Unwetter: Lage normalisiert

  14.11.2023 Region

Seit Mittwoch, 17.00 Uhr, wurde laut Pressemitteilung des Regionalen Führungsorgans(RFO) die Einsatzbereitschaft auf das Notwendigste reduziert. Dies hatte die fast vollständige Entbindung der Einsatzkräfte an den jeweiligen Hauptschadenstandorten zur Folge. Morgen Freitag dürften auch die letzten Einsatzarbeiten abgeschlossen werden können. Sollten die äusseren Umstände eine erneute Erhöhung der Einsatzbereitschaft erfordern, so sind die Organisationen innert kürzester Zeit in der Lage, diesem Bedürfnis nachzugehen.

Der Regen liess im Laufe des Mittwochs nach. Ausserdem führten niedrigere Temperaturen dazu, dass der Niederschlag in der Höhe als Schnee fiel. Die Pegelstände sind seit Dienstagabend markant (um 60 bis 80 Zentimeter) gesunken. Doch der intensive Dauerregen hat seine Spuren hinterlassen. Wie das RFO Saanen in einer Medienmitteilung vom Mittwoch schrrieb, kam es in den Gemeinden Lauenen und Gsteig zu Überschwemmungen. Menschen kamen nach aktuellem Kenntnisstand keine zu Schaden. 

Nicht nur die Niederschläge haben zu Überschwemmungen geführt, sondern auch die Schneeschmelze aufgrund der warmen Temperaturen, wie das RFO weiter schreibt. Der intensive Dauerregen führte im Saanenland zu Erdrutschen und Überschwemmungen. Das Regionale Führungsorgan Saanen vermeldet, dass keine Menschen nach aktuellem Kenntnisstand zu Schaden kamen. Insbesondere entlang der Saane, des Turpachbachs sowie weiteren Gewässern kam es zu Gebäudeflutungen von Erd- und Untergeschossen. Strassen, Wanderwege und Brücken waren zeitweise nicht passierbar. Im Verlauf vom Dienstag waren an mehreren Stellen die Gewässer der Saane, des Turpachbachs, des Louwibachs und weiterer Bäche der Region über die Ufer getreten. Die Wasser-Höchststände wurden um ca. 20 Uhr abends gemessen, hielten während mehreren Stunden an, ehe ab 23 Uhr ein kontinuierliches Absinken des Wasserpegels zu messen war. Die Lage habe sich bis Mittwochmorgen weiter beruhigt, so die Verantwortlichen.

In der Gemeinde Saanen sind insbesondere die Gebiete Grund, dort der Abschnitt zwischen Fischzucht und Grundsagi, Campingplatz Saanen sowie mehrere vereinzelte Gebiete an der Saane betroffen. In der Lauenen trafen gemäss der Feuerwehr Meldungen aus der Enge sowie rund um das Gebiet Rohr ein. Gemäss Angaben der Kantonspolizei Bern wurde die Strasse Gsteig-Col du Pillon gesperrt. Die Umleitung in der Gemeinde Saanen wurde entsprechend signalisiert, wie die RFO schreibt.

Unter den Schadenobjekten seien ausserdem die beiden Hotels Ultima Gstaad und Alpenland Lauenen zu verzeichnen. «In beiden Gebäuden wurde früh reagiert, doch die extremen Wassermassen waren nicht mehr zu bändigen. Die Untergeschosse beider Hotels wurden geflutet» so die Verantwortlichen. Im Hotel Alpenland befanden sich aufgrund Betriebsferien am Ereignistag keine Gäste. Anders im Hotel Ultima, wo der Strom im ganzen Gebäude unterbrochen werden musste, woraufhin acht Personen evakuiert wurden. Über die genauen Schäden seien aktuell keine Angaben möglich.

Die ersten Meldungen in den betroffenen Gebieten traten bereits am Dienstagvormittag auf. Daraufhin wurden mehrere Wanderwegabschnitte durch die Gemeinden, sowie Strassenabschnitte durch die Kantonspolizei rechtzeitig kontrolliert und später, wo nötig, gesperrt, so die RFO.

Inzwischen ist die Oeyetlistrasse wieder befahrbar.

Die Feuerwehr wurde ab 8 Uhr aufgeboten und stehe immer noch im Einsatz. Ebenso wurde der Zivilschutz und das Regionale Führungsorgan (RFO) ab 21.30 Uhr in den Einsatz berufen. Sämtliche Einsatzkräfte würden laufend die Lage beurteilen und stünden in den betroffenen Gebieten im Einsatz. Sämtlichen Einsatzkräften und dem Regionalen Führungsorgan wird für die grosse Hilfsbereitschaft gedankt, so die RFO.

Auch zwischen Feutersoey und Gsteig ist ein Erdrutsch niedergegangen, dies auf der Hauptstrasse, wie Radio Beo vermeldete und die Kantonspolizei Bern sowie die Gemeinde Gsteig auf Anfrage bestätigte. Dabei haben im Bereich Schüdele Geschiebemassen die Fahrbahn verschüttet. Eine Umleitung übers Saali wurde eingerichtet, die bis auf weiteres erhalten bleibt. Die Aufräumarbeiten zum Abtragen der Erdmassen dauern derzeit an. Laut Aussagen von Einwohnenden gab es auch eine Überschwemmung auf der Höhe des Dorfs Feutersoey, weshalb die Feuerwehr Gsteig die Hauptstrasse in der Folge gesperrt hat. 

Die Strasse zwischen Feutersoey und Gsteig kann seit Mittwochabend laut Anwohnern wieder normal befahren werden.

Der Stausee Sanetsch ist am Dienstagabend laut Gemeinde Gsteig zwischen 21 und 21.30 übergelaufen. Der befürchtete extreme Anstieg in den umliegenden Bach- und Flussläufen blieb zum Glück aus.  Dieses Ereignis wurde bereits am Nachmittag prognostiziert und einige Haushalte in Feutersoey vorsorglich evakuiert. Auch der Pegelstand des Arnensees ist erhöht (Stufe 2, von fünf Gefahrenstufen), jedoch sei die Gefahrenlage dort nicht besorgniserregend.

Auch die Bahnstrecke Zweisimmen-Gstaad war diesen Morgen gesperrt, dies ebenfalls aufgrund eines Erdrutsches, wie der Website der SBB zu entnehmen war. Sie setzte Ersatzbusse ein. In der Zwischenzeit (Dienstagvormittag 7 Uhr) ist die Bahnlinie wieder frei, die Züge haben ihre Kurse wieder aufgenommen.

 


Der Gemeinderat und das RFO empfehlen der gesamten Bevölkerung weiterhin:

• Erhöhte Aufmerksamkeit auf Strassen und Wanderwegen wahren.

• Gesperrte Wegabschnitte oder Strassen auf keinen Fall betreten/befahren,

bis diese wieder freigegeben werden.

• Weiterhin ist mit Windfall und Murgängen zu rechnen, besondere Vorsicht ist

daher geboten und die Tourenplanung ist den Verhältnissen anzupassen.

Bei besonderen Vorkommnissen gelten die allgemein gültigen Notfallnummern.
 


 

– Wir aktualisieren diesen Artikel regelmässig, sobald neue Informationen zur Verfügung stehen. –


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