Ein Wochenende für Brass-Band-Liebhaber
15.03.2024 KulturAm Freitag, 8. März wurde die neue Uniform der Brass Band Berner Oberland Junior an einem gemeinsamen Galakonzert mit der Brass Band Berner Oberland in der Tennishalle in Gstaad präsentiert. Als Highlight konnten die bekannten Morgenshowmoderatoren von Energy Bern, Moser & ...
Am Freitag, 8. März wurde die neue Uniform der Brass Band Berner Oberland Junior an einem gemeinsamen Galakonzert mit der Brass Band Berner Oberland in der Tennishalle in Gstaad präsentiert. Als Highlight konnten die bekannten Morgenshowmoderatoren von Energy Bern, Moser & Schelker, für die Konzertansagen engagiert werden. Tags darauf fand am selben Ort ein Unterhaltungswettbewerb der Extraklasse statt.
LÉONIE MÜLLER
Die BBO Junior hat sich längst einen Namen gemacht. Sie wurde 1992 durch Markus S. Bach gegründet. Das Ziel war, junge Musiker:innen für die Brass Band Berner Oberland (BBO) zu begeistern und zu formieren. Nachwuchsmusiker:innen haben mit dem mehrmaligen Gewinn des Schweizermeistertitels bereits vor dem Übertritt in die BBO Geschichte geschrieben. Wen wunderts, dass die jungen Musiker:innen mit Leidenschaft und Fleiss zum Teil lange Wege in Kauf nehmen, um die Übungen zu besuchen. Zusammen mit Gleichgesinnten Erfolge feiern, das ist Ansporn und Freude zugleich.
Nun ist die Zeit gekommen, mit einer neuen Uniform auch optisch einen neuen Akzent zu setzen. Bisher schwarze Hose und Hemd, dazu ein blaues Foulard oder Kravatte – etwas mehr Farbe für die jungen Musiker:innen würde gut passen.
Die Mitglieder der BBO Junior aus dem Saanenland und Simmental erstmals gemeinsam in neuer schmucker Uniform zu sehen. Hinten v.l. Sacha Gyger SL, Tobias Zimmermann SL, Joel Meier SI, Leonie Meier SI, Tim Klossner SI, vorne v.l. Lionel von Grünigen SL, Xenia Siegenthaler SI, Milena Matti SL, Lena Klossner SI.
Moderation der speziellen Art
Eigentlich moderieren Simon Moser und Michel Schelker Morgenshows von Energy Bern. Gleich zu Beginn des Abends informierten sie das Publikum, dass sie absolute Brass-Band-Banausen seien. Schelker interessierte sich für die Tuba und mit der fachlichen Hilfe von Sacha Gyger versuchte er ihr einige Töne zu entlocken. Solist Sacha Gyger brillierte anschliessend in «Fnugg Blue» mit seinem Instrument. Beim Stück «The Clock and the Dresden Figures» spielte Moser Triangel. Die Einsätze wurden ihm gekonnt durch einen jungen Schlagzeuger gegeben. Es war auch Moser, der sich bei der Komposition «Hot Stuff-Eskimo» als Dirigent der BBO Junior versuchte. Die Musiker:nnen hatten ihre Einsätze perfekt einstudiert und spielten hervorragend. Derweil hielt Schelker mit dem Dirigentenstab das Publikum auf Trab. Laut seinen Einsätzen musste geklatscht werden. Die Anwesenden machten fleissig mit und konnten sich in der eher kühlen Tennishalle etwas erwärmen. Die Moderatoren waren immer faszinierter von den jungen Musiktalenten, die mit vielen Soloeinsätzen und gekonnten variablen Auftritten ihre Musik dem Publikum präsentierten. Die Brass-Band-Familie hat mit Moser und Schelker nach diesem Abend zwei neue Fanmitglieder in ihrer Mitte.
Alexandra Krieg, Rebecca Ebner, Elias Zaugg, Céline Hügli, Joel Meier und Lena Klossner (v.l.) spielen seit einem bis zu sechs Jahren in der BBO Junior und stehen zum letzten Mal für ein Foto in der «alten» Uniform zusammen.
