Nach kurzen Diskussionen sagte Saanen zweimal Ja
29.08.2023 SaanenRekordverdächtige 547 Stimmberechtigte besuchten die dritte ausserordentliche Gemeindeversammlung am Freitag und sprachen sich klar für die Gemeindebeiträge an das Gesundheitsnetz Simme Saane (GSS) aus. Fast ebenso deutlich genehmigten sie – nachdem ein ...
Rekordverdächtige 547 Stimmberechtigte besuchten die dritte ausserordentliche Gemeindeversammlung am Freitag und sprachen sich klar für die Gemeindebeiträge an das Gesundheitsnetz Simme Saane (GSS) aus. Fast ebenso deutlich genehmigten sie – nachdem ein Änderungsantrag der SP Saanen verworfen worden war – den Kredit zur Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Verkehrs.
KEREM S. MAURER
Man rechnete mit einem Grossaufmarsch an der Gemeindeversammlung vom letzten Freitag und überdurchschnittlich viele sind auch gekommen. «Ich bin froh, dass alle Platz gefunden haben», sagte ein sichtlich erleichterter Louis Lanz, Vorsitzender der Gemeindeversammlung, als er die 547 Stimmberechtigten der Gemeinde Saanen in der Kirche begrüsste. Damit hatten sich 14 Prozent der Stimmberechtigten versammelt, um – neben der Attraktivitätssteigerung im öffentlichen Verkehr – über die jährlich wiederkehrende Beteiligung zur nachhaltigen Sicherung des integrierten Versorgungsmodells Gesundheitsnetz Simme Saane (GSS) abzustimmen. Schliesslich stimmten die Saanerinnen und Saaner mit 477 Ja-Stimmen (88,99 Prozent) den Beiträgen zu, während nur 59 (11,01 Prozent) Nein sagten.
Kurze Diskussion
Nachdem Gemeindepräsident Toni von Grünigen das Geschäft erläutert hatte, gab es überraschend wenig Wortmeldungen. Der erste Votant kritisierte das Vorgehen, bei dem man nur Ja oder Nein sagen und keine Änderungen anbringen könne. Ein weiterer fand es falsch, dass das Alterswohnen als Garantie für einen funktionierenden Betrieb des Gesundheitsnetzes herhalten müsse und forderte ein Nein. Danach folgten vier Wortmeldungen, die sich für die jährlich wiederkehrenden Gemeindebeiträge an die GSS aussprachen. Sie befürchteten bei einem Nein den Zusammenbruch der Gesundheitsversorgung in der Region. Fast neun von zehn Stimmberechtigten sagten nach dieser kurzen Diskussion Ja. Die Versammlung hatte, bis es zur Abstimmung kam, noch keine 50 Minuten gedauert.
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FÜR EINE ATTRAKTIVITÄTSSTEIGERUNG IM ÖFFENTLICHEN VERKEHR
Seit längerem versucht man in der Destination Gstaad-Saanenland, eine ÖV-Inklusive-Lösung für Gäste und Einheimische zu realisieren. Doch aufgrund der Komplexität der Umsetzung wurde bislang keine Lösung gefunden. Gemeinderat Klaus Romang erläuterte das Geschäft, worauf Martin Hefti, Co-Präsident der SP Saanen, einen Änderungsantrag mit folgendem Wortlaut stellte: «Der Gemeinderat wird beauftragt: Eine ÖV-Inklusive-Vorlage auszuarbeiten, welche den Einheimischen, Übernachtungsgästen und Zweitwohnungsbesitzern die gleichen Ermässigungen gewährt. Diese Vorlage ist im Herbst 2024 der Gemeindeversammlung vorzulegen.» In der Gegenüberstellung mit dem Antrag des Gemeinderats, der die Genehmigung eines Rahmenkredites für vier Jahre, von 2024 bis 2027, von insgesamt 2’182’000 Franken für den ÖV-Beitrag für Einheimische der Gemeinde Saanen forderte, unterlag Heftis Antrag mit 166 gegen 330 Stimmen. In der Schlussabstimmung wurde der Antrag der Gemeinde mit 413 Ja- gegen 94 Nein-Stimmen angenommen.
KEREM MAURER
