GYC Ski Yachting Trophy: Lokalmatadoren verteidigen den Titel
17.03.2023 SportWenn der Migros-Kreisel am Dorfeingang mit Signalflaggen geschmückt ist, ist es wieder Zeit für das jährliche Wintersegel-Familientreffen in Gstaad – das GYC Ski Yachting, welches am Freitag und Samstag, 3. und 4. März stattfand.
Viele der ...
Wenn der Migros-Kreisel am Dorfeingang mit Signalflaggen geschmückt ist, ist es wieder Zeit für das jährliche Wintersegel-Familientreffen in Gstaad – das GYC Ski Yachting, welches am Freitag und Samstag, 3. und 4. März stattfand.
Viele der Eingeladenen reisten schon ein paar Tage früher an, um an den Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen des Gstaad Yacht Clubs (GYC) teilzunehmen und blieben bis zum Ende der Woche in der Region, um bei einem der einzigartigsten Events der Segelwelt dabei zu sein. Einige von ihnen sind sogar seit der allerersten Ausgabe regelmässig dabei und sorgen dafür, dass die Tradition unangetastet bleibt. Apropos Tradition: Das 23. GYC Ski Yachting fand wieder in seinem üblichen Zwei-Tages-Programm statt, aufgeteilt auf die Skirennen auf dem Eggli und dem Segelwettbewerb im Schwimmbad in Gstaad.
Nicht der Schnellste gewinnt
Am Freitagabend begaben sich alle Teilnehmer auf den Berg, um ein spannendes Gleichmässigkeits-Skirennen zu starten, bei dem der Sieger nicht der Schnellste auf der Piste, sondern derjenige mit der kleinsten Zeitdifferenz zu seinen Teamkollegen sein sollte. Es war in der Tat ein spannender Slalom, bei dem die Skifahrer alles gaben, um in der Rangliste ganz oben zu stehen.
Nach dem hart umkämpften Skirennen um die besten Ränge kehrte die Mannschaft in das Restaurant Eggli auf dem Gipfel des Berges zurück. Nach einem schmackhaften Abendessen, bei dem die Freunde ihre durch die Pandemiejahre unterbrochene Konversation fortsetzten und über den Spass am Skifahren sprachen, war es an der Zeit, die beständigsten und gleichzeitig schnellsten Rennfahrer zu küren. Die Freunde aus Italien waren ganz vorne dabei und die Damen übertrafen die Herren in der Zahl und belegten zu Recht zwei Plätze auf dem Podium. Der Yacht Club Italiano mit Francesco Fopianno, der zum ersten Mal dabei war, landete auf dem ersten Platz, dicht gefolgt von Sophie Lienhart vom Yacht Club Gstaad, die den zweiten Platz belegte und Victoria Meneghetti vom Yacht Club Costa Smeralda, ebenfalls zum ersten Mal dabei. Die drei waren konstant unterwegs und liessen ihre Mitstreiter hinter sich. Der GYC gratuliert ihnen für ihre bemerkenswerten Leistungen.
Fortsetzung im Schwimmbad
Das Turnier ging am Samstag in die mit Spannung erwartete zweite Hälfte, die zur Freude der Segler:innen im Schwimmbad des Sportzentrums Gstaad stattfand, wo das Programm kurz nach 11 Uhr mit dem Treffen zwischen den Mannschaftskapitänen und Schiedsrichtern begann. Dies, um die Regeln, die Markierungen und – vielleicht noch wichtiger – auch die möglichen Strafen besser kennen zu lernen. Eine der Besonderheiten des Segelsports ist, dass man die Spannung in der Luft spüren kann. Und obwohl jeder gewinnen wollte, verhielten sich alle Teilnehmer wie wahre Gentlemen, auch wenn sie manchmal mit der Entscheidung des Schiedsrichters nicht einverstanden waren. In der Tat entstehen hier immer wieder viele dauerhafte Freundschaften.
