Zum ersten Mal am Firmenskirennen
08.03.2024 SportBereits zum 27. Mal organisierte der Skiclub Turbach-Bissen das Firmenskirennen, und zum ersten Mal nahm auch ich teil. Ein Erlebnisbericht einer ungeübten Hobbyskifahrerin.
SONJA WOLF
So eine Abfahrt bei einem Skirennen sieht einfach wunderbar aus: ...
Bereits zum 27. Mal organisierte der Skiclub Turbach-Bissen das Firmenskirennen, und zum ersten Mal nahm auch ich teil. Ein Erlebnisbericht einer ungeübten Hobbyskifahrerin.
SONJA WOLF
So eine Abfahrt bei einem Skirennen sieht einfach wunderbar aus: kraftvoll, elegant und vor allem superschnell! Dies allerdings eher bei Menschen, die in einer schönen Bergregion aufgewachsen sind und womöglich seit ihrem zweiten Lebensjahr auf Skiern stehen, nicht unbedingt bei mir... Beeindruckt und ein wenig neidisch verfolge ich, wie einer nach der anderen trotz nicht ganz optimaler Pistenverhältnisse ins Ziel saust.
Meine eigene Abfahrt ist zum Glück gleich die zweite, die Piste also noch fast jungfräulich, und so kann ich ohne Stürze mit meinen Stemmbögen wackelig hinunterrutschen.
Grosse Erleichterung bei Neuling Sonja Wolf. Zwar langsam mit Stemmbögen, dafür aber heil im Ziel angekommen. (FOTOS: AVS UND CLAUDIA RYTER)
Besichtigung – oder eben nicht
Das Rennen war übrigens schon fast eine Erholung für mich, denn ich kam den Wasserngrat bis zum Startgelände schon fast nicht hinunter! Für mein Niveau viel zu steil und in Pulverschnee bin ich sowieso noch nie gefahren.
Alle anderen wedeln also vor dem Start in grösster Leichtigkeit im Dauerschneefall an mir vorbei, schaffen locker die Besichtigung der abgesteckten Rennstrecke – sogar mehrfach –, während ich mich mit einem maximalen Adrenalinspiegel langsam und hoch konzentriert den Berg bis zum Startpunkt hinunterkämpfe. Immer mit einer Teamkollegin vorneweg, die mir eine Spur im Pulverschnee ebnet und mit einer anfeuernden und Spässchen machenden Kollegin, die gemeinerweise neben mir herfährt und meine Todesabfahrt mitfilmt. Puh, gerade noch rechtzeitig komme ich kurz vor 13 Uhr am Start an, fix und fertig von der Fahrt vom Gipfel bis hierher. Zur Besichtigung reicht die Zeit natürlich nicht! Deshalb rufen mich die Teamkollegen kurz vor dem Start noch schnell an und geben mir wenigstens eine theoretische Einweisung: «Durch die zwei blauen Fahnen durch, dann immer rot – blau – rot – blau, am Ende durch die beiden roten Fahnen und erst hinterher bremsen!» OK, hört sich einleuchtend an. Und los gehts!
Die Siegerinnen der Damenmannschaften: Team Restaurant Lauenensee mit Stephanie Hauswirth (links) und Priscillia Zumstein. Es fehlt Jasmine Zumstein.
Beeindruckendes Niveau
Spannend war so eine Teilnahme allemal! Bei mir selbst stellte sich am Ende so eine Art Erleichterung und auch ein wenig Stolz ein, dass ich es ohne Verletzungen hingekriegt habe. Und den anderen Teilnehmenden zolle ich grenzenlose Bewunderung! Wie kann bitte von 125 Antretenden die absolute Mehrheit die Strecke zwischen 30 und 40 Sekunden fahren? Die rühmliche Ausnahme bildeten die elf superschnellsten, die unter 30 Sekunden fuhren, so wie der Sieger Rolf von Grünigen von der Mannschaft «Altholz» von Bach+Perreten Holzbau oder auch die schnellste Dame Stephanie Hauswirth vom Team «Lauenensee» des gleichnamigen Restaurants.
Ich natürlich das absolute Schlusslicht der Rangliste. Ich hatte für die Renndistanz tatsächlich genauso lange gebraucht wie alle vier Teilnehmenden des Siegerteams «Altholz» zusammen!
Volle Konzentration am Start.
Gruppenspirit
Toll fand ich generell die Gruppendynamik: Es hatten sich 35 Teams Zeit genommen und auch von ihren Arbeitgebern frei bekommen. Viele haben sich fantasievolle Namen überlegt wie Baustellenromantiker, Chaletluja, die 10-Finger-Systematiker, Green Snail Power oder Hahaharmonie. Und wie die Namen schon vermuten lassen, waren Teams von allen möglichen Branchen angetreten: vom Bau, Gartenbau, Schreinereien, Restauration, Banken, Tourismus, Immobilien, soziale Berufe Apotheke und Medien. Was für ein Fest!
