Einsatz für die Würde der Frauen

  23.08.2022 Saanen

Was ist Schönheit? Welchem Idealbild sollte frau entsprechen? Diesem Thema widmet sich der Film «Wunderschön», welchen die Soroptimistinnen Gstaad-Saanenland an ihrer sechsten Charity Open Air Film Night vorführten. Die Einnahmen gingen vollumfänglich an den Berner Verein Neue Würde.

JOCELYNE PAGE
Viele kennen es: Es ist anstrengend, einem Idealbild hinterherzujagen. Doch wer gibt eigentlich vor, was schön, gut und perfekt ist? Schlimmstenfalls eifern wird einer Vorstellung hinterher, die durch soziale Medien und gesellschaftlichen Druck unrealistisch hohe Ansprüche setzt. Auf dem Weg dahin – der oftmals von Verzicht, Schmerz und Selbstzweifeln geprägt ist – opfert man Zeit, die an einer anderen Stelle eventuell besser investiert wäre. Beispielsweise Zeit mit der Familie, den Liebsten oder für Hobbys ohne Selbstoptimierungsziele. Die Schauspielerin, Filmregisseurin und Drehbuchautorin Karoline Herfurth hat diese Thematik in ihrem Film «Wunderschön» aufgegriffen. Er gewährt Einblick in das Leben von fünf Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und trotzdem alle an ihrer Person, ihrem Leben und ihren Träumen zweifeln.

Ein ehrlicher Film aus dem Leben, der die Besucherinnen und Besucher vergangenen Donnerstag an der sechsten Charity Open Air Film Night begeisterte. Allesamt sind sie der Einladung der Soroptimistinnen Gstaad-Saanenland gefolgt, die ihren Austragungsort wetterbedingt vom Sanonaplatz ins Jugend- und Freizeitzentrum Oeyetli verlegen mussten.

Einsatz für benachteiligte Frauen
Laut Präsidentin Patricia Glauser Edreira seien rund 2000 Franken an Spendengeldern zusammengekommen. So passten der Film und der Spendenfokus zueinander wie die Faust aufs Auge: «Wunderschön» heisst auch das Berner Kosmetikstudio von Rahel Waehry, die Ausbildungsplätze für Frauen in schwierigen Verhältnissen anbietet. Ihr Verein Neue Würde will für diese Frauen Perspektiven schaffen, damit sie ein selbstbestimmtes und selbstständiges Leben führen können.

Schon vor ihrem Amtsantritt als Präsidentin habe sie von diesem Verein gelesen und sich informiert. Als sie schliesslich wegen ihrer Position bei den Soroptimistinnen eine wohltätige Organisation vorschlagen sollte, musste sie nicht weit suchen. «Rahel Waehry ist eine extrem spannende Frau. Sie leistet einen enormen Effort, um Frauen in benachteiligten Situationen zu unterstützen und ist sich nicht zu schade, sich auch in der Freizeit für sie einzusetzen», sagt Glauser Edreira.

«Äusseres oft überbewertet»
Und wie steht die Präsidentin der Soroptimistinnen zum Thema Idealbilder bei Frauen? «Das Äussere wird oft überbewertet», antwortet Patricia Glauser Edreira. Vieles sei gesellschaftlich gesteuert. Durch die heutigen sozialen Medien werde der Druck auf die jüngere Generation immer grösser. Im Alter sehe man alles etwas entspannter. Deshalb ihr Rat an die Jugend: sich selbst nicht verlieren und am besten von den Schönheitsidealen auf den sozialen Medien wegkommen.

Mehr Informationen über den Verein Neue Würde: www.neuewuerde.ch.

 


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