Junioren mit ebenso grossem Eifer und Vorbildern dabei
Seit den frühen Morgenstunden waren die Junioren U16 bereits im Pool und übten und wetteiferten unter der Aufsicht des designierten Race Officers Henrik Jasper, der zusammen mit Sara von Allmen auch der GYC Junior Sailing Coach ist. Unterstützt wurden sie von drei Mitgliedern des GYC Racing Teams, Anja von Allmen, Gauthier Verhulst und seinem jüngeren Bruder Martin Verhulst, die trotz ihres vollen Segelkalenders extra bis nach Gstaad gereist sind, bevor für sie die internationale Segelsaison 2023 wieder beginnt. Alle zusammen waren sie am Pool und halfen den Anfängern, sich an den Markierungen zurechtzufinden und um sicherzustellen, dass die jungen und unerfahrenen Segler Spass hatten. Abgesehen davon, dass die Teilnahme mindestens eines Teammitglieds am Segelwettbewerb obligatorisch ist, hat man nicht jeden Tag die Gelegenheit, mit einer Nachbildung des America’s Cup zu segeln. Nach dem Segeln rief der Berg und ein weiteres Skirennen auf dem Eggli. Gleichmässigkeit ging auch bei den Junioren über Geschwindigkeit. Die Gesichter bei der Preisverleihung verrieten, dass sie ihr Wochenende sehr genossen haben. Da es sich um einen Anlass handelt, der in Erinnerung bleiben soll, machte der GYC allen Junioren ein Erinnerungsgeschenk, denn das Wichtigste ist nicht der Wettbewerb, sondern die Kameradschaft. Gewonnen hat das Tiger Team (Leo Hannibal Storm, Julian Schönmann, Matteo Baumer und Kjetil Neuhaus), gefolgt vom Skiclub Saanen (Emilia Heine, Jan-Niklas Müller, Nicholas Heine, und Mar-Oliver Müller) und auf dem dritten Platz liegt Société Nautique Genève (Alara Tara Aktay, Live Staehli, Emiliano und Ali Tara Aktay).
15 Teams wollen die Trophäe
Bei den Erwachsenen stellten sich 15 Teams darauf ein, im Pool um die Chance zu kämpfen, ihren Namen und ihr Team in die Trophäe des GYC Ski Yachting einzugravieren. Nach vielen Ausscheidungsrunden zwischen unterschiedlich erfahrenen Seglern, wurden die Finalregatten zwischen zwei GYC-Teams hart umkämpft. GYC-Segeloffizier Daniel Heine vom Silhouette-Team und GYC-49er-Segelcrew Joshua Richner vom Vorwindcarver-Team schenkten sich nichts. Das GYC Silhouette-Team kämpfte mit langjähriger Erfahrung in jeder Runde um den Sieg, aber auf der anderen Seite war ein Team mit einem Titelverteidiger und einem Champion, das nicht bereit war, ohne die Trophäe auf dem Arm nach Hause zu gehen. Und so war der faire Sieger des 23. GYC Ski Yachting das GYC Vorwindcarver Team mit Joshua Richner, Christian Hauswirth und Robert Boo. Das Team Silhouette mit Daniel Heine, Clarin Mustad, Claudia Heine und Lea Mustad belegte den zweiten Platz, gefolgt vom Team II des Yacht Club of Monaco mit Vincent Lienhart, Max Bourgeois, Reinhard Suhner und Gustaf Scheuner.
Die Preisverleihung des Interclub-Wettbewerbs fand im GYC-Clubhaus statt, in Anwesenheit zahlreicher Freunde und Gäste, gekrönt von der Dokumentar-Filmvorführung der GYC Centenary Trophy. Der GYC-Segeloffizier zeichnete die Sieger und anderen Teams aus, die sich während des zweitägigen Wettbewerbs tapfer schlugen. Claudia Heine und Lea Mustad gewannen zum zweiten Mal in Folge die «Antonella Visconti di Modrone» Trophäe als bestes Damenteam. Der Gstaad Yacht Club dankt allen lokalen Betrieben, Partnern und Helfern für Gastfreundschaft und Zusammenarbeit.
GSTAAD YACHT CLUB