Lohngleichheitsanalyse 2025: Unterschiede zwischen Frauen und Männern sind gering
28.10.2025 PolitikAUS DEM REGIERUNGSRAT
In der Kantonsverwaltung sowie bei den Lehrkräften verdienen Frauen und Männer annähernd gleich viel. Dies zeigt die aktuelle Überprüfung der Löhne, die der Regierungsrat zur Kenntnis genommen hat. Die ...
AUS DEM REGIERUNGSRAT
In der Kantonsverwaltung sowie bei den Lehrkräften verdienen Frauen und Männer annähernd gleich viel. Dies zeigt die aktuelle Überprüfung der Löhne, die der Regierungsrat zur Kenntnis genommen hat. Die Lohndifferenzen sind grösstenteils erklärbar, wie der Regierungsrat in einer Medienmitteilung schreibt. Der Kanton werde die Lohngleichheit auch in Zukunft regelmässig überprüfen.
Der Kanton Bern überprüft alle vier Jahre das Lohnniveau von Frauen und Männern. Die neueste statistische Analyse – durchgeführt mit dem Lohngleichheitsinstrument des Bundes (Logib) – zeige, dass beim Personal der Kantonsverwaltung Frauen bezogen auf den durchschnittlichen Bruttolohn 8,7 Prozent weniger verdienen als Männer. Ein wesentlicher Teil dieser Differenz lasse sich durch nichtdiskriminierende, objektive Faktoren erklären, informiert der Regierungsrat. So seien die Mitarbeiterinnen durchschnittlich jünger und hätten ein tieferes Dienstalter als die Mitarbeiter. Die Auswertung zeige auch, dass Funktionen mit höheren fachlichen oder organisatorischen Anforderungen immer noch häufiger von Männern wahrgenommen würden, während Frauen überdurchschnittlich in Positionen mit einem tieferen Anforderungsniveau tätig seien. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren verbleibe eine Lohndifferenz zuungunsten der Frauen von 1,1 Prozent. Bei der letzten Durchführung im Jahr 2021 betrug die Differenz 2,4 Prozent.
Kaum Unterschiede ohne Zulagen
Vertiefte Analysen zeigten, dass ein Teil der verbleibenden Differenz von 1,1 Prozent auf weitere nichtdiskriminierende Faktoren zurückzuführen sei, so der Regierungsrat weiter. Dies betreffe vor allem Lohnunterschiede, die sich aus der Entschädigung für Arbeitseinsätze in der Nacht und an Wochenenden oder für Pikettdienst (Präsenz- oder Bereitschaftsdienst) ergäben. In der kantonalen Verwaltung seien davon aufgrund der Personalstruktur vorwiegend Männer betroffen. Ohne Berücksichtigung dieser Entschädigungen betrage der Lohnunterschied noch 0,2 Prozent.
Deutliche Verbesserung der Lohngleichheit bei den Lehrkräften
Der Regierungsrat informiert weiter, dass sich bei den Lehrkräften die Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern seit 2021 deutlich verkleinert habe: von 4,6 auf 2,6 Prozent. Würden die Löhne nach Gehaltsklassen getrennt verglichen, zeige sich ein leichter Vorteil für die Lehrerinnen: Sie verdienten im Durchschnitt 0,5 Prozent mehr als ihre männlichen Kollegen.
Lohngleichheit bleibt wichtiges Thema
Der Regierungsrat habe die Ergebnisse mit Zufriedenheit zur Kenntnis genommen. Sie bestätigten aus seiner Sicht, dass die Lohnsysteme geschlechtsneutral ausgestaltet seien und dass die im Anschluss an vergangene Analysen getroffenen Massnahmen zur Reduktion der Lohndifferenzen wirkten. Gleichzeitig bleibe das Thema Lohngleichheit ein wichtiges Anliegen. Beim Kantonspersonal gehörten das Ziel einer diskriminierungsfreien Vergütung und die regelmässige Überprüfung der Lohngleichheit zur Personalstrategie. Bei den Lehrkräften bestätige die positive Entwicklung im Vergleich zur letzten Erhebung, dass die bestehenden Massnahmen wirksam seien und derzeit kein weiterer Handlungsbedarf bestehe.
Gemäss Regierungsrat folge die nächste Überprüfung der Lohngleichheit spätestens in vier Jahren.
PD/AMO
