Fünf lange Tage am Darmstädter Heinerfest
22.07.2022 RegionNach zwei pandemiebedingten Absagen legte das Heinerfest in Darmstadt als das vielfältigste Innenstadtfest Deutschlands Anfang Juli wieder los: Die Delegation aus Saanen war dabei.
Vom 30. Juni bis 4. Juli feierte Darmstadt wieder sein Heinerfest. Dieser Grossanlass wurde im Juli 1951 als Hoffnungsfest von der nach der Stadtzerstörung am 9. September 1944 zurückgekehrten Stadtbevölkerung begründet und musste seither nur zweimal aussetzen: 2020 und 2021 wegen Corona. Jetzt aber strömten während fünf Tagen wieder Hunderttausende durch Darmstadts Strassen, genossen die warmen Sommerabende und die zahlreichen Buden, Karussells, Verpflegungsstände, Animationen und Livekonzerte in fröhlicher Festlaune.
30 Jahre Ushgorod
War es letztes Jahr Saanen-Gstaad, so feierte diesen Sommer die Partnerstadt Ushgorod aus der Ostukraine ihr 30. Partnerschaftsjubiläum. Beim Eröffnungsakt begeisterte die Kindervolkstanzgruppe aus Ushgorod mit traditionellen Trachten und schnellen Volkstänzen das Publikum – Lebensfreude pur. Der Kontrast zum aktuellen Kriegsgeschehen in der Ukraine lastete für einen Augenblick schwer im sonnigen Herrngarten-Park, bis Oberbürgermeister Jochen Partsch in treffenden Worten die Spannung aufnahm und mit Blick auf Geschichte und Inhalt des Heinerfestes festhielt, dass es auch in schweren Zeiten ein Recht auf einen Moment des gemeinsamen Fröhlichseins gebe: Das 72. Heinerfest war eröffnet.
Saanen-Gstaad im AlleWeltTreff
Mitten im Schaustellertrubel auf dem Friedensplatz liegt jeweils der Alle-WeltTreff. Dort bilden die Hütten der Partnerstädte ein Halbrund um eine Konzertbühne, wo die einheimisch-traditionelle Kultur zusammen mit der internationalen Kulinarik im Vordergrund steht. Neben den tanzenden Kindern aus Ushgorod grüssten die Trommeltruppe aus Logrono und das TexMex-Duo aus St. Antonio, Texas. Mehrere einheimische Bands spielten alten US-Rock, Blues, Country oder deutschen Schlager, begleiteten das eifrig seine deutschen Volkslieder singende Publikum oder die Tanzfreudigen mit Rock’n’Roll oder Samba. Natürlich durfte am Sonntagabend die bunte Trash-Show «do gay mer hi» nicht fehlen. An den Ständen gab es Spezialitäten aus Graz, Brescia, Ushgorod, Chesterfield, Troyes und eben Saanen: Raclette, Hobel- und Alpkäse, Trockenfleisch und Gamswurst serviert mit Wein oder einem Schnäpschen – bis spät in die Nacht liessen es sich die zahlreichen Besucher:innen schmecken. Bevor sie sich verabschiedeten, kam die Frage: Seid ihr am Weihnachtsmarkt und am Grenzgang und am nächsten Heinerfest auch wieder dabei?
GEMEINDE SAAANEN, MARKUS ISELI
https://www.darmstaedterheinerfest.de/