Vergangenes Wochenende wurde das Saanenland zum Treffpunkt für glänzenden Chrom, röhrende Motoren und nostalgische Flugträume. Der Classic Thunderbird Club of Switzerland feierte sein 50-jähriges Bestehen – und tat das mit Stil, Eleganz und einer ...
Vergangenes Wochenende wurde das Saanenland zum Treffpunkt für glänzenden Chrom, röhrende Motoren und nostalgische Flugträume. Der Classic Thunderbird Club of Switzerland feierte sein 50-jähriges Bestehen – und tat das mit Stil, Eleganz und einer Extraportion Leidenschaft für amerikanische Automobilgeschichte.
MARCO KELLENBERGER
Am Samstagmittag versammelten sich 27 prachtvolle Ford Thunderbirds auf dem Kinoparkplatz in Gstaad. Die Fahrzeuge – liebevoll «Donnervögel» genannt – glänzten in der Frühlingssonne und zogen nicht nur Autofans in ihren Bann. Doch das war erst der Auftakt: Später rollte die eindrucksvolle Kolonne weiter zum Flugplatz in Saanen, wo der Klassiker auf Rädern auf Klassiker der Lüfte traf.
Ein Auto mit Geschichte – und Geschichten
Der Ford Thunderbird, 1955 als Antwort auf die Chevrolet Corvette vorgestellt, war nie als reiner Sportwagen gedacht – vielmehr verkörperte er den amerikanischen Traum vom «Personal Luxury Car». Anfangs als eleganter Zweisitzer entworfen, wuchs er über die Jahrzehnte zum luxuriösen Viersitzer mit stattlichem Auftritt. Produziert wurde er mit Unterbrechungen bis 2005 – und blieb dabei stets ein Symbol für Stil und Individualität.
Einige Modelle wurden sogar zu Filmstars. So etwa der Thunderbird, der 1985 im James-Bond-Film «Im Angesicht des Todes» an der Seite von Sir Roger Moore zu sehen war – ein weiterer Grund, weshalb das Jubiläum im Saanenland genau am richtigen Ort stattfand.
Flügel aus Blech und Stoff
Nicht nur auf Rädern wurde es nostalgisch: Am Gstaad Airport wartete ein weiteres Highlight. In Zusammenarbeit mit Oldtimer-Flugzeugbesitzern präsentierte der Club fliegende Raritäten wie die legendäre Antonov An-2, die Boeing Stearman und eine De Havilland «Beaver» sowie zwei Piper Cubs. Die Szenerie versetzte die Besuchenden zurück in eine Zeit, als Fliegen noch ein Abenteuer war und Autos Geschichten erzählten. Selbst ein kurzer Regenschauer konnte die Faszination nicht trüben.
Ein Club mit Herzblut
Fredy Bilger, Präsident des Classic Thunderbird Club of Switzerland, zeigte sich sichtlich bewegt. «So viele Mitglieder auf einmal hatten wir schon lange nicht mehr an einem Treffen», sagte er stolz. Und in der Tat: Die ausgestellten Fahrzeuge umspannten die gesamte Produktionszeit – vom allerersten 1955er T-Bird bis hin zur letzten Edition von 2005. Eine rollende Zeitreise durch ein halbes Jahrhundert Automobilkultur.
Am Sonntag ging es für die Teilnehmenden wieder heimwärts – mit vollen Tanks, glänzenden Karossen und vor allem: Mit Herzen, die noch lange im Takt von V8-Motoren schlagen dürften.