Erfreuliche Entwicklung – aber grosse Herausforderungen

  28.11.2022 Kirche

Am vergangenen Sonntag fand die Kirchgemeindeversammlung der römisch-katholischen Kirchgemeinde Gstaad statt. Es gab einige interessante Informationen: Die Gemeindeleitung ist komplett, die Finanzen sind solide, auf verschiedenen Posten gibt es Änderungen, das Ausbauprojekt ist auf guten Wegen. Die Zukunft stellt aber grosse Herausforderungen.

TONI SIEGRIST
Mit der Adventszeit beginnt das neue Kirchenjahr. Für die römisch-katholische Kirchgemeinde Gstaad beginnt damit auch eine neue Phase. Kirchgemeindepräsident Felix Neff konnte die neue Gemeindeleitung vorstellen. Als Priester wirkt Kaplan Pierre Didier Nyongo. Er stammt aus Kamerun, ist geweihter Priester und arbeitete während der letzten zehn Jahre in Wien. Er spricht deutsch, französisch und englisch. Er lässt sich auf das Abenteuer ein und übernimmt zum ersten Mal eine Gemeindeleitung. Ihm zur Seite steht die Theologin Gaby Bachmann. Sie ist pensioniert, leitete lange eine katholische Kirchgemeinde im Kanton Bern, war auf verschiedenen Posten in der katholischen Kirche aktiv und kennt die Verhältnisse in Bistum Basel bestens. Auch sie lässt sich auf das Abenteuer ein und wird Kaplan Nyongo in seinem neuen Wirkungskreis unterstützen und eine optimale Starthilfe bieten. Die katholische Kirchgemeinde Gstaad lässt sich mit dieser neuen Gemeindeleitung auch auf ein neues Abenteuer ein. Kaplan Nyongo hat seine Arbeit vor zwei Wochen begonnen. Er stellte sich auf sympathische Weise nur kurz vor und wies darauf hin, dass das Pfarrhaus für alle offen sei und er in persönlichem Kontakt gerne mehr von sich erzählen werde.

Die üblichen Geschäfte der Kirchgemeindeversammlung waren rasch abgewickelt. Das Budget für 2023 sieht positiv aus. Das geplante Ausbauprojekt für den Pfarreisaal und das Pfarrhaus Gstaad tritt auch in eine neue Phase. Nach Vorbehalten vonseiten der Bauund Planungskommission der Gemeinde Saanen und des Denkmalschutzes konnten in einer konstruktiven gemeinsamen Sitzung Lösungsansätze gefunden werden, die von allen getragen werden. Das Projekt ist somit auch auf guten Wegen. Die langjährige Kirchgemeinderätin Sonja Kübli tritt auf Ende Jahr zurück. Sie hat in verschiedenen Chargen im Kirchgemeinderat immer kompetente und tatkräftige Arbeit geleistet und konnte mit ihrer Flexibilität und offenen Einstellung viele nützliche Impulse geben. Der Präsident verdankte ihre Tätigkeit mit warmen Worten. An ihre Stelle tritt Olivia Bour aus Schönried. Sie stellte sich schon mehrmals in den Dienst der Kirchgemeinde und freut sich auf die neue Herausforderung. Mit Applaus wurde sie von den Anwesenden gewählt.

Der langjährige treue Organist Hansruedi Addor aus Lauenen hat demissioniert. Auch seine Tätigkeit verdankte der Präsident mit treffenden Worten. An seiner Stelle wird die Organistin Iris Ryter in unseren Kirchen tätig werden.

Eva Regli als Delegierte unserer Kirchgemeinde im Landeskirchenparlament gab einen kurzen Einblick in die Tätigkeit dieser Institution. Diese setzt sich finanziell für die Unterstützung für Menschen mit Behinderung ein. Mit den anderen Landeskirchen trägt sie die Seelsorge in den Rückkehrzentren für abgewiesene Asylbewerber. Weiter setzt sie sich aktiv für die Präsenz der Religion an verschiedenen Ausstellungen und Messen ein. Geplant ist auch ein Stipendienfonds zur Förderung der Berufsausbildung zum Priester auf dem zweiten Bildungsweg.

Unter Verschiedenem wurden weitere Themen engagiert diskutiert. Das Bistum Basel hat sein Gebiet in sogenannte Pastoralräume aufgeteilt. Dies nicht zuletzt, weil ein gravierender Priestermangel besteht. So sollten die kirchlichen Aufgaben erhalten und auf weitere Personenkreise aufgeteilt werden. Die Zusammenarbeit unter den Kirchgemeinden soll auch stark gefördert und mögliche Synergien genutzt werden. Es wurde erwähnt, dass für unsere Kirchgemeinde eigentlich wenig davon spürbar ist. Dies ist erklärbar durch die geografische Situation und Grösse des Pastoralraumes Oberland, aber auch, weil viel im Hintergrund organisiert wird. Die Pastoralräume sind ständig in Entwicklung begriffen, um den Herausforderungen zu begegnen.

Die Betreuung der Senioren ist ein Thema, das aktuell ist. Ein grösserer Teil der Kirchgemeindebürger ist da direkt involviert. Über Verschiedenes wurde diskutiert, Vorschläge wurden gemacht und Beispiele aus anderen Kirchgemeinden erwähnt. Dieses Gebiet wird für unsere Kirchgemeinde eine grosse Herausforderung bleiben.

Zum Abschluss konnte Kirchgemeindepräsident Felix Neff ein grosses Dankeschön aussprechen an all die vielen Personen, die sich in unserer Kirchgemeinde engagieren und viel wertvolle Arbeit leisten. Nicht zuletzt dankte er unserem bewährten Vakanzpfarrer Klaus Metsch, der sich mit seiner grossen Erfahrung und seiner unkomplizierten Art für unsere Pfarrei einsetzt. Er wird Kaplan Nyongo in den kommenden Wochen zur Seite stehen und ihn in seine neue Tätigkeit einführen.


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