Für Nils Grünig hat der erste Tag nach den Swiss Open Gstaad nichts mit Ausruhen zu tun. Der junge Mann aus Saanenmöser ist seit letztem Jahr für die Infrastruktur auf dem Turniergelände verantwortlich.
JENNY STERCHI
Ausserhalb seines ...
Für Nils Grünig hat der erste Tag nach den Swiss Open Gstaad nichts mit Ausruhen zu tun. Der junge Mann aus Saanenmöser ist seit letztem Jahr für die Infrastruktur auf dem Turniergelände verantwortlich.
JENNY STERCHI
Ausserhalb seines Engagements fürs Gstaader Turnier ist er Bauleiter. Von den Baustellen im Saanenland kennt er die vielen hiesigen Handwerksbetriebe. So vernetzt ist Nils Grünig für den Turnierveranstalter Grand Chelem SA die optimale Besetzung. «Der Umbau vom Beachvolleyballstadion zur Roy Emerson Arena ist logistisch ein Puzzle, an dem viele gleichzeitig arbeiten», beschreibt Nils Grünig die Situation, in der er und sein Team mit zehn bis zwölf Leuten am meisten gefordert sind. «Beispiel gefällig?», fragt Grünig und deutet auf den hölzernen Boden, der sich über den gesamten Eingangsbereich erstreckt. «Die Elemente für den Boden sollen verlegt werden, aber der Kran, der für die Montage des Sonnendachs an die Tribüne gefahren wird, ist da noch im Weg. Also müssen wir ganz schnell reagieren und mit dem Bodenverlegen auf der anderen Seite beginnen.» Aber warum braucht es eigentlich diesen Holzboden? «Wenn es stark regnet, entstehen auf dem Eisbahnareal jeweils Pfützen. Und ein besonders grosses Exemplar bildet sich jeweils im Eingangsbereich.» Während die Beachvolleyballbesucher in ihren Flip-Flops diese willkommene Abkühlung durchwaten, gelangen die Tennisfans lieber trockenen Fusses auf die Tribüne. Dass der Umbau des Turniergeländes so schnell und zumeist reibungslos verlaufe, sei dem wertvollen Austausch zwischen den Verantwortlichen des Beachvolleyball- und des Tennisturniers zu verdanken, so der Infrastrukturchef.
Kommunikation ist alles
Wer Nils Grünig auf dem Turniergelände begegnet, erkennt ziemlich schnell, dass auch während der Turnierwoche die Kommunikation der Schlüssel zum Gelingen ist. Ausgestattet mit Sprachkenntnissen in Französisch, Englisch und Italienisch tritt er scheinbar mühelos mit allen, die am Turnier irgendwie mitwirken, in Kontakt. Und so hat er das Organisieren des Restaurantmobiliars ebenso auf dem Zettel wie die Einrichtung der Arbeitsplätze, an denen die Statistik der Spiele erstellt, die Übertragung an die Broadcaststationen in der ganzen Welt realisiert und der Ton für die Lautsprecher in der Arena gemacht werden. Hier braucht es einen Stuhl mehr, dort fehlt ein Kühlschrank und im nächsten Raum ist es ohne Klimaanlage nicht auszuhalten. Diese Wünsche versucht Nils Grünig zu erfüllen. «Natürlich mache ich das nicht alles selbst, vielmehr laufen bei mir die Fäden zusammen. Die Anfragen gelangen zu mir und ich weiss dann, wer in diesem Fall helfen kann… Hoffentlich.»
«Eher Ball übers Netz»
Der Abbau nach dem Finalsonntag fordert noch einmal alle Reserven. Alle Materialien müssen an ihren Platz zurück, viele Arbeitskräfte müssen dirigiert werden. Dann wird es stiller. Nils Grünig ist ganzjährig bei Grand Chelem SA angestellt. Ein bis zwei Monate vor Turnierbeginn erhält er die geplanten Abläufe mit den Erwartungen der Sponsoren und Aussteller bezüglich deren Platzierung während des Turniers.
Auf die Frage, ob er selbst auch Tennis spiele, sagt Nils schmunzelnd: «Es ist eher Ball übers Netz bei mir.»