Die Gemeinde Saanen wird am 4. April über die Überbauungsordnung für die Wiedererschliessung des Rellerli abstimmen. Die Freunde des Rellerli setzen sich gemeinsam mit der Mountain View AG für eine neue Gondelbahn ein, die moderne Technik mit naturnahem Tourismus verbinden soll.

Der Verein Freunde des Rellerli hat in enger Zusammenarbeit mit der Mountain View AG ein Konzept für die neue Bahn entwickelt, das zur touristischen Entwicklung der Region beiträgt. «Wir setzen auf naturnahen Bergtourismus», wird Heinz Welten, Präsident des Vereins, in der Medienmitteilung der Freunde des Rellerli zitiert. «Statt auf technische Beschneiung und präparierte Pisten konzentrieren wir uns auf das Naturerlebnis – im Sommer wie im Winter.»

Partnerschaft als Schlüssel zum Erfolg
Das Herzstück des Projekts bilde die Partnerschaft zwischen der Mountain View AG von Ernesto Bertarelli und den Freunden des Rellerli. «Beide Projekte ergänzen sich ideal und sind untrennbar miteinander verbunden», betont Welten. «Das neue Berghaus kann nur gebaut werden, wenn es mit einer Bahn erschlossen wird. Umgekehrt kann die neue Rellerlibahn nur realisiert werden, wenn die Grundstücke für die Berg- und Talstation zur Verfügung stehen – diese gehören der Mountain View AG.» Die Win-win-Situation sei ein Musterbeispiel für erfolgreiche Zusammenarbeit zum Wohl der Region, so der Verein.

Moderne Technik im Einklang mit der Natur
Die Umsetzung des Projekts vereine Innovation mit Umweltverträglichkeit, heisst es weiter. Geplant ist eine Gondelbahn mit geräuscharmer Antriebstechnologie, die in direkter Linie von der Talstation auf den Berg führt. Die neue Trassenführung kommt mit 13 statt bisher 16 Stützen aus, was den Eingriff in die Landschaft reduziert. 20 Zehnergondeln befördern bis maximal 600 Gäste pro Stunde. Die bestehende Parkplatzinfrastruktur bei der Talstation könne weiterhin genutzt werden.

Bei der Bergstation ist ein neues Berghaus mit Seminarräumen und einem Bistro mit rund 70 Plätzen geplant (siehe AvS vom 24. September 2024). «Von hier aus beginnen Wanderungen im bestehenden Wegenetz. Ein behindertengerechter Zugang und ein energieeffizientes Betriebskonzept sind Teil der Planung. So soll das Rellerli zum Modell eines zukunftsweisenden Bergtourismus werden», heisst es.

GST für sanften Tourismus
Wie der Verein weiter schreibt, habe Flurin Riedi, Geschäftsführer von Gstaad Saanenland Tourismus, einst in einem Interview mit dem «Anzeiger von Saanen» die Bedeutung des Projekts hervorgehoben: «Gstaad Saanenland Tourismus wie auch die Dorforganisation Schönried sehen in diesem Projekt eine grosse Chance, das touristische Angebot der Region nachhaltig aufzuwerten. Durch die bewusst definierte maximale Transportkapazität sowie den Entscheid, das Gebiet nicht mehr als Skigebiet zu nutzen, wird der Strategie des sanften und naturnahen Tourismus Rechnung getragen.»

Private Investition, keine Gemeindefinanzen
Die Investition in die neue Rellerlibahn und der Betrieb erfolge durch private Mittel, so die Freunde des Rellerli. Die Gemeindefinanzen würden nicht belastet. Nach einem positiven Entscheid zur Überbauungsordnung und einem planmässigen Bewilligungsverfahren könnte die Bahn Ende 2026 ihren Betrieb aufnehmen.

«In der Abstimmung am 4. April geht es um mehr als eine Bergbahn», sagt Welten. «Es geht darum, das Rellerli als Naherholungsgebiet für künftige Generationen zu erhalten. Dafür sind wir allen Saanerinnen und Saanern dankbar, die uns mit ihrer Stimme unterstützen.»

PD/JOP