Brass Band Berner Oberland
Die Dirigentin der BBO, Véronique Gyger-Pitteloud, freute sich, den Abend der Neuuniformierung mit der BBO zu bereichern. So sind in all den Jahren bereits etliche der BBO Junior Teil der «Grossen» geworden und weitere Talente werden in Zukunft folgen. Nach einigen wunderschönen, variantenreichen Kompositionen, die durch das Moderatorenteam mit «jetz ghöret der es wyters Stück» angesagt wurden, folgte um 22.30 Uhr der eigentliche Höhepunkt, nachdem die BBO das Wunschstück der Junioren, «Blue» von «Mnozil Brass», gespielt hatte.
Während der Komposition «Glory Fanfare», vorgetragen von der BBO, kamen nach und nach die BBO Junioren auf die Bühne und spielten mit. In schwarzer Hose, weissem Hemd einem royalblauen Gilet und schwarz-blauer Fliege bildeten sie einen frischen, farbigen und dynamischen Akzent. Die neue Uniform passt hervorragend zu den jungen Musiktalenten und lässt das triste Schwarz der vergangenen Jahre schnell vergessen. Nach dem Dank von Enea Werlen, Vizepräsident der BBO, an die Präsidentin der BBO, Vera Bellwald, und weiteren Personen für ihren besonderen Einsatz für die BBO Junior, verabschiedeten sich die Musiker:innen und ihr Dirigent Joram Bots mit «The Melodie Shop» vom Komponisten Karl King von der Bühne.
Feiern war nun angesagt, denn eine Neuuniformierung ist ein eher seltener Moment in einer Musikerkarriere.
Die beiden Moderatoren der Morgenshows von Energy Bern, Simon Moser (links)und Michel Schelker, sind ab sofort bekennende Brass-Band- Musik-Fans. Foto: Marco Franz
Solistenpreis für die BBO Junior
Eine Premiere erlebten die Besucher des zweiten Brass-Band-Abends am Samstag. Die teilnehmenden Brass Bands konnten während 20 Minuten das Publikum unterhalten. Vorgaben gab es keine und so konnten sich die vier angesagten Bands frei entfalten. Mit Norwegerpulli, Windjacken und Mützen entführten die BBO Junioren, unter der Leitung von Joram Bots, die Anwesenden musikalisch und optisch in den Norden und auch ein Wikinger mit der Tuba spazierte durch die Tennishalle und erfreute die Musikliebhaber mit seinem virtuosen Spiel. Die BBO Junior konnte verdient den Solistenpreis in Empfang nehmen.
Enea Werlen moderierte den Abend und holte als nächste die MG Minerva Felder auf die Bühne. Unter der Leitung von Aldo Werlen folgten sowohl musikalische als auch komödiantische 20 Minuten. Plötzlich durchschritten riesige Dinosaurier die Tennishalle und brachten die Anwesenden zum Staunen. Mit ihrem dynamischen Auftritt sicherten sie sich den ersten Preis im Wettbewerb der besten Unterhaltung.
Die Dinosaurier sind los!
Die Brassband Oberwil im Simmental nahm die Besucher mit auf einen Flug nach Rio de Janeiro. Samuel Gyger war nicht nur Pilot, sondern navigierte die als Touristen gekleideten Musiker:innen im «Flugzeug» als Dirigent gekonnt durch den unterhaltsamen und recht turbulenten Flug.
Mit der Brass Band Lenk-St. Stephan wurden die Musikliebhaber auf eine musikalische Tour durch die Schweiz mitgenommen. In schmucken Trachten, Halbleinenhosen, Chüejermutz, Sennechuteli und Edelweisshemd spielten sie unter Dirigent Patrick Aegerter Schweizer Hits und animierten zum Mitsingen. Gekonnt wurden die Kompositionen von einem jungen Moderator auf witzige Weise vorgetragen – sogar mit einer Gesangseinlage. Die schöne Melodie der Solistin auf dem Alphorn vermittelte Heimatgefühle.
Alle Brass Bands haben keine Mühe gescheut, den Besuchenden einen unterhaltsamen, variantenreichen und musikalisch hochstehenden Abend zu bescheren.
Ein Ständchen nach dem Auftritt.