Nicht fehlen durfte natürlich das gesellige Fachsimpeln nach dem Rennen beim feinen Apéro mit Züpfe und Hobelkäse, das von den Organisatoren spendiert wurde, und ein gemeinsames Fondueessen im Bergrestaurant. Da konnten die Heldentaten des Nachmittags noch einmal bewundert oder – wie in meinem Fall – herzlich belacht werden.
Die Bergbahn fuhr extra zum Event Sonderschichten und so konnten diejenigen, die nicht mehr auf Skiern abfahren wollten (sicher ich!) noch bis um 19 Uhr unter dem inzwischen nicht mehr schneeverhangenen und leicht glühenden Himmel talabwärts fahren.
Dann also bis zum nächsten Jahr!
Das Podest der Herren.
Auszug aus der Rangliste (keine Gewähr auf Vollständigkeit):
Gruppen (Rang, Team, Zeit, Unternehmen, Fahrer:innen): 1. Altholz, 1:27.71, Bach+Perreten Holzbau AG (Rolf von Grünigen, Matthias Häfeli, Remo von Siebenthal, Hansjakob Bach); 2. Gobelis Buebe, 1:28.32, Gobeli Bau (Patrik Matti, Toni von Siebenthal, Jörg von Siebenthal, Kurt von Grünigen); 3. Kappelischreiner, 1:31.18, Hauswirth Schreinerei GmbH (Kilian Hauswirth, Christian von Grünigen, Simon Wyssmüller, Arnold Hauswirth); 4. Möschingbau, 1:33.38, Mösching Bau GmbH (Thomas Mösching, Reto Neuhaus, Andy Mösching, Thomas Trachsel); 5. Rieder Bach I, 1:33.85, Rieder Bach (Matthias Grünenwald, Thomas Annen, Nick Blum, Anja Ginggen); 6. Addor’s Baggerlöffla, 1:34.22, Addor AG (Marco Haldi, Niklaus Brand, Corinne Reichenbach), 7. Woodslieder, 1:36.01, Room of Life GEN (Rolf Reichenbach, Thomas Oehrli, Urs Oehrli, Pascal Wüthrich); 8. Lauenensee, 1:36.36, Restaurant Lauenensee (Stephanie Hauswirth, Priscillia Zumstein, Jasmine Zumstein); 9. Di Blaue, 1:36.37, Rieben AG (Benjamin von Siebenthal, Stefan Frautschi, David Reichenbach, Philip Kohli); 10. Rappen-Flitzer, 1:36.55, SB Saanen Bank AG (Daniel Perreten, Hannes Antamatten, Dominique Huwiler, Beat Egger).
Einzel (Rang, Name, Team, Unternehmen, Zeit): 1. Rolf von Grünigen, Altholz, Bach+Perreten Holzbau AG, 28.55; 2. Daniel Perreten, Rappen-Flitzer, SB Saanen Bank AG, 28.72; 3. Jan Brand, GST, Gstaad Saanenland Tourismus, 28.82; 4. Patrik Matti, Gobelis Buebe, Gobeli Bau, 28.83; 5. Marco Haldi, Addor’s Baggerlöffla, Addor AG, 29.02; 6. Toni von Siebenthal, Gobelis Buebe, Gobeli Bau, 29.07; 7. Matthias Grünenwald, Rieder Bach I, Rieder Bach, 29.38; 8. Matthias Häfeli, Altholz, Bach+Perreten Holzbau AG, 29.43; 9. Kilian Hauswirth, Kappelischreiner, Hauswirth Schreinerei GmbH, 29.63; 10. Remo von Siebenthal, Altholz, Bach+Perreten Holzbau AG, 29.73; 11. Stephanie Hauswirth, Lauenensee, Restaurant Lauenensee, 29.92; 12. Thomas Mösching, Möschingbau, Mösching Bau GmbH, 30.14; 13. Benjamin von Siebenthal, Di Blaue, Rieben AG, 30.18; 14. Christian von Grünigen, Kappelischreiner, Hauswirth Schreinerei GmbH, 30.23; 14. Zoé Hermann, Chaletluja, Bach Immobilien AG, 30.23; 16. Sandro Romang, Chräwelmechanik, Peter Zingre GmbH, 30.34; 17. Jörg von Siebenthal, Gobelis Buebe, Gobeli Bau, 30.42; 18. Katrin Espiasse, GST, Gstaad Saanenland Tourismus, 30.61; 19. Thomas Annen, Rieder Bach I, Rieder Bach, 30.69; 20. Priscillia Zumstein, Lauenensee, Restaurant Lauenensee, 30.73.
Die kompletten Ranglisten finden Sie unter skiclub-turbach-bissen.ch.
Die geringste Zeitdifferenz innerhalb der Gruppe hatte das Team der Raiffeisenbank Obersimmental-Saanenland.