Während der wirtschaftlichen Blütezeit in der Mitte des 18. Jahrhunderts baute Peter Reichenbach im Jahr 1756 den Bären Gsteig. Am 10. April 2025, also 269 Jahre später, fand im Bärensaal die 30. Dorfversammlung der Dorforganisation Gsteig-Feutersoey statt. ...
Während der wirtschaftlichen Blütezeit in der Mitte des 18. Jahrhunderts baute Peter Reichenbach im Jahr 1756 den Bären Gsteig. Am 10. April 2025, also 269 Jahre später, fand im Bärensaal die 30. Dorfversammlung der Dorforganisation Gsteig-Feutersoey statt. Präsidentin Cornelia Walker durfte zahlreich anwesende Mitglieder begrüssen, Sabrina Iseli in den Vorstand aufnehmen und Dirk Herrgesell aus diesem verabschieden.
EUGEN DORNBIERER-HAUSWIRTH
Die Präsidentin fand es schön, dass so viele anwesend waren. Und ebenso schön war die Art und Weise, wie sie durch die Traktanden führte. Sie berichtete nicht, sondern erzählte über die Anlässe «So tönts im Gsteig», das Spielplatzfest, die 1.-August-Feier, das Treichlen des Treichlerklubs Gsteig anlässlich des Glacier 3000 Runs, die erste Durchführung der Gstaad Velo Classic, den beliebten Gsteigmäret, den Besuch des Samichlous und den Adventsmäret. Auch die Abwicklung der Traktanden 4 bis 8 war weit entfernt von verwirrend und überladen.
Eine besonders gefühlvolle Note verlieh Cornelia Walker dem Traktandum Wahlen. Infolge Amtszeitbeschränkung musste sie ihr geschätztes Vorstandmitglied Dirk Herrgesell verabschieden. Die Tränen in ihren Augen wechselten von Kummer zu Freude, als die Versammlung Sabrina Iseli in den Vorstand wählte.
In ihrem Schlusswort bat Cornelia Walker Gemeinderat Michael Zingre, der Gemeindebehörde für die stete Hilfsbereitschaft und finanzielle Unterstützung im Namen der Dorforganisation herzlich zu danken.
In seiner kurzen Dankesrede unterstrich Flurin Riedi, Tourismusdirektor/ CEO von Gstaad Saanenland Tourismus, die Bedeutung und den Stellenwert der Dorforganisationen für den Erhalt und die Entwicklung des Tourismus im Saanenland. Die Dorforganisation Gsteig-Feutersoy sei, mit der Verbindung ins Wallis, eine unschätzbare Perle.
Beeindruckende Schilderungen von Thomas Schranz
Im zweiten Teil der Dorfversammlung berichtete Thomas Schranz von seinem Höhenweltrekord mit dem Motorrad in Chile. Der Gsteiger sprach relativ wenig, zeigte aber umso mehr Fotos und Videos, die er vor Ort aufgenommen hatte (der «Anzeiger von Saanen» berichtete).
Beeindruckend waren Thomas Schranz’ Aussagen zum Thema Akklimatisation.: «Um den Höhenweltrekord am Vulkan Ojos del Salado in Chile realisieren zu können, war ein ausgeklügeltes Höhentraining notwendig. Bei unzureichender Akklimatisierung kann es in grosser Höhe zu akuter Höhenkrankheit kommen. Mein Rekord liegt bei 6725 Metern über Meer. Ab 6000 Metern spricht man von extremer Höhe. Die Luft wird dünn. Der Sauerstoffgehalt in der Luft sinkt rapid. Die Leistungsfähigkeit schwindet rasant.»
Im Bärensaal betrug der Sauerstoffgehalt in der Luft die üblichen 21 Prozente. Genügend also, um ohne Atemnot applaudieren und einander zuprosten zu können.