Am 25./26. November trafen sich ca. 40 Bergführer aus sechs Nationen zum Kletterwettkampf in der neuen grossen Kletterhalle in Zilina.
Die Stadt Zilina, ca. 80’000 Einwohner, liegt im Nordwesten der Slowakei, nahe der polnischen und tschechischen Grenze. Die ...
Am 25./26. November trafen sich ca. 40 Bergführer aus sechs Nationen zum Kletterwettkampf in der neuen grossen Kletterhalle in Zilina.
Die Stadt Zilina, ca. 80’000 Einwohner, liegt im Nordwesten der Slowakei, nahe der polnischen und tschechischen Grenze. Die Kletterhalle wurde von der EU finanziert. Viele Einrichtungen werden von der EU in grenznahen Gebieten finanziell unterstützt, damit sie länderübergreifend genutzt werden können.
Vom Bergführerverein Gstaad-Lenk waren wir nur eine kleine Delegation. Umweltbewusst nahmen wir die Reise per Bahn in Angriff. Den Tagesaufenthalt in Bratislava nutzten wir, um diese schöne und aufstrebende Stadt zu besichtigen. Am Freitag erreichten Walter Rieder und Armin Oehrli Zilina am Mittag. Willy Romang blieb weiterhin im Zug, um sich die Hohe Tatra anzusehen.
Das Reglement für die Klettermeisterschaft wurde von unseren slowakischen Freunden so ausgelegt, dass nur die Routen zählten, die man zu Ende klettern konnte. Bisher wurden die erreichten Fixpunkte gezählt, was den schwächeren Kletterern die Möglichkeit gab, auch in schwierigen Routen noch einige Punkte zu sammeln. Die vorgegebenen Routen waren hauptsächlich in den überhängenden Partien der Halle und mit 18 Metern Hallenhöhe auch bedeutend länger als bei uns. Jedenfalls öffneten sich meine Finger oft, bevor ich mit dem Kopf die Hallendecke erreichte. Das Ambiente war aber sehr freundschaftlich und anschliessend gab es gutes Essen, begleitet von slowakischem Bier und Wein. Dabei vergass man die schmerzenden Finger und die steifen Armmuskeln wurden wieder locker.
Am Samstagvormittag wurden weitere Punkte gesammelt. Die zehn Besten durften um 16 Uhr beim Final antreten. Walter und ich hatten mit dem Final nichts zu tun, das war Sache der Jüngeren. So hatten wir Zeit, uns die Stadt Zilina anzusehen. Eine übersichtliche, schöne und sehr ruhige Altstadt gleich beim Bahnhof. Dort trafen wir Willy und kamen zeitlich zum Final der besten Kletterer zur Kletterhalle zurück.
Walter schaffte bei den über 60-Jährigen den dritten Rang und war damit der Älteste auf dem Podest. Bei der Kombination mit dem Skirennen vom April in Verbier gab es ein Schweizer Podest mit: Freddy Abächerli, Alpnach, Hampi Shoop, Appenzell, und Walter Rieder, Lenk. Bei der Dreierkombination mit Klettern, Riesentorlauf und Aufstiegsrennen erreichte Freddy Abächerli einen weiteren Sieg und Armin Oehrli, Gstaad, wurde Zweiter.
Der sportlich kulturelle Ausflug ging für uns weiter nach Wien. Hier gab es dank dem Bahnstreik einen weiteren Tag, um die schönste Stadt der Welt – sagen die einen – anzuschauen. Am Montag, 28. November konnten wir dann in einem total überfüllten Zug die Heimreise antreten. Es gab einige Diskussionen, weil die reservierten Plätze nicht immer von den richtigen Personen belegt waren. Ein Tag nach dem Streik lief längst nicht alles nach Plan bei der ÖBB. Willy gelang es, mit naiven Fragen selbstsichere Wienercharakter zu erhitzen und mit seinem breiten Grinsen wieder abzukühlen.
Kulinarisch, kulturell, sportlich und menschlich ein sehr interessanter und fröhlicher Ausflug.
ARMIN OEHRLI