Wo Tradition auf Innovation trifft: Gstaader Messe 2024
13.09.2024 GstaadVom 31. Oktober bis 3. November wird das Saanenland erneut zum Schauplatz geballter Gewerbekraft: An der Gstaader Messe 2024 präsentieren sich Unternehmen aus verschiedensten Branchen. Die Organisatoren setzen dabei auf eine Mischung aus Tradition und Innovation: Bewährtes wird ...
Vom 31. Oktober bis 3. November wird das Saanenland erneut zum Schauplatz geballter Gewerbekraft: An der Gstaader Messe 2024 präsentieren sich Unternehmen aus verschiedensten Branchen. Die Organisatoren setzen dabei auf eine Mischung aus Tradition und Innovation: Bewährtes wird gestärkt, während zugleich Raum für frische Ideen geschaffen wird.
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Die Fakten
64 Ausstellende, darunter 13 neue Unternehmen oder solche, die wieder dazugestossen sind: Philipp Reber, OK-Präsident, zeigt sich zufrieden mit der diesjährigen Teilnehmerbilanz an der Gstaader Messe. «Wir haben unter anderem Firmen aus dem Detailhandel, dem Baugewerbe sowie Vereine und Institutionen.» Er freue sich auch, dass Initianten von Projekten wie der Ebnitmatte und der Concert Hall jeweils mit einem Informationsstand vertreten sind. «Die Gründe, weshalb die Ausstellenden teilnehmen, sind vielfältig, sei es, um eine Innovation oder ein Eigenprodukt zu bewerben oder über eine Geschäftsübernahme zu informieren. Dies macht es spannend, die Leute erfahren dabei viel über die Region und unsere Wirtschaft», sagt Reber.
Die Neuheiten
In dieser Ausgabe hat das OK ein paar Neuerungen parat, beispielsweise bei der Restauration: Nach der Schliessung der Stände serviert die Gastronomie noch Pizza bis 23 Uhr. «Wir wollen den Ausstellerinnen und Ausstellern die Möglichkeit bieten, noch etwas zu essen, denn die Tage können lang werden», erklärt Philipp Reber.
Des Weiteren wird zum ersten Mal der Goldene Kranich verliehen: Der Gewerbeverein Saanenland, Gstaad Saanenland Tourismus, der Hotelierverein Gstaad-Saanenland und die Landwirtschaftliche Vereinigung Saanenland vergeben einen Preis, der innovative Unternehmer:innen für ihre Leistungen auszeichnet (wir haben berichtet).
Zudem setzen die Verantwortlichen neu auf digitale Informationswege: Über die sozialen Medien und die Homepage informieren sie die Besuchenden und teilen zeitnahe Beiträge mit Fotos und Videos vom Messealltag, dies in Zusammenarbeit mit der Müller Medien AG als neue Medienpartnerin. «Ziel ist es, dass wir innerhalb der Unternehmen ein breites Netzwerk aufbauen können, von dem wir alle profitieren», erklärt Reber. Vielleicht sei es für die eine und andere Firma auch ein Trittbrett für den eigenen digitalen Auftritt.
Zuletzt haben die kleinsten Stände ein «Upgrade» erhalten, wie Reber angibt: Diese haben neu Wände in der Höhe von 2,5 Metern. «Sie sollen die gleichen Bedingungen erhalten wie alle anderen Teilnehmenden, egal wie breit der Stand ist.»
Das Bewährte
Neben den Ausstellerinnen und Ausstellern stehen auch wieder die Lernenden im Fokus: im traditionellen Lehrlingswettbewerb. Das diesjährige Thema lautet Glücksspiele. 33 interessierte und neugierige Lernende haben sich für den Wettbewerb eingeschrieben, darunter sechs Teams und 18 Einzelteilnahmen.
Die Herausforderung
Philipp Reber ist zufrieden mit der diesjährigen Anzahl an Ausstellenden. Der Weg dahin war allerdings steinig. «Wir waren mit vielen Unternehmen und Vereinen in Kontakt. Die Gründe einer Absage führten alle in die gleiche Richtung: Fachkräftemangel, zu wenig Freiwillige.» Dafür habe er Verständnis, denn es sei organisatorisch herausfordernd, neben dem regulären Arbeitsalltag parallel einen Stand zu führen. Deshalb freue er sich auf die 64 Ausstellenden, die trotz der Umstände teilnehmen würden.
Kein Comeback
Nach der letzten Ausgabe hat das OK bei einem Debriefing entschieden: Der Speakers’ Corner war eine einmalige Sache. «Wir wollten eine Plattform für einen Wissensaustausch bieten», erklärt Philipp Reber. Es habe jedoch nicht funktioniert, da es zum einen zu laut für einen Vortrag war und es zum anderen kein Publikum anzog. «Eine Messe lädt zum Verweilen ein und da vergisst man schnell die Zeit.»
Die Vorfreude
Die Vorfreude auf die Gstaader Messe ist gross, der Endspurt hat begonnen: Das OK befindet sich in den letzten Vorbereitungen, so auch die Schar der Ausstellenden. Ab Dienstag, 29. Oktober startet der Messeaufbau. OK-Mitglied Beat Mösching baut mit seinem Team die Stände auf, damit sich die Ausstellenden einrichten können. «Seine Mitarbeitenden, seine Familie und Freunde – alle helfen dort während zwei Tagen mit und stellen innert kürzester Zeit ein kleines Dörfchen in der Halle und im Festivalzelt auf. Dies fasziniert mich jedes Jahr aufs Neue», meint Philipp Reber.
Ist eine Gewerbemesse denn heute noch zeitgemäss? «Ich bin der Meinung, dass in der heutigen Zeit ein solches Format notwendig ist, denn es ist ein Zeichen der Solidarität unter den Gewerbetreibenden», so der OK-Präsident. Die Gstaader Promenade sei ein treffendes Beispiel: Mit dem vermehrten Einzug von Luxusboutiquen entstünde eine zunehmende Anonymisierung, da man die Menschen hinter den Geschäften oft nicht mehr persönlich kenne. Zwischenmenschliche Kontakte seien hier die Lösung – etwa an einem Stand an der Gstaader Messe. «Wir bleiben stets im Dialog mit diesen Boutiquen und fragen regelmässig nach einer Teilnahme an. Vielleicht sagt eines der Geschäfte eines Tages zu», so Reber.