Erfreuliches Jahr für die Berner Bergbahnen
22.08.2025 TourismusDie Berner Bergbahnen schauen auf ein erfreuliches Jahr zurück. Sie trafen sich am Mittwoch, 13. August auf dem Sillerenbühl zur Delegiertenversammlung.
Als Wirtschaftsmotor in den Tourismusregionen nehmen die Bergbahnen ihre Verantwortung wahr, sind sich deren ...
Die Berner Bergbahnen schauen auf ein erfreuliches Jahr zurück. Sie trafen sich am Mittwoch, 13. August auf dem Sillerenbühl zur Delegiertenversammlung.
Als Wirtschaftsmotor in den Tourismusregionen nehmen die Bergbahnen ihre Verantwortung wahr, sind sich deren bewusst und stellen damit einen zentralen Faktor für deren ganzheitliches Gedeihen, wie der Verein in einer Medienmitteilung schreibt.
Sorge bereiteten der Branche die zunehmend verschärften raumplanerischen Rahmenbedingungen und die lange und kostenintensive Verfahrensdauer im Kanton Bern. Diese hinderten oder verunmöglichten gar die Umsetzung der notwendigen Transformationsprozesse der Mitgliedsunternehmungen, bedingt durch die klimatischen Veränderungen. Mittels eines vom Kanton Bern unterstützten Projekts würden daher die Rahmenbedingungen und die Anpassung der Geschäftsmodelle analysiert. Mit einer breit angelegten Nachwuchskampagne und einer eigenen Ausbildungsstätte in Meiringen für Seilbahnberufe begegne die Branche dem Fachkräftemangel.
Thema Nachhaltigkeit und Klimawandel – Rahmenbedingungen müssen stimmen
Die Berner Bergbahnen seien schon lange mit den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert und entsprechend gross seien das Bewusstsein und die Anpassungsfähigkeit der Branche, so der Verein weiter. Der Handlungsbedarf und die Möglichkeiten für eine notwendige Transformation des Geschäftsmodells variierten je nach Höhenlage und Destination.
Gemeinsam mit be-advanced, der Standortförderung des Kantons Bern, und der Wyss Academy for Nature, würden unter der Leitung der Forschungsstelle Tourismus der Universität Bern im Rahmen eines NRP-Projekts die Transformation hin zu einem zukunftsfähigeren Geschäftsmodell als Reaktion auf den Klimawandel und weitere Herausforderungen auf Branchen- und Betriebsebene untersucht.
«Die Berner Bergbahnen hoffen hierbei vor allem im Bereich der tourismuspolitischen sowie raumplanerischen Rahmenbedingungen des Kantons Bern im nationalen Vergleich vertiefte Erkenntnisse zu gewinnen.» Dazu gehörten auch die herausfordernden Situationen im Bereich der Planungs- und Bewilligungsverfahren, welche sich zunehmend aufwendiger gestalten würden. Viele Bauvorhaben der Bahnen lägen ausserhalb der Bauzone und teils auch in schützenswerten Landschaften. Es sei oft ein Balanceakt, die Marktbedürfnisse und den Entwicklungsspielraum der Bergbahnen mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen in Einklang zu bringen. «Die Berner Bergbahnen pflegen auch hier einen positiven Dialog mit den kantonalen Entscheidungsträgern und Fachstellen, um alle Interessen zu kennen, aktiv Lösungsvorschläge einzubringen und eine notwendige Weiterentwicklung zu ermöglichen», schreibt der Verein weiter.
Nachwuchskampagne
Um dem allseits vorherrschenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, lancierten die Berner Bergbahnen unter der Leitung des Dachverbandes Seilbahnen Schweiz eine breit angelegte Nachwuchsförderungskampagne. Mit «Alpine Tech Heroes» und den Schnuppertagen «Call of Heroes» sei 2024 erstmals eine nationale Nachwuchskampagne durchgeführt worden und viele Jugendliche seien begeistert gewesen. Nun gehe die Kampagne mit zwei Schnuppertagen am 23. und 27. März 2026 in die nächste Runde. Die Seilbahnunternehmungen würden an diesen beiden Tagen Türen und Tore öffnen, um künftigen Berufsleuten die Berufe der Seilbahnbranche näherzubringen. Die Berner Bergbahnen hätten erfreulicherweise in den letzten Jahren die offenen Lehrstellen besetzen können.
