Trotz wachsender Sensibilisierung für Umwelt und Tierschutz gehören Feuerwerke für viele Menschen nach wie vor fest zum Schweizer Nationalfeiertag. Dabei sind die lauten Knaller nicht nur eine enorme Lärmbelästigung – sie verursachen auch Luftverschmutzung, ...
Trotz wachsender Sensibilisierung für Umwelt und Tierschutz gehören Feuerwerke für viele Menschen nach wie vor fest zum Schweizer Nationalfeiertag. Dabei sind die lauten Knaller nicht nur eine enorme Lärmbelästigung – sie verursachen auch Luftverschmutzung, Müll und gefährden Tiere in Haus, Stall und freier Wildbahn. Für empfindliche Tierohren bedeuten die Explosionen grossen Stress, mitunter sogar Lebensgefahr.
Obwohl die Freude an Feuerwerken immer noch für viele Menschen dazugehöre, seien die Schattenseiten für Tiere kaum zu übersehen: Panik, Verletzungsgefahr, Fluchtverhalten und im schlimmsten Fall der Tod, schreibt der Tierschutz Beider Basel (TBB) in einer Mitteilung. Tiere – insbesondere Haus- und Wildtiere – reagierten äusserst sensibel auf die Kombination aus Lärm, Lichtblitzen und Geruch. Entlaufene Hunde und verschwundene Katzen seien leider keine Seltenheit. Auch Wildtiere würden in Panik geraten, flüchteten, verletzten sich oder verwaisten ihren Nachwuchs. «Ein bewussterer Umgang mit Feuerwerk wäre ein wichtiger Schritt hin zu mehr Tier- und Umweltschutz», ist der TBB überzeugt.
Vergessene Opfer: Wildtiere und Kleinlebewesen
Auch Tiere im Wald und auf Feldern würden enorm unter der Knallerei leiden, heisst es in dem Schreiben weiter. Bei der Jagd töne es ähnlich, weshalb die Tiere in Panik flüchteten und sich für längere Zeit versteckten. «Purer Stress ist die Folge; wenn sie Junge haben, sind die Auswirkungen noch bedeutend gravierender», mahnt der TBB. Besonders kritisch seien Holzhaufen für das 1.-August-Feuer: Sie bieten tagelang scheinbar sicheren Unterschlupf für Igel, Amphibien oder Insekten – bis sie entzündet würden. Ein qualvoller Tod sei oft die Folge.
Holzstapel für kleinere Feuer sollten erst am Tag selbst aufgebaut und vor dem Entzünden gründlich umgeschichtet werden. Bei grösseren Feuern verhindere ein Schutzzaun, dass sich Tiere darin einnisteten. Und: Wer am Nationalfeiertag Rücksicht auf Tiere nehme, leiste einen aktiven Beitrag zum Tierwohl und zum Umweltschutz – und zeige, dass Tradition und Verantwortung sich nicht ausschliessen müssten.
PD/KMA
SO HELFEN SIE IHREN HAUSTIEREN
• Bleiben Sie bei Ihren Tieren. Ihre Nähe wirkt beruhigend – vor allem für schreckhafte Tiere.
• Hunde an der Leine führen, am besten den ganzen Tag – ein unerwarteter Knall kann Fluchtverhalten auslösen.
• Keine Tiere an Veranstaltungen mitnehmen. Der Lärmpegel ist für sie kaum auszuhalten.
• Freigängerkatzen frühzeitig ins Haus holen und bis nach den Feuerwerken drinnen behalten.
• Wohnung ruhig gestalten: Fenster und Rollläden schliessen, gewohnte Geräusche wie Radio oder TV laufen lassen.
• Rückzugsort einrichten: Am besten schon einige Tage im Voraus einen geschützten Platz anbieten, eventuell mit leiser Musik.
• Kleintiere und Vögel in Aussenhaltung wenn möglich ins Haus bringen. Geht das nicht, können die Ställe, Käfige und Volieren gegen Lärm und Helligkeit mit Tüchern oder Bettlaken abgedeckt werden.
PD/KMA