Der Frühling erwacht – und mit ihm die Igel
21.03.2023 NaturIgel beenden zwischen März und April ihren Winterschlaf. Mit dem Frühlingserwachen sind sie jetzt unterwegs auf Futtersuche.
Der Winterschlaf geht dem Ende entgegen und die ersten Igel sind unterwegs. Teilweise nutzen Igel ihr Schlafnest allerdings noch bis in ...
Igel beenden zwischen März und April ihren Winterschlaf. Mit dem Frühlingserwachen sind sie jetzt unterwegs auf Futtersuche.
Der Winterschlaf geht dem Ende entgegen und die ersten Igel sind unterwegs. Teilweise nutzen Igel ihr Schlafnest allerdings noch bis in den Mai hinein.
Die Sterberate der Igel, vor allem der Jungtiere, ist während des Winterschlafs sehr hoch. Die überlebenden Igel haben fast einen Drittel ihres Körpergewichtes verloren und sind jetzt auf Wasser und Nahrung angewiesen, um ihre Reserven wieder zu füllen.
Igel sind Insektenfresser und ernähren sich hauptsächlich von Käfern, Käferlarven, Puppen, Raupen, Regenwürmern, Ameisen, Mücken, Spinnen, Ameisen und Schnecken. Bekanntermassen ist das Insektensterben dramatisch und die Menge verfügbarer Nahrung für den Igel begrenzt. Ein kurzfristiges Angebot von geeignetem Futter durch den Menschen kann den geschwächten Igeln nach dem Aufwachen sehr helfen. Das Futter darf nicht durch andere Tiere wie Katzen, Marder und Füchse erreichbar sein. Hierfür gibt es im Handel Futterhäuschen mit Klappe. Das natürliche Nahrungsangebot kann durch gekauftes Futter nicht ersetzt werden, dem Igel kann aber ein Ersatzfutter angeboten werden. Dafür eignet sich Nass- oder Trockenfutter für Jungkatzen mit hohem Eiweissanteil. Die kommerziellen, teuren Igelfutter sind meist mit vielen Kohlehydraten angereichert und daher für den kurzen Igeldarm nicht geeignet.
Die Zufütterung sollte zeitlich begrenzt bleiben und nicht dazu dienen, mehrere Igel an einen Ort zu locken. Hier bestünde die Gefahr einer Übertragung von Infektionen und Parasiten.
Vorsicht bei Gartenarbeiten
Mit dem Frühlingsbeginn starten die Gartenarbeiten. Hier ist Vorsicht geboten: Stechen Sie nicht mit Mistgabeln oder Ähnlichem in Kompost-, Lauboder Asthaufen – es könnte sich noch ein Igel darin befinden. Wird ein Igel versehentlich aufgestöbert, so ist dieser sofort wieder zuzudecken und in Ruhe zu lassen. Wenn Gartengeräte wie Fadenmäher oder Mähroboter genutzt werden müssen, dies bitte nur tagsüber und unter vorherigem Absuchen der zu mähenden Flächen.
Wie kann ich dem Igel am besten helfen?
Der beste Igelschutz ist der Schutz seines Lebensraumes. Ein intakter Lebensraum mit Nahrungsangebot und Rückzugsmöglichkeiten ermöglicht den Tieren, nach ihrem Winterschlaf rasch ihre Kräfte wieder zu erlangen, eine ungefährliche und ungehinderte Partnersuche und die Aufzucht der Jungen. Dazu sollen Gärten möglichst naturnah belassen bleiben. Laub-, Ast- und Komposthaufen dienen Larven und Insekten oft als Versteck und bieten eine reiche Nahrungsquelle für die stacheligen Tierchen. Schächte sollten abgedeckt oder mit einer Ausstiegshilfe versehen werden.
Appell an Autofahrer
Nebst der Futtersuche ist im Frühling auch der Paarungstrieb der Igel oft die Ursache, dass Igel Strassen überqueren und dabei überfahren werden. Achten Sie deshalb gerade auch auf Strassen innerhalb von Dörfern und Städten auf Igel, welche die Fahrbahn überqueren. Bleibt ein Igel auf der Fahrbahn sitzen, tragen Sie ihn in seiner Laufrichtung über die Strasse und setzen sie ihn zwei bis drei Meter vom Strassenrand entfernt vorsichtig ab. Verwenden Sie dazu Handschuhe oder ein Tuch.
PD/STIFTUNG TBB SCHWEIZ