Katastrophenvorbeugung
16.10.2025 SaanenlandAm Montag fand der Internationale Tag der Katastrophenvorbeugung statt. Die Gemeinden Gsteig, Lauenen und Saanen nutzten diesen Tag für einen Praxistest. Die Funkverbindungen für den Krisenfall sowie die Kontrolle des Notfallmaterials standen im Vordergrund.
...Am Montag fand der Internationale Tag der Katastrophenvorbeugung statt. Die Gemeinden Gsteig, Lauenen und Saanen nutzten diesen Tag für einen Praxistest. Die Funkverbindungen für den Krisenfall sowie die Kontrolle des Notfallmaterials standen im Vordergrund.
JONATHAN SCHOPFER
Was, wenn plötzlich das Licht ausgeht, kein Handy mehr Empfang hat und draussen der Sturm tobt? Auch wenn folgendes Szenario nach einem Katastrophenfilm aus Hollywood tönt, möglich ist es: eine Überschwemmung, ein Orkan, ein Stromausfall, damit verbunden möglicherweise Internet- und Telefonnetzausfall. Damit die Bevölkerung im Saanenland auch dann informiert bleibt, testeten die Gemeinden Gsteig, Lauenen und Saanen am Internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung ihre Funkverbindungen und Notfalltreffpunkte.
Was wurde angefunkt?
Die regionale Einsatzzentrale in Thun. Über das nationale Funksystem Polycom – das Kommunikationsnetz der Behörden und Rettungsorganisationen – wurde die Verbindung nach Thun getestet. So wurde überprüft, ob die Kommunikation auch dann funktioniert, wenn herkömmliche Netze ausfallen.
Auf Anfrage funktionierten bei den Gemeinden Gsteig, Lauenen und Saanen die Funkverbindungen einwandfrei.
Wann sollte man einen Notfalltreffpunkt aufsuchen?
«In schweren Notlagen oder bei totalem Ausfall der Kommunikation», schreibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz. Würden Notfalltreffpunkte geöffnet, würden die Behörden dies via Radio, Fernsehen und Alertswiss bekannt geben.
Welche Materialien befinden sich bei den Notfalltreffpunkten?
Notstromaggregat, Megafon, Taschenlampen, Batterien, Radio, POLYCOM-Handfunkgerät, Erste-Hilfe-Set unter anderen. Aber auch eine Notfalltreffpunkt-Fahne und Beschilderung, zur Verkehrs- und Personenlenkung.
Wie viele Notfalltreffpunkte gibt es im Saanenland?
Fünf. In der Gemeinde Saanen gibt es drei und in Gsteig und Lauenen je einen (Adresse siehe Liste).
Eine Übersicht aller Standorte in der Schweiz ist auf der Website des Bundesamts veröffentlicht: www.babs.admin.ch/de/ntp
Welche Rolle hat der Zivilschutz?
Die Zivilschutzorganisationen Niesen und Saanen Plus wurden von der Gemeinde Saanen angefragt und unterstützen beim Trainingstag der Notfalltreffpunkte.
Ist ein Notfalltreffpunkt auch ein Schutzraum?
Nein, obwohl der Notfalltreffpunkt gewissen Schutz und Hilfe bietet, ist ein Notfalltreffpunkt eine Anlaufstelle für Informationen bei Krisen.
Schutzräume dagegen bieten physischen Schutz.
Wie kann ich privat vorbereitet sein?
«Ein kurzer, konkreter Notfallplan pro Haushalt: Wen informiere ich? Wo tref fen wir uns, wenn die Kommunikation ausfällt?», sagt Mi chel Zysset, Fachbereichsleiter Information RFO Saanen und weiter: «Was packe ich ein, wenn man schnell das Haus verlassen muss? Handy, Pass, persönliche Medikamente etc. Das Notfallgepäck sieht für jeden anders aus.»
Wo kriege ich Informationen?
