Mit der neuen Motorspritze, die sich die Feuerwehr Gsteig angeschafft hat, besitzt sie eines der modernsten Löschgeräte im Saanenland. Mit ihr hat die Digitalisierung bei den Gsteiger Löschgeräten Einzug gehalten.
KEREM S. MAURER
Vor dem Feuerwehrmagazin ...
Mit der neuen Motorspritze, die sich die Feuerwehr Gsteig angeschafft hat, besitzt sie eines der modernsten Löschgeräte im Saanenland. Mit ihr hat die Digitalisierung bei den Gsteiger Löschgeräten Einzug gehalten.
KEREM S. MAURER
Vor dem Feuerwehrmagazin in Feutersoey herrschte am Donnerstagvormittag unter den anwesenden Feuerwehrmännern gespannte Ruhe. Kommandant Christian Gehret, Einsatzleiter Philipp Perreten, der Chef Motorspritzen Pascal Zingre und Gruppenführer Ivan Reichenbach warteten auf die Auslieferung ihres neuen Löschgeräts. Als es kurz nach zehn Uhr von der Zürcher Firma Rosenbauer angeliefert wurde, bekamen die Männer eine kurze Einführung, bevor das Gerät am nahen Bach unter der kundigen Führung einer Rosenbauer-Fachperson auf Herz und Niere getestet wurde. «Das ist für meine Männer, als hätten sie heute Weihnachten und Geburtstag in einem», scherzte Christian Gehret. Das «Geburtstagsgeschenk» kostete rund 45’000 Franken.
«Für Sicherheit und Schlagkraft»
«Bislang verfügten wir über drei grosse Motorspritzen. Nach der Übernahme der neuen werden zwei alte ausgemustert», erklärte der Kommandant. Weil die alten Motorspritzen aus den späten 1960er-Jahren stammten und die Beschaffung von Ersatzteilen immer schwieriger wurde, habe das Kader/ Kommando zusammen mit der Kommission für die öffentliche Sicherheit im letzten Jahr beschlossen, eine Ersatzbeschaffung anzugehen. Auch seitens der Gebäudeversicherung Bern (GVB) sei eine Neuanschaffung empfohlen worden, führte Christian Gehret aus. «Jetzt ist das neue Gerät da und wird künftig für die Sicherheit der Bevölkerung und die Schlagkraft der Feuerwehr sorgen», sagte Gehret.
Digitalisierung hält Einzug
Die neue Motorspritze, eine Rosenbauer Fox der vierten Generation, entspreche dem aktuellen Stand der Technik, weiss der Feuerwehrkommandant. Das Gerät verfüge über voreingestellte Wasserdruckabgaben, welche elektronisch und vollautomatisch geregelt würden. Und weil dieses Modell keine Kupplung mehr für den Antrieb des Pumpenaggregats habe, bedeute ein Druck auf den Startknopf, dass die Pumpe sofort laufe. «Diese Motorspritze wird eine schnelle Wasserabgabe ermöglichen, weil auch ein Dauerbetrieb auf dem Transportanhänger möglich ist», erklärte Gehret. Somit müsse die Spritze nicht zwingend abgeladen werden, um einsatzbereit zu sein, was gegenüber den alten Modellen ein grosser Vorteil sei, und: «Dieses kompakt gebaute Gerät verfügt über eine beeindruckende Abgabeleistung von 1650 Litern Wasser pro Minute bei einem Druck von zehn Bar.» Alle neun Mitglieder der Maschinistenequipe der Gsteiger Feuerwehr würden spezifisch auf diesem Gerät ausgebildet. «Es sollen aber auch alle anderen Angehörigen der Feuerwehr in der Lage sein, dieses Gerät in Betrieb zu nehmen», so der Kommandant. Für die Inbetriebnahme würden zwei bis drei Feuerwehrleute benötigt, wenn sie einmal laufe, reiche ein Maschinist zur Überwachung.
Brandbekämpfung rückt in Hintergrund
Im Jahr 2024 sei die Feuerwehr Gsteig zu insgesamt vierzehn Einsätzen gerufen worden. Drei davon waren Brandbekämpfungen. «Neu für uns ist die technische Hilfeleistung. So wurden wir schon mehrmals von der Sanität zu Tragehilfe aufgeboten. Die reine Brandbekämpfung ist zum Glück etwas in den Hintergrund gerückt», sagt Christian Gehret.