Andy Mösching, seit diesem Jahr OK-Präsident des Hornberg-Schwingets, freute sich über die sehr gut besetzten Zuschauerränge. Bis vor zwei Jahren hatte er selbst noch im Sägemehl gestanden. Das OK um ihn herum war das gleiche wie schon in den Jahren zuvor. Routiniert ...
Andy Mösching, seit diesem Jahr OK-Präsident des Hornberg-Schwingets, freute sich über die sehr gut besetzten Zuschauerränge. Bis vor zwei Jahren hatte er selbst noch im Sägemehl gestanden. Das OK um ihn herum war das gleiche wie schon in den Jahren zuvor. Routiniert hatten sie die Tribünen eingerichtet und mit einem grossen Teilnehmerfeld sowie einer Festwirtschaft den 500 Zuschauenden einen gelungenen Sonntag geboten. Im Vorfeld hatten die Veranstalter die Zusagen von vier Eidgenossen erhalten. Dass drei von ihnen kurzfristig absagten, konnte keiner ahnen. Und auch der vierte, Duplan Steve, gab nach zwei Gängen auf. Für die Schwinger aus dem Saanenland war es ein Auf und Ab. Aellen Florian vom Schwingklub Saanenland konnte sich mit vier gewonnen Gängen Rang 4 sichern. Seine Klubkollegen Annen Dominic und Zahler André folgten auf den Rängen 8 und 9. Ebenfalls im Rang 9 konnte sich Kohli Patrick aus Gstaad platzieren. Für Reichenbach Adrian, auch aus Gstaad, resultierte Rang 12. Beetschen Nicolas holte sich Rang 15 und Brand Kevin Rang 19. Der Lauener hat erst kürzlich das Schwingen für sich entdeckt. Das Schwingfest hoch über Saanenmöser war erst sein zweiter Wettkampfeinsatz überhaupt.
TEXT UND FOTOS: JENNY STERCHI
DAVID GEGEN GOLIATH?
Auf die Frage, wer eigentlich die Paarungen an einem Schwingfest bestimmt, gab Patrick Matti Auskunft. Als einer von drei Einteilungsrichtern am Hornberg Schwinget erklärte der Gstaader, nach welchen Kriterien die Schwinger einander zugeteilt werden. Die Paarungen in jedem Gang werden von Einteilungsrichtern während des Schwingfests vorgenommen. Neben einem Vertreter des gastgebenden Klubs sind jeweils Richter der Gastklubs dabei. Dieses Gemisch wird auch im Wettkampf angestrebt. Einheimische Schwinger treffen auf Gegner, die für das Fest angereist sind. Dazu werden die Leistungen der Schwinger, die sie bisher in der Saison gezeigt haben, zu Hilfe genommen. Im Festverlauf dürfen sich die beiden gleichen Schwinger nicht nochmals begegnen. Athleten, die weder Festsieg noch Kranz aufweisen können, werden demnach nicht sofort gegen Kranzer schwingen. So werden die Kräfteverhältnisse durchaus beachtet. Also niemals David gegen Goliath? «Doch, auch das kann durchaus geschehen», weiss Matti zu berichten. «Wenn nämlich einem Schwinger in den folgenden Gängen auch mal schwierigere Gegner vorgesetzt werden, nachdem er in den vorangegangenen Paarungen deutlich dominierte.»
JENNY STERCHI