Eine Sensibilisierungskampagne, initiiert durch Gstaad Saanenland Tourismus, die Gemeinde Saanen und die landwirtschaftliche Vereinigung Saanenland, will die Menschen beteiligen.
JENNY STERCHI
Verpackungsabfall und Hundekot im Vorgarten sind nicht nur ärgerlich, ...
Eine Sensibilisierungskampagne, initiiert durch Gstaad Saanenland Tourismus, die Gemeinde Saanen und die landwirtschaftliche Vereinigung Saanenland, will die Menschen beteiligen.
JENNY STERCHI
Verpackungsabfall und Hundekot im Vorgarten sind nicht nur ärgerlich, sondern bergen auch hier und da Gefahren.
Viele Menschen – viel Abfall
Das Problem wird überdeutlich, wenn sich viele Menschen zur gleichen Zeit im Saanenland aufhalten. So geschehen in den vergangenen Festtagen. Dabei geht es keineswegs darum, ob die überhaupt nicht fachgerechte Entsorgung von Einheimischen oder Gästen verursacht wurde. Fakt ist, dass das Wegwerfen von Müll in der freien Natur – auch als Littering bezeichnet – überdurchschnittlich häufig war. Das ignorante Liegenlassen oder achtlose Wegwerfen von Verpackungen und Resten aller Art ist nicht nur unansehnlich. Es birgt auch Gefahren, wenn der Unrat auf landwirtschaftlich genutztem Weideland herumliegt. Nimmt es die Kuh mit dem Futter auf, wird sie krank. Harte Gegenstände verursachen unter Umständen Schäden an den Maschinen, mit denen die Weide bearbeitet wird.
Die so verursachten Kosten sind für den, der seine Sandwichschachtel samt Getränkedose, seine Zeitung oder gar seine Glasflasche achtlos ins Gras wirft, nicht vorstellbar.
Die Sache mit dem Hundekot
Viele Menschen entdecken die Schönheit des Saanenlandes in Begleitung ihres Hundes. Nur schade, wenn diese Schönheit von den Hinterlassenschaften des Menschen besten Freundes gestört wird. Denn neben der Verunreinigung besteht durch liegengelassenen Hundekot auch Gefahr für Mensch und Tier. Die Fäkalien sind nicht selten Brutstätte für Bakterien und Krankheitserreger, eine Gefahr auch für die Nutztiere der Landwirtschaft. Verschiedene Schweizer Gemeinden gehen so weit, dass säumige Hundeführer per App ihres Fehlverhaltens überführt werden. Und auf einem Panoramawanderweg tritt das versprochene Panorama sehr schnell in den Hintergrund, wenn der Wandernde viel mehr auf den Weg achten muss, um nicht mit Hundekot an den Schuhsohlen heimzukehren, als dass er den Ausblick geniessen könnte.
Andere Länder, andere Sitten
Europa wächst zusammen, aber die Praxis im Umgang mit Hundekot sieht in jedem Land etwas anders aus. Während mancherorts empfindlich hohe Bussen erteilt werden, ist man andernorts mit der Bereitstellung von spezifischen Mülleimern und Plastiksäckchen überfordert.
In der Schweiz stehen an vielen Orten, so auch im Saanenland, sowohl kostenlose Entsorgungsbeutel als auch die Kübel dafür zur Verfügung. Das Liegenlassen von Hundekot ist ein Fehlverhalten und wird laut kantonaler Gesetzgebung mit einer Geldbusse belegt.
Sensibilisieren statt Bestrafen
Gstaad Saanenland Tourismus, die Gemeinde Saanen und die landwirtschaftliche Vereinigung setzen mit ihrer aktuellen Kampagne «Dreck weg!» eher auf Sensibilisierung als auf Strafandrohung. In den kommenden Wochen werden Flyer verteilt an vielen Orten, wo entweder vielfach Littering zu beobachten ist oder wo Hundehalter mit ihren Vierbeinern häufig unterwegs sind.
Mit der Aktion sollen die Menschen ins «Entsorgungs-Boot» geholt werden, sich ihrer Verantwortung und der Möglichkeit, ihren Teil beizutragen, bewusst werden. Die zwei wichtigsten Regeln sind in diesem Zusammenhang die Rücksicht gegenüber Wildtieren und Pflanzen sowie keine ärgerlichen Spuren, wie Abfall und Hundekot, hinterlassen.
Die mehrsprachige Kampagne zielt in erster Linie auf Sensibilisierung und Information ab. Mittels QR-Code (Inserat folgt) erhalten Interessierte anschauliche Informationen und Anregungen des Schweizerischen Bauernverbandes.