Fische aus Berner Seen sind bedenkenlos geniessbar
06.06.2025 KantonSeit Anfang Jahr hat das Kantonale Laboratorium 111 Fische aus dem Brienzer-, Thuner- und Bielersee auf PFAS – sogenannte Ewigkeitschemikalien – untersucht. Mit erfreulichen Resultaten: Nur bei einer Probe lag der PFAS-Gehalt über dem lebensmittelrechtlich festgelegten ...
Seit Anfang Jahr hat das Kantonale Laboratorium 111 Fische aus dem Brienzer-, Thuner- und Bielersee auf PFAS – sogenannte Ewigkeitschemikalien – untersucht. Mit erfreulichen Resultaten: Nur bei einer Probe lag der PFAS-Gehalt über dem lebensmittelrechtlich festgelegten Höchstgehalt, wie die Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion (WEU) in einer Medienmitteilung schreibt.
PFAS sind schwer abbaubare Industriechemikalien (siehe Kasten). Sie gelangen hauptsächlich über die Ernährung in den menschlichen Körper. Für Eier, Fleisch, Fisch, Krebstiere und Muscheln gelten seit Anfang 2024 Höchstgehalte für die wichtigsten PFAS. Von Januar bis April habe das Kantonale Laboratorium mit Unterstützung des Fischereiinspektorats und der Berufsfischer eine Untersuchung von Fischen aus den grossen Berner Seen gemacht, so die WEU. 111 Fische aus dem Brienzer-, Thuner- und Bielersee seien auf 29 verschiedene PFAS analysiert worden. Untersucht worden seien die vier am häufigsten kommerziell gefangenen Fischarten Felchen, Egli, Hecht und Rotaugen.
Felchen, Egli und Rotaugen deutlich unter dem Höchstwert
In allen Proben seien PFAS nachgewiesen worden. Insgesamt habe das Kantonale Labor elf der 29 gemessenen PFAS in den Fischen gefunden. Bei Rotaugen, Felchen und Egli seien die höchsten gemessenen Werte deutlich unterhalb des lebensmittelrechtlich festgelegten Höchstgehaltes von 35 Mikrogramm/kg gelegen: Rotaugen: 9,6 Mikrogramm/kg; Felchen: 16,8 Mikrogramm/kg; Egli: 11,2 Mikrogramm/kg.
Eine Ausnahme bilde eine Hechtprobe aus dem Bielersee mit 10,9 Mikrogramm/kg. Beim Hecht liegt der Höchstgehalt bei 7 Mikrogramm/kg.
Kein Handlungsbedarf
Gemäss Kantonschemiker Otmar Deflorin drängten sich keine weiteren Massnahmen bezüglich PFAS in Fischen aus den Berner Seen auf. «Fische aus dem Brienzer-, Thuner- und Bielersee können nach wie vor bedenkenlos konsumiert werden», sagt er.
PD/AMO
WAS SIND PFAS?
Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) werden seit den späten Vierzigerjahren in grossem Massstab industriell hergestellt. Aufgrund ihrer wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften kommen sie in atmungsaktiver Outdoor- und Sportbekleidung, in Teflonpfannen, Kosmetika oder Skiwachs vor. PFAS sind in der Umwelt nur sehr schwer abbaubar (persistent) und werden auch Ewigkeitschemikalien genannt. Je nach Schätzung existieren 5000 bis 10’000 verschiedene PFAS-Verbindungen. PFAS gelangen hauptsächlich über die Ernährung in den menschlichen Körper und können sich dort anreichern. Einige PFAS sind nach heutigem Wissensstand gesundheitsschädlich. Bei vielen bestehen aber noch erhebliche Wissenslücken.
PD WEU