Alexander Bublik feiert seinen ersten Sandplatz-Titel
22.07.2025 SportAlexander Bublik feiert seinen ersten Sandplatz-Titel
Ein Traumfinale in Gstaad: Mit Alexander Bubliks erstem Titel auf Sand, einem starken Cerúndolo und perfektem Wetter fand eine ereignisreiche Turnierwoche ihren Abschluss. Insgesamt verfolgten knapp ...
Alexander Bublik feiert seinen ersten Sandplatz-Titel
Ein Traumfinale in Gstaad: Mit Alexander Bubliks erstem Titel auf Sand, einem starken Cerúndolo und perfektem Wetter fand eine ereignisreiche Turnierwoche ihren Abschluss. Insgesamt verfolgten knapp 40’000 Zuschauerinnen und Zuschauer das Geschehen vor Ort – und jubelten dabei besonders über die starken Schweizer Auftritte.
JEANETTE WICHMANN/ÜBERSETZUNG AVS
Zum ersten Mal überhaupt triumphierte der Kasache auf Sand – ausgerechnet im Saanenland, auf dem schnellen Belag der Roy Emerson Arena. Für das EFG Swiss Open ist Bublik der erste Sieger aus Kasachstan.
Vor ausverkauften Rängen kämpfte der 27-Jährige über zwei Stunden, ehe er den Argentinier Juan Manuel Cerúndolo (ATP 109) mit 6:4, 4:6, 6:3 bezwang. Cerúndolo, der zuvor bereits Turnierfavorit Casper Ruud ausgeschaltet hatte, war der einzige Spieler im gesamten Turnier, der Bublik einen Satz abnehmen konnte – und ein würdiger Finalist.
Viertelfinal-Überraschungen und Schweizer Kampfgeist
Der Viertelfinal-Freitag brachte die ersten grossen Überraschungen: Jérôme Kym kam in einem nervenaufreibenden Duell gegen Arthur Cazaux einem Halbfinaleinzug ganz nahe. Der Schweizer verlor in drei hart umkämpften Sätzen – hinterliess aber einen bleibenden Eindruck.
Wenig später erwischte es auch die Nummer 1 des Turniers: Casper Ruud musste sich Cerúndolo geschlagen geben, der im dritten Satz einen Break-Rückstand drehte und mit 6:2, 1:6, 6:3 gewann. Auf der anderen Seite des Tableaus setzte Alexander Bublik seinen makellosen Lauf fort und bezwang Francisco Comesana in zwei Sätzen.
Heimvorteil im Doppel: Stricker und Paul begeistern
Zwar erreichte kein Schweizer das Einzelfinale, doch im Doppel hielten Dominic Stricker und Jakub Paul die Hoffnungen der Heimfans am Leben. Auf Court 1 lieferten sie im Halbfinale gegen die topgesetzten Cabral/Miedler ein Feuerwerk ab. Beim 1:6, 6:7 war der dritte Satz greifbar nah – doch auch so eroberten Stricker und Paul die Herzen des Publikums: mit mutigem Netzspiel, kreativen Schlägen und spürbarer Spielfreude auf dem Platz. Schon ihr Viertelfinalsieg hatte zu den emotionalen Höhepunkten des Turniers gehört.
Kontrast-Finale: zwei Spielstile, ein Ziel
Nach den Halbfinals am Samstag war klar: Im Endspiel treffen zwei völlig unterschiedliche Spielstile aufeinander: Cerúndolo, der schnelle, laufstarke Grundlinienspieler – gegen Bublik, den charismatischen Power-Server, dessen Verhältnis zu Sandplätzen bislang kompliziert war. Beide hatten ihre Halbfinals souverän gewonnen: Cerúndolo gegen Buse, Bublik gegen Cazaux – und lieferten sich am Sonntag ein Finale mit vielen Facetten.
Premiere für Bublik – und für Gstaad
Vor ausverkaufter Kulisse holte sich Alexander Bublik den ersten Sandplatz-Titel seiner Karriere. Mit dem 6:4, 4:6, 6:3 über Cerúndolo kürte er sich zum Sieger. «Ich habe schon fünf Titel gewonnen», sagte Bublik bei der Siegerehrung, «aber keiner war so intensiv und so schwer wie dieser».
Er feierte mit Frau und kleinem Sohn direkt am Spielfeldrand – und lobte auch die Kulisse: «Selbst wenn ich in der ersten Runde verloren hätte – allein für diese Aussicht hätte sich die Reise gelohnt.»
Hoch hinaus – auf dem Platz und auf den Zuschauerrängen
Mit seinem Titel kehrt Alexander Bublik in die Top 30 der ATP-Weltrangliste zurück, während Cerúndolo erstmals in die Top 100 einzieht – er steht nun auf Rang 81.
Auch das Doppelfinale hielt, was es versprach: Die topgesetzten Francisco Cabral (POR) und Lucas Miedler (AUT) setzten sich gegen Hendrik Jebens (GER) und Albano Olivetti (FRA) mit 6:7, 7:6, 10:3 durch – ein packender Abschluss.
Besonders erfreulich: Das Turnier zählte in diesem Jahr knapp 40’000 Besucherinnen und Besucher. Die letzten drei Turniertage waren komplett ausverkauft – trotz kurzfristiger Absagen einiger Topstars. «Seit 2019 haben wir unser Publikum verdreifacht», sagte Turnierpräsident Jeff Collet – ein Beweis dafür, dass Gstaad als Austragungsort im Tenniszirkus fester denn je verankert ist: atmosphärisch, stimmungsvoll und einzigartig.