Beim Verein Menuhin Center in Saanen weht ein frischer Wind: Nach dem Erfolg mit dem erneuerten Philosophenweg will der Verein nun das Erbe Menuhins digitalisieren sowie lokale Schulklassen ins Museum einladen.
SABINE REBER
Klein, aber fein: Am vergangenen ...
Beim Verein Menuhin Center in Saanen weht ein frischer Wind: Nach dem Erfolg mit dem erneuerten Philosophenweg will der Verein nun das Erbe Menuhins digitalisieren sowie lokale Schulklassen ins Museum einladen.
SABINE REBER
Klein, aber fein: Am vergangenen Donnerstag wurde im Menuhin-Museum die jährliche Generalversammlung des Vereins Menuhin Center Saanen abgehalten. Die Rechtsanwältin Lea Romang ist dabei mit Applaus neu in den Vorstand gewählt worden und freut sich, dabei zu helfen, den Verein mit Tatkraft und frischen Ideen voranzubringen.
Präsident Çetin Köksal hielt bei der Versammlung einen Rückblick auf das vergangene Jahr und freute sich, dass die Besucherzahlen des Museums verdoppelt werden konnten, und dies trotz einer Erhöhung des Eintrittspreises von 6 auf 7 Franken.
Die Reaktionen auf den erneuerten Philosophenweg seien sehr positiv, sagte Çetin Köksal. Einzig wurde gefragt, warum die Tafeln nur in deutscher und englischer Sprache, aber nicht mehr auf französisch beschriftet sind. Köksal begründete dies mit dem beschränkten Format und sagte: «Wenn wir die Tafeln grösser gemacht hätten, dann wäre eine neue Baubewilligung nötig geworden, und das wollten wir vermeiden.»
90 Platten und 60 CDs digitalisieren
Nun sollen im nächsten Jahr Schulklassen aus dem Saanenland ins Museum eingeladen werden und altersgerechte Führungen erhalten. Damit soll das Erbe des grossen Musikers und Menschenfreundes der nächsten Generation nähergebracht werden. Çetin Köksal: «Wir Akteure der Menuhin-Aktivitäten sind der Meinung, dass Menuhin zur Allgemeinbildung gehört, wenn man im Saanenland aufwächst. Sein Erbe ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je, denn er hat mit seiner Musik die unterschiedlichsten Menschen zusammengebracht und den friedlichen Dialog gefördert. Die Förderung der Jugend war ihm dabei ein besonderes Anliegen.» Um Menuhins Erbe weiter zugänglich zu machen, will der Verein im neuen Jahr auch das Sonderprojekt Digitalisierung anpacken. Die im Museum vorhandenen Langspielplatten und CDs sowie zahlreiches Fotomaterial sollen digital verfügbar gemacht werden, so dass die Besuchenden im Museum verweilen, die Musik anhören und die Fotos und anderes Bildmaterial in Ruhe studieren können. Es sei praktisch die komplette Sammlung seines musikalischen Erbes vorhanden, darunter rund 90 Langspielplatten und etwa 60 CDs, die Menuhin eingespielt hatte, sagte Köksal. Für diese enorme Arbeit werden schätzungsweise 20’000 bis 25’000 Franken benötigt. Der Vorstand genehmigte das Projekt einstimmig.