Gsteig sagt Ja zur Deponieerweiterung
26.05.2025 GsteigAn der Gemeindeversammlung von Gsteig genehmigte der Souverän sämtliche Anträge des Gemeinderates. Fragen stellten sich bei der Deponie und der Umzonung einer Gewerbeteilfläche. Der Gesamthaushalt schliesst mit einem Minus von 336’602 Franken.
...An der Gemeindeversammlung von Gsteig genehmigte der Souverän sämtliche Anträge des Gemeinderates. Fragen stellten sich bei der Deponie und der Umzonung einer Gewerbeteilfläche. Der Gesamthaushalt schliesst mit einem Minus von 336’602 Franken.
KEREM S. MAURER
60 Stimmberechtigte der Gemeinde Gsteig (9,4 Prozent der 640 Stimmberechtigten) genehmigten an der ordentlichen Gemeindeversammlung vom letzten Freitagabend sämtliche Anträge des Gemeinderates. Lediglich drei Fragen wurden aus der Versammlungsmitte gestellt. Zwei betrafen das Traktandum 4, «Überbauungsordnung Aushubdeponie Saali Gsteig (Typ A)», und eine das Traktandum 5, «Zonenplanänderung Gsteig». In der Jahresrechnung wies der Gesamthaushalt ein Minus von 336’602 Franken und der allgemeine Haushalt ein Minus von 416’404 Franken aus. Das Ergebnis der Spezialfinanzierungen schliesst mit einem Plus von 79’802 Franken. Für Gemeinde- und Gemeinderatspräsidentin Barbara Kernen war es die erste Gemeindeversammlung, die sie in ihrem neuen Amt leitete.
Genehmigung unter Abweisung der Einsprachen
Um sich ein Bild der Deponieerweiterung machen zu können, fragte ein Stimmberechtigter, ob die geplante Deponie den Aushub des Hotels Solsana von rund 130’000 Kubikmetern hätte fassen können. Heinz Addor, Präsident der SLAD AG (SL Abbau und Deponie AG), welche für die Aushubdeponie Saali verantwortlich zeichnet, wohnte der Gemeindeversammlung als Gast bei, um Fragen zur Deponie zu beantworten. Er sagte, dass das Fassungsvermögen in etwa vergleichbar sei und dass in einem solchen Fall die Deponie innerhalb von einem oder zwei Jahren bereits gefüllt sei. Addor beantwortete die Frage derart ausführlich, dass im Anschluss daran nur noch eine Frage gestellt wurde. Nämlich: Weshalb hat Pro Natura Basel Einsprache erhoben? Der Kernpunkt sei, so die Antwort, dass die von der Deponie tangierten Flachmoore von nationaler Bedeutung seien und deshalb die Einsprache vom Pro-Natura-Hauptsitz in Basel erhoben worden sei.
Im Anschluss an die kurze Diskussion folgte der Souverän dem Antrag des Gemeinderates und genehmigte die Überbauungsordnung «Deponie Typ A Saali b – Erweiterung Süd» inklusive Baugesuch für die Errichtung einer Deponie Typ A gemäss WEA unter Abweisung der zwei aufrechterhaltenen Einsprachen von WWF und Pro Natura.
Neueinzonungen kaum noch möglich
Eine Frage warf die Umzonung einer Teilfläche der heutigen Gewerbezone (Ga) im Greteli Gsteig in die Gewerbezone (G) auf. Jemand wollte wissen, ob im Nachgang dieser Umzonung allenfalls noch mehr Flächen umgezont würden. Gemeindeschreiber Paul Reichenbach antwortete, dass Neueinzonungen praktisch kaum noch möglich seien. Denn wenn man Flächen einzonen wolle, müsse im Sinne von Kompensationsmassnahmen andere Flächen ausgezont werden. Damit gab sich der Souverän zufrieden, auch dieses Geschäft wurde genehmigt.
Am Ende der Versammlung bedankte sich Barbara Kernen für die moralische Unterstützung und dafür, dass ihr die Versammlung bis am Ende zugehört hatte.
DIE GESCHÄFTE
• Die Abrechnung des Verpflichtungskredits für die Grabfeldsanierung Friedhof wurde wortlos genehmigt
• Die Überbauungsordnung Aushubdeponie Saali Gsteig Typ A wurde genehmigt
• Die Umzonung einer Teilfläche der heutigen Gewerbezone (Ga) im Greteli Gsteig in die Gewerbezone (G) wurde genehmigt.
• Infolge Kostenüberschreitung, für den sich die Gemeinde in aller Form entschuldigte, wurde nachträglich ein Verpflichtungskredit in der Höhe von 80’000 Franken zugunsten des Parkplatzes Rohrstrasse wortlos genehmigt
• Der Fusion der Zivilschutzorganisationen ZSO Niesen und ZSO Saanen zur ZSO BEO West wurde wortlos zugestimmt, ebenso die Genehmigung des Reglements «Aufgabenübertragung Zivilschutz»