Jubiläumsreise Viehzuchtverein Gsteig
28.03.2025 GsteigAuf ihrer Jubiläumsreise erlebten die Mitglieder des Viehzuchtvereins Gsteig drei abwechslungsreiche Tage voller Genuss, Geselligkeit und beeindruckender Erlebnisse – vom modernen Bauernhof bis zum Bockbier-Fest mit Blasmusik.
Pünktlich um 6.30 Uhr ging es ...
Auf ihrer Jubiläumsreise erlebten die Mitglieder des Viehzuchtvereins Gsteig drei abwechslungsreiche Tage voller Genuss, Geselligkeit und beeindruckender Erlebnisse – vom modernen Bauernhof bis zum Bockbier-Fest mit Blasmusik.
Pünktlich um 6.30 Uhr ging es los am Postplatz Gsteig, begleitet von einer ordentlichen Ladung Saharastaub. Der erste Halt war nicht weit entfernt: In Schönried stieg die Milchkontrolleurin zu, dann konnte die Reise richtig losgehen. Im Simmental, wo das Gras bereits in sattem Grün leuchtete, begrüsste uns Fahrer Ruedi Neuhaus im Namen von Gander Autocars. Die wichtigste Info vorweg: Mineral und Bier sind an Bord – also kann nichts passieren! Auch die Reiseleiter Christian Linder und Ruedi Buri hiessen uns willkommen.
Entlang des Thuner- und Brienzersees fuhren wir Richtung Brünigpass, wo ein Zwischenstopp mit Kaffee, Gipfeli und den schönsten Toiletten der Schweiz eingelegt wurde. Frisch gestärkt ging es weiter über Luzern und Hirzel. Fahrer Ruedi lieferte unterwegs allerlei spannende Anekdoten, etwa zur Herkunft der Pflastersteine von Gstaad oder zur Pfarrer-Sieber-Stiftung. Am Zürichsee zeigte sich die berühmte Goldküste, während die Glarner Alpen in der Ferne im Saharastaub verschwanden.
Erstes Bier und Cordon bleu
Auf der Autobahn Richtung Chur wurden die ersten Witze ausgetauscht und Ruedi Buri servierte das erste Bierli zum Apéro. Entlang des Walensees, mit traumhafter Sicht auf die Flumserberge und Churfirsten, erreichten wir Sargans. Dort wartete ein feines Cordon bleu im Restaurant Post auf uns.
Ankunft im Allgäu
Weiter ging es entlang des Rheins ins Bündnerland über Bregenz nach Vorarlberg und gleich wieder über die Grenze nach Deutschland. Ziel war der Berghof der Familie Babel in Wald. Dort bewirtschaften drei Brüder gemeinsam mit ihren Eltern einen vielseitigen Betrieb mit 80 Hektar Grünland, 80 Milchkühen, Hofkäserei, Bierbrauerei, Hotel und Restaurant.
Nach dem Einchecken trafen wir uns an der hauseigenen Kapelle zur Betriebsführung – und nicht zum Rosenkranz, wie von einigen befürchtet.
Stattdessen gab es spannende Einblicke in die Kreislaufwirtschaft des Betriebs. Zusätzlich gibt es eine Alp, 15 Haflinger für Reitunterricht und Kutschfahrten, 30 Schweine, die mit der Schotte der Hofkäserei gefüttert werden, Alpakas, Hasen und Ziegen für die Landschaftspflege.
Die Hofkäserei verarbeitet ausschliesslich hofeigene, silofreie Milch zu Käse, Joghurt, Quark und Glacé. Alle Produkte werden vollständig selbst vermarktet. Im Keller lagern stolze 18 Tonnen Käse. Wir durften natürlich kosten – dazu gab es drei hauseigene Biersorten. Danach ging es weiter zur riesigen Heuhalle mit Solaranlage, Wärmetauscher, Windkraftwerk und einer 800-Kilowatt-Speicherbatterie. Der ganze Hof, inklusive Hallenbad und Sauna, versorgt sich selbst mit Energie. Gemolken wird mit einem Melkroboter. Zum Abschluss des Tages gab es Raclette auf Allgäuer Art mit hofeigenem Käse – und als Absacker einen Heuschnaps.
Samstag: Tegelberg und Bockbier-Fest
Einige starteten den Tag mit einer Runde Schwimmen im Hallenbad, bevor das grosse Frühstücksbuffet mit viel hausgemachtem Käse lockte. Danach stand der Tegelberg mit Blick auf das Märchenschloss Neuschwanstein auf dem Programm. Auch das Wetter spielte mit. Mit der Gondel ging es hoch in den Schnee. Oben genossen wir eine fantastische Aussicht auf die umliegenden Seen, einige kraxelten sogar bis auf den Gipfel – dazu gehörte aber Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Wer es gemütlicher mochte, stiess auf der Terrasse mit einem Apéro an. Die anschliessende Talfahrt war sogar trotz verlorenem Ticket möglich.
Unten wartete die Sommerrodelbahn auf uns – ein kleines Rennen inklusive. Danach ging es über den Wallfahrtsort Wieskirche zurück ins Hotel, wo bis zum Abendessen die Sauna und das Dampfbad genossen werden konnten. Am Abend wurde ausgiebig gefeiert: Beim traditionellen Bockbier-Fest gab es Schweinebraten vom eigenen Duroc-Schwein, dazu Blasmusik und Tanz bis in die frühen Morgenstunden.
Rückreise am Sonntag
Nach einem ausgiebigen Frühstück starteten wir um 9.30 Uhr die Heimreise. Der Himmel war noch bedeckt, aber die Sonne kämpfte sich langsam durch. Die verschneiten Allgäuer Berge im Blick, ging es zurück via Bregenz, Sargans und den Walensee. Fahrer Ruedi sorgte mit Militärhistorischem und Räubergeschichten für Unterhaltung. Bei Schindellegi ging es runter von der Autobahn und hinauf in die Hügel nach Einsiedeln. Hier kehrten wir im Restaurant Drei Könige ein, direkt neben dem imposanten Kloster. Nach dem hervorragenden Essen blieb noch Zeit für einen kurzen Rundgang. Weiter ging die Fahrt bei strahlendem Sonnenschein durch die wunderschöne Landschaft. In Rothenthurm winkten uns ausgewanderte Gsteiger zu, dann fuhren wir mit Blick auf die Rigi, den Lauerzersee und die Mythen hinunter nach Schwyz.
Via Zugersee ging es ins Entlebuch, dann weiter über Marbach ins Emmental. Der letzte Kaffeehalt war auf dem Schallenberg, bevor es zurück ins Oberland und das Simmental hoch ging. Was zwischen Schönried und Gsteig noch passierte, bleibt geheim – die Autorin stieg in Schönried aus dem Car.
MARTINA HALLER