Aus- und Weiterbildung – Standort Meiringen wird ausgebaut
Das Angebot von Aus- und Weiterbildung sei seit jeher eine Kernaufgabe des Verbandes Berner Bergbahnen, kann der Medienmitteilung entnommen werden. Seit Jahren bestehe ein attraktives und vielseitiges Angebot an Kursen im nationalen Ausbildungszentrum in Meiringen. Am 30. Juli habe Seilbahnen Schweiz, der Dachverband der Schweizer Seilbahnbranche, mit der Einwohnergemeinde Meiringen einen neuen Mietvertrag über 25 Jahre unterzeichnen können. In den kommenden Jahren werde nun die bestehende Ausbildungsstätte in einen innovativen und zukunftsgerichteten Ausbildungscampus umgestaltet.
Geschäftsverlauf der Berner Bergbahnen
Das Sommergeschäft gewinne weiterhin an Bedeutung, schreiben die Berner Bergbahnen. Der Sommer 2024 verdeutliche indes, dass die Seilbahnbranche mit Ausnahme der Bergbahnen mit internationalen Gästen oder einem ausgeglichenen Gästemix in hohem Masse von den Unwägbarkeiten des Wetters abhängig sei. Nach einem Saisonstart mit vielen Niederschlägen und Starkregen war es ab Mitte Juli und im August sonnig und warm, was zu einer positiven Entwicklung der Gästezahlen geführt habe. Die Monate September und Oktober waren wiederum von Niederschlägen und kalten Temperaturen geprägt. Gesamthaft gesehen sei die Gästezahl im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent zurückgegangen, im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt hingegen sei sie um 12 Prozent gestiegen.
Die Wintersaison 2024/2025 werde als ausserordentlich gute Saison in die Annalen der Seilbahnbranche eingehen. Der weitere Wetterverlauf war ausgesprochen trocken und niederschlagsarm. Dennoch sei es den Seilbahnunternehmen gelungen, sehr gute Pistenverhältnisse auf einer qualitativ hochwertigen, technisch produzierten Schneegrundlage bereitzustellen. Wieder einmal sei offensichtlich geworden, dass ohne technisch produzierten Schnee die Wintersaison nicht garantiert werden könne, so die Berner Bergbahnen weiter.
Insgesamt hätten 21 Prozent mehr Gäste bei den Berner Bergbahnen gezählt werden können, was in absoluten Zahlen die beste Saison seit langer Zeit gewesen sei und den Winter 2021/2022 noch übertroffen habe. Im Vergleich zum Fünfjahresschnitt seien 30 Prozent mehr Gäste gezählt worden. Insbesondere kleinere und tief gelegene Unternehmen hätten dank Schneefällen bis in die tiefen Lagen überdurchschnittlich profitieren können. Sie hätten den Gästen, insbesondere Familien, ein attraktives Angebot zur Verfügung gestellt. «Es ist besonders erfreulich, dass die Gäste nicht nur die grossen Gebiete, sondern auch die kleinen und tiefer gelegenen schätzen, wenn die Verhältnisse gut sind. Es sind genau solche Gebiete, die einen äusserst wichtigen Beitrag zur Nachwuchsförderung leisten. Hier machen die Kinder oft die ersten Schritte und Schwünge im Schnee», ist der Verein überzeugt.
Der Start in die Sommersaison 2025 sei bei den Berner Bergbahnen sehr gut geglückt. Der Monat Mai war noch wechselhaft, dafür hat der Juni sehr viel Sonnenschein gebracht und wurde von Hitze und Trockenheit geprägt. Im Berner Oberland seien die Ersteintritte 14 Prozent höher als im Vorjahr und im Vergleich zum Fünfjahresschnitt sogar 51 Prozent höher. Die Steigerungen stellten schweizweit Höchstwerte dar. Zuversichtlich blicke die Branche damit in die zweite Saisonhälfte.
PD/AMO
BERNER BERGBAHNEN
Die Berner Bergbahnen (BBB) sind der Dachverband der Berner Seilbahnbranche und vertreten 73 Seilbahnunternehmen im Kanton Bern; darunter alle grossen und mittelgrossen Unternehmen aus den Berner Tourismusregionen. Die Seilbahnen im Kanton Bern beschäftigen insgesamt rund 3300 Mitarbeitende und erwirtschaften einen Umsatz von mehr als 400 Millionen Schweizer Franken pro Jahr. Seilbahnunternehmungen (SBU) sind das volkswirtschaftliche Rückgrat der Berner Tourismusdestinationen und zentral für die touristische Wertschöpfung. Ohne Seilbahnen würden viele Berggebiete in die touristische Bedeutungslosigkeit versinken – in der Sommer- wie auch in der Wintersaison.
PD