† Erinnerungen an Sämi Bütschi-Mösching
28.10.2025NACHRUF
Am 5. September musste die Trauergemeinde Abschied nehmen von Sämi Bütschi-Mösching. Sämi verstarb im Alter von 75 Jahren nach schwerer Krankheit. Es ist mir ein Anliegen, unsere gegenseitige Verbundenheit hier niederzuschreiben. Dies nicht nur ...
NACHRUF
Am 5. September musste die Trauergemeinde Abschied nehmen von Sämi Bütschi-Mösching. Sämi verstarb im Alter von 75 Jahren nach schwerer Krankheit. Es ist mir ein Anliegen, unsere gegenseitige Verbundenheit hier niederzuschreiben. Dies nicht nur als Jahrgänger, vielmehr als früherer Winter-Mitarbeiter bei der damaligen Eggli Gondelbahn AG. Während meiner Tätigkeit am Eggli durfte ich jahrelang auf den zuverlässigen Einsatz von Sämi während der Wintersaison zählen.
Als ausgebildeter Pistenpatrouilleur und Rettungssanitäter hat Sämi während Jahrzehnten dem Pisten- und Rettungsdienst am Eggli angehört und mit weiteren Arbeitskollegen die Skipisten rund ums Eggli betreut, bewacht und kontrolliert. Sein Ausgangspunkt war die Bergstation der Gondelbahn, zusammen mit Walo Perreten. Täglich hat er die ihm zugeteilten Pisten abgefahren, Absperrungen angebracht, Signalisationen kontrolliert sowie nach Betriebsschluss die im Berghaus sitzen gebliebenen Gäste aufgefordert, sich auf die Talabfahrt zu begeben, um anschliessend die Pistenkontrolle vorzunehmen. Nach Feierabend am Eggli verlängerte sich sein Arbeitstag noch zu Hause im Stall bei seinen Tieren, auch wenn seine Frau Vreni und die Kinder bereits einen Teil der Arbeiten geleistet hatten.
Eine der Hauptaufgaben aber war das Rettungswesen. Sämi Bütschi hat in all den Jahren unzählige verunfallte Skifahrer:innen fachgerecht versorgt, betreut und sie mit dem Rettungsschlitten sicher zu einer der Talstationen transportiert. Oder er hat, als für die Rettung von Schwerverletzten vermehrt Helikopter zum Einsatz kamen, diese vor Ort kompetent koordiniert.
Diese Aufgabe war jedoch nur ein Teil seines Einsatzes am Eggli. Sämi betreute auch den Betrieb der Gondelbahn an der Bergstation, zusammen mit weiteren Arbeitskollegen. Vorerst noch an der alten Gondelbahn, ab 1983 dann an der neuen, automatischen Bahn. Sämi half mit, den Gästen beim Ausstieg behilflich zu sein, ihnen die Ski aus den Köchern zu hieven und zu übergeben. Dabei vergass er nie, den Gästen einen angenehmen Tag zu wünschen. So kam es häufig auch zu kurzen Gesprächen mit Gästen – er war eine beliebte Auskunftsperson. Gäste aber auch Einheimische kannten Sämi, er gehörte einfach zum Inventar an der Bergstation, zusammen mit den ebenfalls langjährigen Arbeitskollegen. Das fast stetige Pfeifenrauchen unterstrich seine Persönlichkeit wie auch sein Schalk und der trockene Humor.
Wenn ich heute, gut 30 Jahre später, mit der modernen Gondelbahn in die Bergstation einfahre, kommen mir immer noch die damaligen Bilder vor Augen und in den Sinn, und damit auch, dass es für mich und meine Arbeitskollegen eine wunderbare Zeit war – hoffentlich auch für Sämi. Danke, Sämi.
WERNER REICHENBACH
