Aussenverteidiger, der auch auf der linken Seite eingesetzt werden kann, spielte er während eines halben Jahres im Challenge-League-Club Yverdon Sport. Die Ausleihe an einen fremden Suppentopf schadete ihm keineswegs. Im Gegenteil, er lernte viel von seinem Trainer Uli Forte.

Nun spielt er wieder bei YB. Er schätzt den gesunden Konkurrenzkampf und ist stolz darauf, in der 1. Mannschaft bereits einige Einsätze geleistet zu haben. Er versteht sich gut mit seinem Kollegen Fabian Rieder und den anderen YB-Spielern, waren diese doch seit jeher seine Vorbilder.

EUGEN DORNBIERER-HAUSWIRTH


MEHR ALS 4000 KALORIEN PRO TAG!

Im Spitzenfussball allgemein, und ganz besonders in Trainingslagern, wird der Ernährung grosse Beachtung beigemessen. Giuseppe Colella, Küchenchef im Huus Hotel, sorgte dafür, dass die Profifussballer des BSC YB ausreichend und intelligent ernährt wurden.

Aus der Optik des Küchenchefs
«In Absprache mit der Leitung des Teams BSC YB, vor allem auch mit dem Cheftrainer, legten wir uns auf die Variante Buffet fest. Die Begründung für diese Form liegt in den unterschiedlichen Ernährungsvorlieben und -gewohnheiten der Spieler.

Die Speiseangebote sind sehr vielseitig. Jeder Spieler wählt, was ihm beliebt und seinem Metabolismus (Stoffwechsel) entspricht. Die einen mögen Butter, andere ziehen Olivenöl vor, wieder andere essen eher Fisch als Fleisch usw. Unsere Angebote sind so vielfältig wie die unterschiedlichen Bedürfnisse der Fussballspieler. Am Buffet stellen die Spieler ihre Mahlzeit zusammen. Ein Ernährungsspezialist aus dem YB-Führungsteam kontrolliert freundlich zurückhaltend die getroffene Auswahl. Ein besonders Auge wirft er dabei auf allzu üppig gefüllte Teller.

Bei Bedarf oder auf Wunsch erteilt er Ratschläge. Dies ist vielleicht ein Detail: Aber hinsichtlich der bevorstehenden Nahrungsaufnahme ist es wesentlich, dass auf den Esstischen kein Brot zur Verfügung steht, weil die Spieler ihren Heisshunger nicht mit Brot stillen sollen. Süsse Nachspeisen stehen auch auf dem Menüplan, allerdings nur solche ohne Cremen, weil diese zu fetthaltig sind. Das Gleiche gilt für Käse, mit Ausnahme des Parmigiano. Die Getränke beschränken sich auf Wasser, Kaffee und Tee. Süssgetränke und Alkohol bleiben weggesperrt.

Die tägliche Nahrungsaufnahme gliedert sich in mehrere Phasen, verteilt auf den ganzen Tag. Massgebend dabei sind die jeweiligen Trainingspläne. Am wichtigsten jedoch ist, dass die Spieler täglich mehr als 4000 Kalorien zu sich nehmen!»

EUGEN DORNBIERER-HAUSWIRTH

 


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