Der Kanton Bern hat für das Jahr 2022 ein Minus von rund 88 Millionen Franken budgetiert. Tatsächlich hat er aber einen Ertragsüberschuss von 327 Millionen Franken erwirtschaftet.
Das Rechnungsjahr war für den Kanton Bern ein besonders gutes: Er konnte ...
Der Kanton Bern hat für das Jahr 2022 ein Minus von rund 88 Millionen Franken budgetiert. Tatsächlich hat er aber einen Ertragsüberschuss von 327 Millionen Franken erwirtschaftet.
Das Rechnungsjahr war für den Kanton Bern ein besonders gutes: Er konnte einen Ertragsüberschuss von 327 Millionen Franken erwirtschaften. Damit kann der Kanton den grössten Überschuss seit fast 25 Jahren vorweisen: Zum letzten Mal war der Überschuss 2008 grösser. Dies präsentierte der Kanton letzten Dienstag in Bern. Budgetiert hat er aber eigentlich rote Zahlen.
Pandemie als einer der Gründe
Das Ergebnis sei sehr zufriedenstellend, sagte Finanzdirektorin Astrid Bärtschi am Dienstag vor den Medien. Als einen der Gründe für den positiven Rechnungsabschluss nennt der Kanton den günstigen Verlauf der COVID-19-Pandemie. Ausserdem sorgen laut Medienmitteilung tiefere Staatsbeiträge und Sach– und Personalaufwände, sowie höhere Steuererträge für dieses Plus in der Endabrechnung.
Ein weiterer Grund seien die tiefer als erwarteten Investitionskosten. Die zeitliche Verzögerung beim Neubau des Campus Bern ist dabei mit 35 Millionen Franken, die nicht gebraucht wurden, der grösste Einsparpunkt.
Was passiert mit dem Überschuss?
Wer jetzt aber mit Steuersenkungen oder ähnlichem rechnet, wird enttäuscht: Die Gelder fliessen in die Schuldtilgung. Einerseits kann mit dem positiven Rechnungsergebnis das Defizit aus dem Jahr 2021 in der Höhe von 73 Millionen Franken vollumfänglich kompensiert werden. Andererseits konnten dank des Überschusses die Schulden beim Bund um eine Milliarde abgebaut werden. Gleichzeitig wird erstmals seit 1990 wieder ein Bilanzüberschuss ausgewiesen, dieser beträgt 86 Millionen Franken. Der Regierungsrat habe dennoch einen restriktiven Budgetvollzug eingeleitet, sagte Regierungsrätin Astrid Bärtschi. Damit soll eine Neuverschuldung im nächsten Jahr verhindert werden.
PD/NICOLAS GEISSBÜHLER