Kobi Ei Gstaad will die Eierproduktion in Gstaad massiv steigern und braucht dafür mehr Platz und mehr Hühner. Ende August wird der Betrieb aus Platzmangel – vorübergehend – eingestellt. Vier Mitarbeitende und 900 Hühner verlieren ihre Jobs.
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Kobi Ei Gstaad will die Eierproduktion in Gstaad massiv steigern und braucht dafür mehr Platz und mehr Hühner. Ende August wird der Betrieb aus Platzmangel – vorübergehend – eingestellt. Vier Mitarbeitende und 900 Hühner verlieren ihre Jobs.
KEREM S. MAURER
Die Kobi Ei Gstaad GmbH werde die Produktion, den Handel und auch die Verarbeitung von Eiern und Eierprodukten nach fast 30 Jahren am
31. August dieses Jahres einstellen, heisst es in einer Mitteilung von Kobi Ei Gstaad. Die derzeitige Herde in der Grösse von rund 900 Hühnern werde planmässig verkauft oder geschlachtet. Für die geplanten Junghennen seien bereits geeignete Plätze auf anderen Betrieben gefunden worden. Die Betriebsleiterin und die drei Angestellten würden noch bis Ende Oktober beschäftigt. «Wir suchen gemeinsam nach neuen beruflichen Perspektiven und unterstützen sie dabei so gut wir können», sagt Kobi Zeller, Inhaber und Geschäftsführer der Kobi Ei Gstaad GmbH, auf Anfrage dieser Zeitung.
Nicht mehr das Gelbe vom Ei
«Der Zustand der aktuellen Gebäude muss als sanierungsbedürftig bezeichnet werden», erklärt Kobi Zeller und führt aus, dass eine Sanierung in diesem Fall gewissermassen ein Fass ohne Boden sei. «Wir haben im Jahr 2020 die Möglichkeit mit mobilen Hühnerställen geprüft, doch eine solche Anlage ist nicht zonenkonform», so Zeller. Auch habe er längere Zeit erfolglos nach Bauern gesucht, die ihn bei der Eierproduktion unterstützen könnten. Letztlich sei man zum Schluss gekommen, dass ein Neubau die beste Lösung sei. Eine grosse Rolle bei diesen Überlegungen hätte auch die Kapazität gespielt, die bei Weitem nicht ausreichte, um den Bedarf an Eiern im Saanenland zu decken. «Wir produzieren nur etwa 20 Prozent der Eier, die wir benötigen, selbst, den Rest kaufen wir bei unserem Partner in Freiburg ein», so Zeller. Dies gelte es, künftig zu ändern. Das heisst, der Bestand von aktuell 900 Hühnern muss auf 4000 bis 6000 Tiere aufgestockt werden.
Ungewisses Zeitfenster
Kobi Ei plant den Neubau eines modernen Hühnerstalls mit integrierten Verarbeitungsmöglichkeiten. «Dieser Stall würde etwa die Grösse von 40 mal 30 Metern haben und Platz für 5000 bis 6000 Hühner bieten. Im Neubau sollen auch neue Produktions- und Verarbeitungsräume integriert werden, wo die Eier gereinigt, sortiert, abgepackt und verkaufsbereit gemacht werden können», führt Kobi Zeller aus. Die Planungs- und Bewilligungsverfahren für den neuen Stall nähmen Zeit in Anspruch. Wie lange es dauert, bis im Moosfang dereinst wieder glückliche Freilandhühner gackern, weiss zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch niemand.