«Der Bund stellt Informationen und Checklisten eines Notfallplans zur Verfügung, zum Beispiel mit der Alertswiss-App – das ist in wenigen Minuten aufgesetzt und macht einen grossen Unterschied», so Zysset.
Was möchten Sie an diesem Aktionstag vermitteln?
Laut Bund soll der Tag vor allem auch sensibilisieren.
«Dass jede und jeder fünf Minuten für dieses Thema investiert: Notfallnummern prüfen, kleinen Vorrat checken, im Familien- oder Teamchat Zuständigkeiten klären», sagt Michel Zysset und weiter: «Resilienz entsteht auf allen Ebenen – privat, betrieblich, kommunal und regional. Wenn diese Zahnräder ineinandergreifen, sind wir vorbereitet.»
DER NOTVORRAT
Früher noch in den Haushalten vorzufinden: der Notvorrat. Eine Studie von Agroscope hat gezeigt,dass die Nachkriegsgeneration stärker auf dieses Thema sensibilisiert ist und der Altersdurchschnitt der Gruppe, welche immer einen Vorrat anlegt, höher ist als derjenigen, welche nie einen Vorrat anlegt.
Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) empfiehlt, einen Notvorrat für mindestens eine Woche anzulegen:
Getränke:
– 9 Liter Wasser (1 Sixpack) pro Person
– Weitere Getränke
Lebensmittel für rund 1 Woche:
Zum Beispiel: Reis, Teigwaren, Öl, Fertiggerichte, Salz, Zucker, Kaffee, Tee, Dörrfrüchte, Müesli, Zwieback, Schokolade, UHT-Milch, Hartkäse, Trockenfleisch, Konserven
Verbrauchsgüter:
– Batteriebetriebenes Radio
– Taschenlampe
– Ersatzbatterien
– Kerzen
– Streichhölzer/Feuerzeug
– Gaskocher
Und ausserdem:
– 50 Hygienemasken pro Person
– Desinfektionsmittel
– Persönliche Medikamente und regelmässig benötigte Hygieneartikel
– Etwas Bargeld
– Futter für Haustiere usw.
Die vollständige Liste findet man unter: www.notvorratsrechner.bwl.admin.ch/
Was sollte Ihrer Meinung im Haus vorzufinden sein? Haben Sie einen Notvorrat? Schreiben Sie uns: redaktion@anzeigervonsaanen.ch
JSC
NOTFALLTREFFPUNKTE VERWALTUNGSKREIS
Zweisimmen
Gemeindeverwaltung Zweisimmen Lenkstrasse 5, 3770 Zweisimmen,
St. Stephan
Gemeindeverwaltung St. Stephan, Lenkstrasse 80, 3772 St. Stephan
CHATGPT/SWO
NOTFALLTREFFPUNKTE IM SAANENLAND
Kirchgemeindehaus
Untergstaadstrasse 8, 3780 Gstaad
Saanen
Schulhaus Zenetsmatte Rübeldorfstrasse 6, 3792 Saanen
Schönried
Schulhaus Schönried Hubelstrasse 1, 3778 Schönried
Gsteig
Gemeindeverwaltung Gsteig Gsteigstrasse 9, 3785 Gsteig
Lauenen
Gemeindeverwaltung Lauenen
Lauenenstrasse 2, 3782 Lauenen
CHATGPT/SWO
NOTFALLTREFFPUNKTE IM PAYS-D’ENHAUT (KANTON WAADT )
Auch im benachbarten Kanton Waadt wird das System der Notfalltreffpunkte («Points de rencontre d’urgence») ausgebaut.
Rougemont
Bâtiment communal
Route de la Croisette 16
1659 Rougemont
Château-d’Oex
Grande Salle
Grand-Rue 73
1660 Château-d’Oex
Rossinière
Bâtiment communal
Chemin de l’Eglise 14
1658 Rossinière
CHATGPT/SWO